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0618 - Der Mondschein-Mörder

0618 - Der Mondschein-Mörder

Titel: 0618 - Der Mondschein-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Füße hatten das Gras stark eingedrückt.
    Ich ging zunächst einen engen Kreis, vergrößerte ihn aber, leuchtete nach und hatte Glück.
    Es gab Fußspuren im Gras!
    Sie führten in eine bestimmte Richtung. Ob Osten, Westen, Süden oder Norden, davon hatte ich keine Ahnung. Für mich war wichtig, daß ich ihnen folgte.
    Kaum hatte ich mich von der Leiche entfernt, stiegen die Geier wieder hoch, drehten sicherheitshalber einige Kreise, bevor sie neben dem Toten landeten.
    Sie waren wirklich die Polizisten und Umweltschützer der Natur.
    Ich schritt durch ein sehr stilles Land, in dem ich nur das Säuseln des Windes vernahm.
    Es war wunderbar ruhig, manchmal fühlte ich mich wie in Watte eingepackt, regelrecht eingelullt, aber ich war trotzdem auf der Hut.
    Deckungen gab es genug. Auf der Grasfläche wuchsen oft genug Busch- und Strauchinseln.
    Daß Aibon von Zwergen, Gnomen oder Trollen bewohnt war, wußte ich fängst. Diese Wesen besaßen überall verteilt ihre kleinen Ansiedlungen und Dörfer. Allerdings lagen sie sehr versteckt, oft an Waldrändern, wobei ihnen der dichte Wald Deckung bot.
    Schon längst hatte ich den Schatten an der rechten Seite gesehen.
    Er zog sich lang, dahin, war auch sehr breit, und ich konnte mir vorstellen, daß in diesem Waldstück die Zwerge und Trolle hausten. Sie waren unterschiedlich, aber sie vertrugen sich.
    Manchmal war die Luft auch erfüllt vom Klang der Feenglocken.
    Ich mußte an die kleine Fee Perlhaut denken, die ich kennengelernt hatte, als die Horror-Reiter sie jagten, denn diese vier Dämonen gehörten zu denjenigen, die Aibon kontrollieren wollten. [1]
    Das hatten sie nicht geschafft, aber sie hatten Spuren des Grauens und der Verwüstung hinterlassen.
    Ich bewegte mich auf den Wald zu. Der türkisfarbene Himmel strahlte noch etwas von seinem Glanz ab und legte ihn wie einen feinen Puderzucker auf die Kronen der hohen Bäume. Das Licht hatte sich auch in die Lücken zwischen den Zweigen und Ästen verteilt, es gab dem Wald eine ganz andere Note. Auf mich wirkte er verwunschen und geisterhaft. Ihm traute ich zu, daß er den Feen und Elfen eine Heimat bot.
    Natürlich versäumte ich es nicht, immer wieder auf Spuren zu achten. Einige Male waren mir Druckstellen im Gras aufgefallen, aber nur sehr unregelmäßig. Ich wußte nicht, ob sie nun zu Eliza oder zu dem Mondschein-Mörder gehörten.
    Dem Namen nach paßte er ebenfalls in diese Nacht, denn am Himmel stand tatsächlich der Mond. Auch er leuchtete türkisfarben und sah sogar wertvoll aus.
    In der Nähe des Waldrands wuchs das Gras höher. Zwischen den einzelnen Halmen streckten Blumen ihre Blüten hervor und schaukelten mit ihren schweren Knospen.
    Eine Idylle, fürwahr, aber das war der Platz in Irland auch gewesen, und dann hatte ich den Harfenklang gehört und die grünen Skelette gesehen, die versuchten, mich mit den Harfensaiten zu zerschneiden. Deshalb achtete ich auch hier auf Fäden, die zwischen den Bäumen und Ästen gespannt sein konnten.
    Ich hatte keinen Beweis, als ich vor dem Wald stehenblieb, und verließ mich voll und ganz auf mein Gefühl.
    Es sagte mir, daß einiges nicht in Ordnung war. In dieser grünlichschwarzen Dämmerung zwischen den Bäumen schien das Unheil zu lauern.
    Die Nacht war ungemein still. Kein Säuseln, keine kurzen, abgehackten Tierschreie, auch nicht das helle Glockenläuten der Feen und Elfen, wenn sie durch die Luft wischten und sich dabei ihre gläsernen Ketten bewegten.
    Stundenlang konnte ich nicht auf dem Fleck stehenbleiben und suchte einen einigermaßen passablen Eingang. Egal, an welcher Stelle ich den Wald betrat, Schwierigkeiten würde es immer geben, wenn ich mich durch das Unterholz wühlte.
    Er bestand aus zahlreichen Armen und Krallen. Wenn Holz knackte, kamen mir die Geräusche laut wie Schüsse vor. Im weichen Boden, der eine Schicht aus Moos und Blättern bildete, hinterließen meine Füße Abdrücke. Andere entdeckte ich nicht.
    Wie ein geisterhafter Strahl huschte das Licht der Lampe durch das Dickicht. Es fand immer Lücken, fuhr über Spinnweben hinweg oder ließ die Rinde der Bäume kalkig aussehen.
    Ohne auf irgendeine Richtung zu achten, wühlte ich mich tiefer hinein in den Wald. Einmal fand ich sogar einen schmalen Pfad, leuchtete ihn ab und entdeckte tatsächlich Spuren.
    Hier war jemand hergegangen.
    Ich blieb stehen. Die Spuren wiesen nach vorn. In diese Richtung schickte ich auch den Lampenstrahl, der diesmal sogar ein Ziel erwischte, von dem ich

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