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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich noch nie von ihm. Ich konnte nur hoffen, daß Sir James inzwischen mehr über diese Person herausfand.
    Denn ihn wollte ich gern kennenlernen.
    Bis ich mich durch den Verkehr gequält hatte, verging natürlich auch Zeit.
    Erst in der offiziellen Mittagspause erreichte ich das Yard Building und fuhr sofort hoch zum Büro meines Chefs. Auf dem Gang traf ich Suko, der aus einer fettigen Tüte die letzten Reste der Fish & Chips in sich hineinschaufelte, sein mittägliches Mahl.
    Ich schüttelte den Kopf. »Daß du so etwas essen kannst«, beschwerte ich mich.
    Suko warf die Tüte in einen Papierkorb. »Mach mich nicht an. Ich verspürte plötzlich einen wahnsinnigen Hunger auf das Zeug, wenn du verstehst…«
    »Nein.«
    An einer Serviette wischte er sich die fettigen Hände ab. Dann ging er weiter.
    Ich blieb ihm auf den Fersen. Sir James telefonierte noch. Suko setzte sich, ich schaute aus dem Fenster in den bleigrauen Himmel über London. Ein Flugzeug zog seine Bahn.
    Dann spitzte ich die Ohren, als unser Chef sagte: »Sie sind sich also sicher, daß der Maler tot ist?«
    Ich drehte mich um. Auch Sukos Haltung war gespannt. Wir sahen, daß unser Chef nickte. Dann notierte er sich etwas, bedankte sich und legte den Hörer auf.
    Ich hatte mich inzwischen gesetzt und schaute gegen die Faltenstirn des Superintendenten. »Es ist ein Kreuz«, sprach er uns an, die Hände dabei wie zum Gebet gefaltet. »Aber ich kann Ihnen versichern, daß Lorenzo, der Maler, tot ist.«
    »Wann gestorben?« fragte ich, »und wie?«
    »Das ist eine Geschichte für sich. Vor einigen Monaten geschah es. Nicht in London, sondern in Plymouth. Er trat dort auf; er war ein bekannter Schnellmaler. Vor Publikum zeichnete er innerhalb von Minuten seine Bilder. Alles Motive, die uns wohl nicht passen würden, denn sie stellten seine alptraumhaften Phantasien dar. Seinen letzten Auftritt zog er besonders gut durch. Er brachte sich nämlich selbst um.«
    »Was?«
    »Ja, mit einer goldenen Nadel, die er zuerst in seinen Hals stach und anschließend in seine Brust.«
    Suko und ich schauten uns an. Wir hatten viel erlebt, das gehörte zu den härtesten Dingen.
    »Was noch?« fragte der Inspektor.
    »Nichts mehr, Suko, fast nichts. Die Bilder lösten sich auf, und das gleiche geschah mit unserem Freund.« Sir James beugte sich vor.
    »So, John, jetzt sind Sie an der Reihe.«
    Da Suko noch keinen Bescheid wußte, berichtete ich ihm, was mir widerfahren war.
    Mein Freund lachte. »Bist du da tatsächlich mit heiler Haut wieder herausgekommen?«
    »Wie du siehst, ja.«
    »Das Bild ist weg«, murmelte er. »Frage: Wo können wir es denn finden?«
    »In der Hölle«, murmelte ich.
    Sir James winkte ab. »Auch wenn Sie möglicherweise damit nicht ganz unrecht haben, John, es gibt da eine Sache, die mich viel mehr stört. Wir müssen davon ausgehen, daß nicht nur Drake ein Bild dieses Künstlers gekauft hat.«
    Ich begriff. »Klar, dann sind andere Käufer ebenso in Lebensgefahr.«
    »Ja.«
    Zu dritt wurden wir blaß. Wenn wir daran dachten, daß dieser sehr produktive Schnellmaler hundert oder mehr Bilder verkauft hatte, kam das einer Katastrophe gleich. Ich spürte auf meiner Stirn den Schweiß und auch den Klumpen im Magen.
    Mit belegt klingender Stimme erkundigte sich Suko, ob man eventuell herausfinden könnte, wer alles Bilder von diesem Lorenzo gekauft hatte.
    Sir James verneinte. »Unmöglich, denn die Arbeiten sind nicht über die Galerien veräußert worden.«
    »Dann sitzen wir in der Tinte.«
    »Richtig, Suko.«
    Und ich murmelte: »Fröhliche Weihnachten«, weil ich daran dachte, daß wir in vier Tagen Heiligabend hatten.
    »Bleiben Sie beim Thema, John!«
    »Okay, Sir. Ich möchte noch einmal auf den Selbstmord des Malers zurückkommen. Welche Spuren haben unsere Kollegen gefunden?«
    »Keine.«
    »Das gibt es nicht.«
    »Ich habe mir die Protokolle vorlesen lassen. Sie werden uns gleich gebracht. Dem Computer und der Fahndung sei Dank. Es sieht tatsächlich böse aus.«
    »So viele Zeugen.«
    »Plus Assistentin«, sagte Sir James. »Denn diese Dame, die sich Capri nannte, ist ebenfalls verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Hat man nach ihr gefahndet?«
    »Ja. Da ist nichts herausgekommen, wie ich in Erfahrung brachte. Dabei war sie eine außergewöhnliche Frau. Dunkelhäutig, eine Mulattin, sie mußte auffallen.«
    Wie von der Sehne geschnellt, sprang ich in die Höhe. Darüber erschreckte sich sogar Suko.
    »Was ist denn?«
    Im

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