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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dreieck mit violetten Umrissen. Aus ihm hervor schaute eine monströse Fratze, eine Mischung zwischen Gorilla und Panther mit weit aufgerissenem Maul.
    Drake hatte sich einen Whisky eingeschenkt. Abwartend schaute er zu, wie ich das Bild betrachtete. Eine Weile ließ er mich in Ruhe und fragte dann: »Was sehen Sie?«
    Ich räusperte mich. »Wenn ich ehrlich sein soll, es ist nicht mein Geschmack, aber darauf kommt es nicht an. Eine Frage zuvor. Hat der Maler seinem Werk auch einen Namen gegeben?«
    »Ja, er nannte es Höllenschlund.«
    Ich verzog den Mund. »Wie sinnig.«
    »Es ist seine Interpretation.«
    »Und die Ihre?«
    Drake trank einen hastigen Schluck. »Ich habe keine bessere gefunden«, gab er zu.
    Ich legte meine Stirn in Falten. »Und wegen dieses Bildes sollen Sie also umgebracht werden?«
    »Nein, nein, das ist nicht richtig. Das Bild soll mich umbringen, Mr. Sinclair.«
    Ich lächelte nicht und überlegte, ob der Mann ein Spinner war oder nicht. Noch hatte ich es nicht auf eine magische Sphäre untersucht. Ich wollte mein Kreuz hervorholen, da unterbrach mich das Klingeln des Telefons. Natürlich war auch der Apparat schwarz.
    Drake schreckte zusammen und erbleichte. Das Glas in seiner Hand zitterte so sehr, daß er es abstellen mußte.
    »Wollen Sie nicht abheben?« fragte ich.
    »Das… das … ist der Anrufer«, flüsterte er. »Ich weiß genau, daß er es ist. Ich kann es fühlen. Ja, ich kann es fühlen, Mr. Sinclair.«
    »Dann fragen Sie ihn, was er von Ihnen will.«
    »Nein, ich traue mich nicht.«
    »Soll ich für Sie reden?«
    Heftig nickte er mir zu.
    Ich hob ab und meldete mich mit einem neutral geflüsterten »Ja bitte, wer ist dort?«
    Ein leises Lachen drang an meine Ohren. »Bist du es, Drake?« Verdammt noch mal, es klang tatsächlich sehr neutral. Auch ich konnte nicht unterscheiden, ob ein Mann, eine Frau oder ein Kind gesprochen hatte. Drake mußte sich ebenfalls so vorgekommen sein.
    »Wer sind Sie?«
    »Du kennst mich. Ich habe dich schon mehrere Male angerufen. Ich wollte dir nur sagen, daß deine Zeit nun abgelaufen ist, Drake. Sie ist vorbei, die Hölle wartet.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Mister. Du hast das Bild, viele haben Bilder. Ihr wußtet nicht, was ihr damals getan habt. Jetzt ist es zu spät.« Den Worten folgte ein schrilles Kichern.
    »Sagen Sie mir doch wenigstens, wer…«
    Ich sprach ins Leere, denn die unbekannte Person hatte kurzerhand eingehängt.
    Nichts mehr zu machen. Langsam drehte ich mich um und sah Drake in einer Haltung auf dem Fleck stehen, die mir überhaupt nicht gefiel. Er starrte gegen das Bild. Die Brille war ihm verrutscht, seine Augen erinnerten mich an die von Fröschen.
    »Da…« ächzte er.
    Ich schaute hin.
    Plötzlich geschah es!
    Die Fratze auf dem Bild zuckte, entartete zu einem gewaltigen Höllenmaul, aus dem es herausfauchte, sich gleichzeitig aber ein Sog bildete, der Lional Drake erfaßte und in die Höhe riß.
    Dabei blieb es nicht. Der Sog verstärkte sich innerhalb von Sekunden, er riß den Mann zu sich heran und zerrte ihn gnadenlos nicht nur auf das Bild, sondern auf das Höllenmaul zu, in das er mit dem Kopf zuerst eintauchte…
    ***
    Ich war vielleicht eine Idee zu lange stehengeblieben. Zwar sprang ich noch vor, nur gelang es mir nicht, Lional Drake zu packen. Soeben noch konnte ich ihn berühren, aber die Kleidung rutschte mir zwischen den Handflächen durch.
    Das Gemälde schluckte ihn.
    Ich hörte seinen Schrei. Er klang laut und gleichzeitig leise, als würde der vor meinen Augen verschwindende Mann in einen tiefen Tunnel hineinbrüllen.
    Er war zu einer kleinen Figur geworden, bei dem nur noch die Füße zappelten.
    Und tief im Innern des Bildes, vielleicht schon in einer anderen Dimension, erschien ein Gesicht.
    Eine grell geschminkte Clownsmaske, mehr eine abstoßende Fratze, ein satanischer Joker, der seinen Triumph deutlich zeigte.
    Untätig war ich dennoch nicht geblieben. Ich hatte die Kette über meinen Kopf gestreift. An ihr baumelte meine stärkste Waffe, das Kreuz. Damit attackierte ich das Bild.
    Kreuz und Leinwand berührten sich.
    Dampf wölkte auf. Ich stand plötzlich in einem magischen Zentrum, umwirbelt von düsteren Farben, hörte schrille Schreie und danach nichts mehr.
    Meine Sicht klärte sich. Ich schaute nach vorn und direkt gegen die leere Wand.
    Dort hatte einmal das Bild gehangen. Jetzt war nur noch der Rahmen vorhanden.
    Nur allmählich beruhigten sich meine aufgepeitschten Nerven. Ich machte

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