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0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du gesagt. Was bedeutete das? Wieso konnte ich plötzlich dieses Schmetterlingsmädchen aus meinem Traum so lebendig vor mir sehen? Warum hat es uns… nein, warum hat es dich angegriffen?«
    »Weil es vor mir erschrak«, sagte Fooly.
    »Vor dir?« staunte Zamorra. »Aber es konnte dich doch überhaupt nicht kennen! Mich dagegen schon…«
    »Woher?« fragte Fooly. »Etwa aus deinem Traum? Das… das wäre in der Tat möglich. Daran habe ich gar nicht gedacht. Wenn du das Schmetterlingsmädchen geträumt hast, kann es natürlich genauso dich geträumt haben. Ich muß darüber sehr genau nachdenken.«
    »Wieviel von deiner Drachenmagie ist eigentlich dabei im Spiel?« wollte Zamorra wissen.
    Fooly grinste wie ein sattes Krokodil.
    »Sehr viel«, sagte er. »Ohne diese Magie hättest du keine Chance gehabt, in den Traumbereich vorzudringen.«
    »Nächste Frage: Warum tust du das? Warum zeigst du mir diese Traumwelt? Das kann doch nicht alles sein, kleiner Freund.«
    Fooly wuchs bei dieser Anrede gleich um ein paar Zentimeter. Von Zamorra als Freund bezeichnet zu werden, war für ihn eine der größten Ehrungen.
    »Ich dachte, ich könnte dir vielleicht ein bißchen helfen«, sagte er leise. »Wo ich doch immer so Viel kaputtmache! Und weil ich mich doch auch gerade mit Träumen beschäftige… da könnten wir doch unsere Forschungsergebnisse miteinander vergleichen.«
    Zamorra lächelte. Ein Wesen wie Fooly von Forschungsergebnissen reden zu hören, mutete doch schon ein wenig bizarr an. Aber das war eben das typische Äußere des Drachen, das zu solchen Fehlschlüssen - oder vielleicht besser Vorurteilen - verleitete.
    »Das werden wir tun, kleiner Freund«, versicherte Zamorra.
    »Dann müssen wir wieder in diese Traumwelt gehen«, erklärte Fooly. »Ich weiß selbst noch zu wenig darüber. Bist du bereit?«
    »Warte noch«, bat Zamorra. »Ich muß noch meine Ausrüstung holen. Ich möchte nicht noch einmal so völlig wehrlos dastehen wie vorhin, falls das Schmetterlingswesen oder sonst ein Geschöpf uns erneut angreift.«
    Fooly hielt ihn fest.
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte er.
    »Wieso?«
    »In diesen Traumbereichen sind deine magischen Waffen unwirksam, Chef.«
    Zamorra schüttelte verwundert den Kopf. »Aber du konntest doch Feuer speien! Ist das keine Magie, eh?«
    »Es ist Drachenmagie«, sagte Fooly sehr ernst. »Das ist etwas ganz anderes. Kommst du jetzt mit mir?«
    Zamorra nickte.
    »Unbedingt, mein kleiner Freund…«
    ***
    »Ich war überhaupt nicht in Gefahr«, protestierte T'Carra. »Ich war nur etwas überrascht. Wie konntest du meinen Schrei überhaupt wahrnehmen?«
    Zorak strich mit der flachen Hand über T'Carras kahlen Kopf, streichelte die spitzen Ohren des rosahäutigen Wesens. Unwillkürlich lehnte T'Carra sich an ihren Elter, löste sich dann aber wieder und ging auf Distanz.
    Ein Verhalten, wie Zorak es von ihrem Nachkommen gar nicht kannte.
    Aber T’Carra würde bald schon kein Kind mehr sein. Überdeutlich wurde das Zorak in diesen Minuten bewußt.
    Ein Loslösungsprozeß hatte begonnen, der unumkehrbar war. Jedes Lebewesen im Multiversum ist diesen Gesetzen der natürlichen Fortentwicklung unterworfen. T'Carra begann, selbständig und erwachsen zu werden. Sie wollte sich nicht länger bevormunden lassen. Unter anderen, normalen Umständen wäre jetzt vielleicht schon die Zeit herangekommen, in der aus T'Carra Zarra wurde.
    Aber so früh…?
    Zorak wollte T'Carra noch nicht verlieren. Sie sah in ihr immer noch das Kind, das sie liebte und schützte, notfalls mit ihrem eigenen Leben.
    Sicher, T'Carra war auch früher schon eigene Wege gegangen. Hatte versucht, ihre Grenzen auszuloten. Das hatte schon zu haarsträubenden und gefährlichen Situationen geführt. Aber bis jetzt hatte Zorak immer alles unter Kontrolle gehabt.
    Heute zum ersten Mal nicht mehr…
    »Es war die Verbindung, die du selbst geschaffen hast«, sagte Zorak etwas traurig. »Warum hast du versucht, auf diese Weise und so getarnt in die Welt meiner Gedanken und Erinnerungen einzudringen?«
    »Getarnt?« staunte T'Carra. »Ich habe mich nicht getarnt. Aber vielleicht habe ich mich verändert. Vielleicht bin ich nicht mehr das, was du in mir sehen willst.«
    »Was meinst du damit?« fragte Zorak verwundert.
    »Ich weiß es selbst noch nicht genau. Ich muß es herausfinden. Aber das kann ich nur allein, und nur auf meine Weise.«
    »Was ist deine Weise?«
    »Ich treibe in Träumen dahin… glaube ich. Es ist alles

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