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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genug, sich um den dritten Mann im letzten Wagen zu kümmern.
    Ein Lächeln, das wie gefroren aussah, legte sich auf die Lippen des Mannes. Bei ihm ein Zeichen, daß er zu einem wichtigen Entschluß gekommen war.
    Die gefährlichen Schleimkugeln hatten sich wieder zurückgezogen. Zwei von ihnen holte er allein durch die hypnotische Kraft seiner Gedanken wieder zu sich heran. Diese Kugeln gehorchten ihm willig, denn er war ihr Herr und Meister, er hatte für die Befreiung aus ihrer »Gefangenschaft« gesorgt. Sein Lächeln wurde noch breiter, als er sah, wie sie auf ihn zuschwebten, als wollten sie ihn umarmen. Mit strahlenden Augen schaute er die Killerkugeln an, die seine stummen Befehle verstanden, sich zur Seite drückten und an ihm vorbeiglitten.
    Sekunden später schon waren sie durch die zerstörte Tür verschwunden und schwebten über der Straße.
    Wie vom Wind getriebene Luftblasen huschten sie weiter, den Weg zurück, denn sie hatten den Befehl bekommen, die beiden Männer zu vernichten und ihnen das Fleisch von den Knochen zu lösen…
    ***
    Ich konnte es nicht glauben!
    Die Schüsse peitschten auf. Zwei Männer rollten sich über die Fahrbahn, sprangen auf, rutschten weiter, fielen, glitten in den Graben, und Golenkow zuckte einmal stark zusammen, als ihn eine Gewehrkugel erwischte. Ich hatte nicht erkennen können, wo er getroffen worden war, zudem rollte er in einen schmalen Straßengraben hinein und war meinem Blick entschwunden, denn die Schlange fuhr weiter, ohne daß sich die Fahrer um den Zwischenfall gekümmert hätten, denn Belzik besaß die große Kontrolle. Er spielte hier den Diktator.
    Um einen besseren Blickwinkel zu bekommen, kroch ich zur Seite – und hatte genau das Pech auf der Plane ein Stück einzusacken. Ich fiel dabei auf den Rücken, warf die Arme hoch, fluchte über mich selbst und kam nur mühsam auf der glatten Fläche wieder hoch.
    Da war von Suko und unserem russischen Freund schon nichts mehr zu sehen, denn eine Kurve entzog die beiden meinen Blicken.
    Ich aber lag in der eisigen Kälte, spürte sie wie eine Wand, die mich immer enger an sich drückte.
    Was sollte ich tun?
    Den Wagen verlassen und zu meinen Freunden laufen? Oder sollte ich versuchen, an den Direktor heranzukommen, um durch ihn einen Stopp zu erzwingen?
    Soweit ich hatte sehen können, waren weder Suko noch Wladimir so schwer verletzt worden, als daß sie sich nicht allein hätten bewegen können. Zudem waren es harte Männer, die schon einiges vertragen konnten. Sie würden die Kolonne bestimmt verfolgen, so konnte ich mich um diesen Boris Belzik kümmern.
    Eine dünn klingende Frauenstimme erreichte meine Ohren. Kaiinka hatte sich nach draußen gelehnt und wollte wissen, ob ich okay wäre.
    »Ja, ich bin okay!« brüllte ich zurück.
    »Soll ich nicht versuchen zu helfen…«
    »Nein, bleib da!«
    Sie hatte mich abgelenkt. Ich schaute nicht mehr auf die Fahrbahn, und so war mir entgangen, daß die beiden Blasen den ersten Wagen verlassen hatten.
    Auf den nächsten konnte ich noch springen, dann mußte ich eine der schweren Zugmaschinen überwinden und würde, das stand fest, Ärger mit dem Fahrer bekommen.
    Vielleicht fiel mir noch etwas ein. Die Wagen abkoppeln, den Fahrer ins Reich der Träume schicken oder etwas anderes.
    Das nächste Fahrzeug diente ebenfalls als Transporter. Es war dicht an den Wagen gekuppelt, auf dem ich lag. Über die eisige Plane rutschte ich vor.
    Eis und Schnee stäubten in mein Gesicht, ich leckte die Krümel weg und rutschte weiter.
    Beinahe zu weit, denn die Plane gab unter mir nach. Ich kippte nach vorn, hielt mich im letzten Augenblick an einer der Begrenzungsstangen fest, aber konnte auf der glatten Fläche keinen Halt mehr für meine Füße finden.
    Beide Beine schwangen zur Seite. Ich trat ins Leere und hing gleichzeitig in der Luft.
    Ich pendelte zwischen den beiden Wagen. Unter mir schaukelte und rumpelte die Verbindung. Auf den Schläuchen der Druckluftbremsen glitzerte ebenfalls eine dünne, weißgraue Schicht. Das Eis war eben überall und fraß sich dort fest, wo keine Wärme hinkam.
    Um den nächsten Wagen zu erreichen, mußte ich mich über den Zwischenraum hinweghangeln. Noch einmal gab ich meinem Körper den nötigen Schwung, dann flankte ich hoch. Mit den Füßen fand ich Halt; meine Hände konnten ebenfalls eine Querstange umfassen, und mit viel Mühe und großem Kraftaufwand zog ich mich höher.
    Die neue Ladung war von einer schwarzen Plane verdeckt worden,

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