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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Temperaturen, die hatten der Insel zudem den großen Sturm beschert, wobei Littleport davon verschont geblieben war.
    Zwar hatte es einige umgeknickte Bäume gegeben, doch an den Häusern hatte es keinerlei Beschädigungen gegeben.
    Der weiße MG, der an diesem späten Nachmittag auf den Ort zuraste, war älter als seine Fahrerin. Er gehörte zu den Autos, für die man bereits Liebhaberpreise bezahlte, und die Frau hinter dem Lenkrad hätte ihn auch für das fünffache der ursprünglichen Summe nicht abgegeben. So sehr hatte sie sich an dieses Fahrzeug gewöhnt.
    Sie kam von Cambridge und jagte mit ihrem weißen Pfeil auf vier Rädern dem Ort entgegen.
    Fast leer lag die Straße vor ihr. Andere Wagen schienen sich verkrochen zu haben, aus Respekt vor ihrem alten Bruder und damit er freie Bahn hatte.
    Die Fahrerin gab kräftig Gas. Um Tempolimits hatte sie sich nie gekümmert und damit bisher Glück gehabt.
    Unter den hohen, flachen, grauen Wolken, die der Wind über den Himmel trieb, huschte sie hinweg. Der Wagen lag gut auf dem Asphalt. Wie eine Flunder jagte er über die mausgraue Bahn.
    Die Fahrerin hatte das Licht eingeschaltet und der breite, helle Teppich floß vor dem Fahrzeug her. Kein Hindernis stellte sich ihr in den Weg, so konnte sie den Fuß auf dem Gaspedal behalten.
    Locker und lächelnd saß sie hinter dem Lenkrad. Diese Frau wußte sehr gut, was sie in Littleport erwartete, denn dort befand sich jemand, der sich sehr bald wundern würde.
    Die Landschaft flog vorbei. Viel war es nicht. Flache Wiesen, Weiden und Äcker. Manche Kühe standen noch dort, selbst sie wirkten bei dieser Witterung traurig.
    Das störte die Frau nicht. Im Gegenteil, ihr kam der Himmel zugute. Sie mochte diese Weite, die sich trotz der zahlreichen Wolken präsentierte.
    Immer wieder schaute sie hoch, als suchte sie dort einen bestimmten Gegenstand, doch die Wolken verdeckten das meiste. Sie gaben weder Sonne noch Mond frei, bis zu dem Zeitpunkt, als sich die Frau nur mehr eine halbe Meile von Littleport entfernt befand.
    Da zuckten plötzlich Blitze aus den Wolken. Die langen Lanzen besaßen eine ungewöhnliche Farbe, nicht gelb und hell, sondern mehr ins Grünviolette hineinschimmernd.
    In der Luft blieben sie stehen. Von zwei Seiten waren sie aus dem Himmel gefahren und vereinigten sich praktisch in Dachhöhe über der Fahrbahn zu einem blaugrünen Oval.
    Die Frau nahm den Fuß vom Gas, sie schaltete zurück, der Wagen rollte sehr langsam weiter, und das Gesicht der Fahrerin verzog sich zu einem Lächeln.
    Sie wußte genau, was folgen würde, denn das Oval blieb nicht grundlos über der Fahrbahn stehen.
    Etwas bildete sich in seinem Innern. Sehr bunt und auch sehr grell.
    Etwas, das wie ein Kopf aussah, nein, wie ein geschminktes Clownsgesicht. Weiße, graue und rote Farben zeichneten sich auf dem Gesicht ab, wobei die Augen einen besonderen Blick bekommen hatten, da sie durch die Schminke an den Rändern noch deutlicher hervorgehoben wurden.
    Lorenzos Gesicht mit einem zu einem breiten Grinsen verschobenen Mund, der sich noch weiter verzog und wo die Haut plötzlich wegplatzte, als wäre der Schädel explodiert.
    Im nächsten Augenblick schwebte ein anderer Gegenstand innerhalb des Ovals.
    Ein Totenkopf!
    Kein normaler, nicht bleich oder blaß, dafür riesig und an der rechten Seite einen grünen Anstrich zeigend, als wäre er dort ebenfalls geschminkt worden.
    Bei einem normalen Totenschädel sind die Augen leer, man kann in sie hineinschauen.
    Dieser gab sich anders. Augen- und Nasenöffnungen glühten regelrecht wie lange der Schädel über der Straße geschwebt hatte, konnte niemand sagen.
    Nach einigen Sekunden allerdings war er verschwunden, und die Frau hinter dem Lenkrad lachte laut auf.
    Dann gab sie wieder Gas.
    Sie war richtig. Littleport wartete auf sie. Da würden sich einige wundern.
    Der Ort empfing sie mit offenen Armen. Das heißt, es gab keine Probleme für sie, ihn zu durchfahren. Erst am Ende, die letzten Häuser lagen schon weit hinter ihr, riß die das Lenkrad herum und steuerte den MG in einen schmalen Feldweg, dessen Rillen und Löcher dem Fahrwerk nicht gut taten, doch darauf konnte die Frau keine Rücksicht nehmen.
    Sehr weit brauchte sie nicht zu fahren, um eine asphaltierte Straße zu erreichen, die wieder zurück in das Dorf führte. Sie hatte sich dort über einen Agenten ein kleines Häuschen gemietet, in dem sie die nächsten Tage verbringen wollte.
    Das Haus lag etwas versteckt. Da sich die

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