Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
worden, die bei ihrem Treffer eine lange Bahn gezogen hatte, die sogar an der Körperseite herablief und fast bis zur Hüfte reichte.
    Suko kniete sich neben den Freund und schaute in dessen Gesicht.
    »Verdammt, Wladimir, steckt die Kugel noch?«
    »Nein, nur ein Streifschuß.«
    »Was ist noch?«
    »Das brennt wie Feuer. Ich… ich kann den Arm nur mühsam bewegen.« Er lachte plötzlich bitter auf. »Wir sind aus dem Rennen, Partner, wir sind weg vom Fenster.«
    »Noch nicht!«
    Wladimir zwinkerte mit beiden Augen. »Was willst du denn noch machen? Den verdammten Zirkus verfolgen? Hilfe holen ohne Funkgerät? Die haben uns reingelegt wie selten.«
    »Stimmt.«
    »Dann graben wir uns ein Erdloch, kriechen hinein, lassen uns einfrieren und warten so lange, bis wir im Sommer wieder aufgetaut sind. Ist das ein Vorschlag?«
    »Klar, aber einer, der mir nicht gefällt. Ich setze noch auf John Sinclair.«
    »Der ist weg.«
    »Wie kannst du laufen?« fragte Suko.
    »An den Beinen habe ich ja nichts, aber das andere ist verdammt schwer zu ertragen.«
    »Ich helfe dir hoch.«
    Mit der gesunden Hand griff der Russe zu, als ihm Suko die seine entgegenstreckte.
    Wladimir biß die Zähne zusammen, auch dann, als er stand. Das Blut quoll kaum hervor, auf die Wunde hatte sich bereits eine dünne Kruste gelegt, die auch eisig schimmerte.
    Suko sorgte auch dafür, daß der Russe seine gefütterte Jacke endlich überstreifte. Er mußte vorsichtig zu Werke gehen. Wenn seine Wunde zu stark berührt wurde, verzog er schmerzhaft das Gesicht.
    »Okay, es geht!«
    Den Schal band Suko über den Kopf des Freundes. Er selbst hüllte sich auch so ein. Mit einem Tuch hatte er die Platzwunde an der Stirn vom Blut gereinigt und schaute in die Richtung, in die der Wagenzug verschwunden war.
    Zu sehen war nichts mehr. Die kurvenreiche Strecke hatte die fahrende Schlange längst verschluckt.
    »Und jetzt?« fragte der Russe. »Sollen wir tatsächlich zu Fuß die Verfolgung aufnehmen?«
    »Wo willst du sonst hin?«
    »Ich weiß es nicht. Irgendwie ist es auch gleich, in welche Richtung wir gehen. Ich werde sowieso bald nicht mehr weiterkönnen. Wenn das Wundfieber ausbricht, dann schlägt es dich regelrecht zusammen. So etwas habe ich schon einmal in der Mongolei erlebt, da allerdings bei brütender Hitze.«
    »Wenn du nicht mehr kannst, schleppe ich dich.«
    »Ich danke dir jetzt schon, aber du wirst leicht unter der Last zusammenbrechen.«
    »Das wollen wir erst mal sehen.«
    Beide redeten nicht mehr, denn sie brauchten ihre Kräfte. Unter der bleigrauen Wolkendecke des Himmels machten sie sich auf den Weg ins Ungewisse.
    Von den teuflischen Plänen eines Boris Belzik ahnten beide zu diesem Zeitpunkt nichts…
    ***
    Der Zirkusdirektor gehörte zu den Menschen, die sehr gefühlsmäßig handelten und von einem Moment zum anderen einen Wutausbruch bekamen. Das wäre auch in seinem speziellen Fall so gewesen, als er nämlich mit ansehen mußte, daß die schnell geschossenen Gewehrsalven nicht den direkten Erfolg brachten.
    Er hatte die beiden Männer durchlöchern wollen, um auf Nummer Sicher zu gehen.
    Es war ihm nicht gelungen. Zwar hatte es so ausgesehen, als wären beide getroffen worden, die Hand allerdings würde er dafür nichts in Feuer legen.
    So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu fluchen und die Neugierigen mit harten Worten von den Fenstern und Türen der Wagen zurückzuscheuchen. Auch dem Fahrer brüllte er zu, daß er stur weiterfahren und sich durch nichts aufhalten lassen sollte, obwohl er der Meinung war, vor den Bergen eine Pause einzulegen.
    »Darüber reden wir später.«
    Belzik zog sich wieder in seinen Wohnwagen zurück, in dem es empfindlich kalt geworden war. Durch die Tür pfiff der Wind. Kälte vermischte sich mit Wärme, und dazwischen tanzten und schwebten die vier großen Blasen über dem Boden.
    Boris überlegte, wie er die beiden doch noch bekommen wollte. Er selbst mußte im Zug bleiben, aber er besaß ja nicht umsonst die besten Helfer, die er sich wünschen konnte.
    Gleichzeitig dachte er an seinen dritten Gegner, der sich ebenfalls in einem der Wagen befand. Wenn ihn nicht alles täuschte, mußte er sich im letzten aufhalten. Ausgestiegen war er während der Schüsse nicht, das hätte Belzik gesehen.
    Was also tun? Wer war wichtiger?
    Alle waren wichtig, die das große Geschäft mit der anderen Seite stören konnten. Noch vor der Grenze mußten sie ausgeschaltet sein.
    Wenn sie eine Pause einlegten, war Zeit

Weitere Kostenlose Bücher