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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teuflische Flüssigkeit, die selbst Terkonitstahl in Sekundenschnelle auflöste. Die Hornschrecken dagegen waren durch einen organischen Panzer aus hochmolekularverdichtetem Material sowohl gegen Ihre eigene Säure, als auch gegen Strahlwaffenbeschuß geschützt.
    Das Schlimmste an den Hornschrecken aber war gewesen, daß sie sich durch Teilung rasend schnell vermehrten. Das hatte sie dazu befähigt, die von ihnen befallenen Planeten innerhalb weniger Wochen kahlzufressen. Pflanzen, Tiere, Menschen, Gebäude, Maschinen und Raumschiffe waren ihnen gleichermaßen zum Opfer gefallen. Wo sie auftauchten, hatte nur schnelle Flucht geholfen.
    Dennoch war das Solare Imperium auch mit dieser Gefahr fertig geworden. Das gab Tifflor die Gewißheit, daß letzten Endes auch wirksame Mittel gegen die Andro-Pest und gegen die PAD-Seuche gefunden werden würden. Im Vergleich zu den Hornschrecken waren die Andro-Bakterien und ihre Sporen beinahe harmlose Lebewesen.
    Und doch konnten sie die MESACION in ein totes Wrack verwandeln, wenn es nicht gelang, das Schiff innerhalb kurzer Zeit wieder in den Linearraum zu bringen und die Hundertsonnenwelt zu erreichen.
    Er schloß gerade den letzten Magnetsaum seines Kampfanzugs, als Alaska Saedelaere eintrat.
    „Fertig?" fragte er.
    Tifflor nickte.
    „Wir können gehen."
     
    *
     
    Im Depot beluden sie eine schwere Antigravplattform mit einem Desintegratorgeschütz, einem Paratronschirmgenerator, mehreren chemischen Sprengsätzen, einem leichten Narkosegeschütz sowie mit Reserve - Energiemagazinen.
    Auf der Plattform sitzend, schwebten sie den breiten Polachslift nach oben, erreichten das Chefdeck und hielten zwanzig Meter vor dem Panzerschott der Hauptzentrale an.
    Die Meuterer hatten sich bislang nicht gerührt. Das war ein weiterer deutlicher Beweis dafür, daß sie unter Einfluß der PAD-Seuche gehandelt hatten.
    Sie durften für ihre irreguläre Handlungsweise nicht verantwortlich gemacht werden. Dennoch erwog weder Tifflor noch Saedelaere, die Auseinandersetzung mit den Meuterern zu vermeiden.
    Ein Kompromiß war undenkbar, denn Passivität hätte auch den sicheren Tod der Meuterer bedeutet.
    Die fortschreitende Auflösung aller Wandverkleidungen und der Transportbänder verdeutlichte; daß die Zeit gegen die Besatzung der MESACION arbeitete. Immer wieder erscholl das Knallen starker Implosionen. Das Schiff wurde unaufhaltsam von innen heraus aufgefressen. Zum Schluß würde ein unbrauchbares Skelett aus Terkonitstahl mit einer Hülle aus Ynkonit übrig bleiben.
    Solarmarschall Tifflor stieg von der Plattform, ging zum nächsten Wandinterkom und tastete noch einmal eine Verbindung zur Hauptzentrale. Er nahm sich vor, die Meuterer zur Aufgabe zu überreden, wenn sie sich diesmal meldeten.
    Aber wiederum blieb seine Mühe vergebens.
    „Es hilft nichts", sagte er zu Saedelaere und schwang sich wieder auf die Antigravplattform. „Wir müssen das Schott gewaltsam öffnen und die bedauernswerten Kerle mit dem Narkostrahler betäuben. Aktivieren Sie bitte das Paratronschirm - Aggregat, Alaska aber achten Sie darauf, daß der Schutzschirmradius nicht zu groß und nicht zu klein ist."
    Der Transmittergeschädigte schaltete das PtS - Aggregat ein.
    Am Flimmern der Luft rings um die Plattform erkannte Tifflor, daß das sechsdimensionale Energiefeld sich aufgebaut hatte.
    Er richtete die Mündung des Desintegratorgeschützes auf das Panzerschott der Zentrale und sagte: „Schalten Sie eine Strukturöffnung nach vorn, Alaska.
    Durchmesser dreißig Zentimeter."
    Saedelaere hantierte an den Schaltungen des Aggregats, während der Solarmarschall die Bündelung des Desintegratorgeschützes justierte. Er bedauerte, daß es keine Möglichkeit gab, Strukturöffnung und Waffe synchron zu schalten. Dadurch mußte er das Schott frontal bestrahlen, anstatt es systematisch auszuschneiden.
    Als der Transmittergeschädigte ihm zunickte, löste Tifflor den Desintegrator aus. Der grünlich flimmernde Energiestrahl schoß lautlos aus der Waffenmündung, verbreiterte sich und traf auf das Schott.
    Dünne Wolken molekularen Gases wallten von der Auftreffstelle auf. Da das Schott aus strukturverdichtetem Terkonit bestand, löste das Material sich nur sehr langsam auf. Mit einem Handdesintegrator wäre ihm überhaupt nicht beizukommen gewesen.
    Plötzlich summte Tifflors ArmbandTelekom.
    Der Solarmarschall schaltete den Desintegrator aus und aktivierte das Funkgerät.
    '"Ja, bitte?" sagte er.
    „Hier spricht der

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