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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stehen hämmerte ich mir die flache Hand gegen die Stirn.
    »Verdammt, eine Mulattin.«
    »Das gibt es nicht«, flüsterte Sir James.
    »Doch.« Ich ließ mich wieder auf den Stuhl fallen. »Das gibt es schon, Sir.«
    In den nächsten zwei Minuten berichtete ich von meiner Begegnung mit der Frau im roten Mantel. »Ich bin sicher, daß es sich dabei um diese Capri gehandelt hat.«
    »Nannte sie einen Namen?«
    »Nein, Sir.« Ich war sauer bis unter die Augenbrauen. Da hatte ich die Chance gehabt, der rote Faden befand sich in meiner Hand, ich aber hatte ihn losgelassen.
    »Hellsehen kann eben keiner von uns«, meinte Sir James. Es war nur ein schwacher Trost.
    »Capri heißt die Dame«, sagte Suko. »Haben wir über sie etwas im Computer?«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe schon nachforschen lassen.«
    »Sie erklärte mir«, murmelte ich, »daß sie in der Nachbarschaft dieses Lional Drake wohnen würde. Daran glaube ich allerdings nicht. Die hat sich nur davon überzeugen wollen, ob er auch tatsächlich verschwunden war und hatte sich wirklich ausgezeichnet in der Gewalt, als sie mir plötzlich gegenüberstand.«
    »Könnte sie die Person gewesen sein, die Mr. Drake einige Male angerufen hat?«
    Ich nickte meinem Chef zu. »Durchaus, denn Drake hat nicht feststellen können, ob es sich bei dem Anrufer um einen Mann oder eine Frau handelte. Die Stimme klang neutral.«
    Suko schaute mich von der Seite her an. »Wie erklang denn ihre wahre?«
    Ich hob die Schultern. »Einige würden sie als sexy bezeichnen, die anderen als rauchig. Ich empfand sie als etwas zu tief für eine Frau. Wie dem auch sei, sie ist uns entwischt, und sie wird sich über meine Dummheit ins Fäustchen gelacht haben.«
    »Dann hätte sie wissen müssen, wer du bist, John. Hast du ihr deinen Namen gesagt?«
    »Nur ihn, keinen Beruf.«
    Sir James breitete die Arme aus. Eine unbefriedigende Geste für das Ende eines Gesprächs. »Ich habe eingesehen, daß wir so nicht weiterkommen. Wir werden uns eben auf die Bilder und deren Käufer konzentrieren müssen. Die einzige Chance.«
    »Falls wir die finden. Oder sollen wir eine Annonce in die Zeitung setzen, damit sich die entsprechenden Personen melden?«
    Sir James senkte den Blick. »Wenn ich ehrlich sein soll, gefällt mir die Idee sogar.«
    Ich lächelte. »Das war mehr als Spaß gemeint.«
    »Nein, wir könnten es schaffen, daß die Annonce morgen in den führenden Londoner Zeitungen steht.«
    Suko nickte. »Ich bin dafür.«
    Mir blieb jetzt nichts anderes übrig, als meine Zustimmung zu geben.
    Sir James nickte uns zu. »Ich werde das erledigen. Wir können nur hoffen, daß die Zeit ausreicht und es zuvor nicht noch zu weiteren Taten kommt.«
    »Wie sieht es mit einer Fahndung nach der Mulattin aus?«
    »Wäre nicht schlecht, John.« Sir James nickte mir zu. »Erledigen Sie das mit den Kollegen unten. Eine stille Fahndung ist besser als gar keine.«
    Der Ansicht war ich ebenfalls, obwohl ich nicht viel Hoffnung besaß, was den Erfolg dieser Suche anging. Andererseits haben uns schon oft die kleinen Dinge geholfen, um den großen Erfolg zu erreichen…
    ***
    Littleport lag auf dem »platten« Land!
    Das Wort platt war durchaus wörtlich zu nehmen, denn in der Umgebung gab es weder Berge noch Hügel, nur die flachen Wiesen und Äcker, die ab und zu durch kleine Waldstücke unterbrochen wurden.
    Was Littleport dennoch relativ interessant machte, war die Nähe zu der weltberühmten Universitätsstadt Cambridge, denn dieser bekannte Ort lag knapp fünfzig Meilen südlich.
    Und noch eine Besonderheit wies Littleport auf. Genau durch den Ort führte eine breite Straße.
    Kein Motorway, aber auch nicht weit davon entfernt. Es war die Schnellstraße mit der Bezeichnung Nr. 10.
    Sie hatte man bis kurz hinter Littleport ausgebaut und zerschnitt nun, trotz aller Einwohner-Proteste den Ort in zwei Hälften.
    Nicht daß der eine Teil zu einer bevorzugten Wohngegend geworden wäre, nein, die Menschen verteilten sich, und da spielte es auch keine Rolle, welch einem Beruf sie nachgingen, zudem wohnten sowieso einige Universitätsdozenten in Littleport, weil Cambridge total überfüllt und Wohnungen Mangelware waren.
    Besondere Vorfälle hatte es in Littleport nicht gegeben, abgesehen vom Bau und der Erweiterung der Straße.
    Das aber sollte sich ändern.
    Noch merkte kein Bewohner etwas davon. Der Dezember hatte sehr kalt angefangen, dann war die Wärme gekommen mit ihren frühlingshaften

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