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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Die Plane lag zusammengefaltet auf dem Wagen. Eine Eisschicht hatte sich über den harten Stoff gelegt, der ziemlich glatt sein würde, wenn ich aufkam.
    Also Vorsicht!
    Wieder schwankte der Wagen. Auch das Gefährt vor mir machte die Bewegungen mit. Sie übertrugen sich von der Spitze des Zuges bis hin auf den letzten Wagen.
    Ich nahm noch einmal Maß, dann stieß ich mich ab.
    Für einen Moment hatte ich Angst und bekam das Gefühl, durch einen Eiskanal zu fliegen.
    Ich prallte hart auf. Von oben hatte die Plane weich ausgesehen, das war sie jedoch nicht. Der Frost hatte sie hart und das Eis rutschig gemacht, so daß ich zuviel Schwung bekam und zur rechten Seite hin wegglitt. Im letzten Augenblick konnte ich mich halten, prallte auch gegen einen der seitlichen Haltepfähle und klammerte mich dort mit beiden Händen fest. Gut, daß ich Handschuhe trug, die Haut wäre sonst an dem Metall festgefroren.
    Ich blieb erst mal liegen, mein Atem mußte sich beruhigen. An der rechten Seite lag ich, links aber führte die Straße vorbei, und dort wollte ich hin.
    Deshalb mußte ich über die Plane kriechen, was einem Robben über eine Eisfläche gleichkam.
    Ich hatte die andere Seite noch nicht erreicht, als die Fahrgeräusche von anderen übertönt wurden.
    Schreie und Schüsse!
    Plötzlich war meine Vorsicht vergessen. Ich drückte mich noch weiter auf den Rand des Wagens zu und schaute über die Plane hinweg.
    Was ich zu sehen bekam, ließ mir die Haare zu Berge stehen…
    ***
    Wladimir Golenkow und Suko sagten kein Wort. Sie mußten ihre schockartige Überraschung erst verdauen. Dafür aber redete Belzik mit heiserer Flüsterstimme.
    »Kugeln, Messer, Granaten, es wird euch alles nichts nutzen, wenn ihr die Blasen angreift. Sie widerstehen jeder Waffe, das kann ich euch versprechen.«
    Suko blieb auch weiterhin schweigsam und deutete nur ein Nicken an. Golenkow bewegte sich. Er strich über seine blonden Haare.
    »Wieso?« keuchte er.
    Der Zirkusdirektor hinter ihm lachte leise. »Das ist eines der Rätsel dieser Welt.«
    »Wieso bist du daran gekommen, Belzik?«
    »Ihr werdet nie mehr erfahren!«
    »Das fürchte ich auch«, flüsterte Suko, der einen kleinen Schritt zurückwich.
    Golenkow schaute, dann faßte er ihn an. »Verdammt, so habe ich dich noch nie erlebt. Was ist los?«
    »Ich kann unsere Lage einschätzen.«
    »Sieht sie schlecht aus?«
    »Du hast es selbst erlebt.«
    »Was können wir tun?«
    »Wir müssen hier raus, und zwar so schnell wie möglich.« Suko hielt den Blick auf die mörderischen Blasen gerichtet. Zwei von ihnen hatten sich von den anderen beiden gelöst und waren ziemlich nahe herangekommen.
    So wie sie zitternd durch die Luft schwangen, wirkten sie wie harmlose Ballons. Das hatten vielleicht viele Menschen gedacht und sich dann tödlich geirrt.
    Suko schaute Belzik an. Der Russe rieb mit fünf Fingern durch seinen Bart. »Mir tun sie nichts«, sagte er so langsam, daß auch Suko ihn verstehen konnte.
    »Bestimmt nicht?«
    »Nein.«
    Da sprang Suko vor. Der Russe kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, als er von Sukos Armen umklammert und dann mit einem Ruck angehoben wurde.
    »Was hast du vor?« schrie Golenkow.
    »Das wirst du gleich sehen!«
    Golenkow stand starr vor Schreck. Er schaute nur zu, wie der Russe wie eine Puppe nach vorn und genau auf die erste Blase zugeschleudert wurde.
    Er konnte nicht mehr ausweichen. Er tauchte hinein, als wäre überhaupt kein Widerstand vorhanden.
    Die Blase bewegte sich zuckend und veränderte ihr Aussehen, denn sie formte sich zu einem Ei, das als ovales Etwas in die Höhe wuchs und dem Russen somit den nötigen Platz schuf.
    Er hatte sich während des Schwungs drehen können, so daß er die beiden Männer jetzt anstarrte.
    Seine Augen wirkten wie dunkle Kugeln, der Mund stand offen, er lachte, es war kaum zu hören. Nur gurgelnde Geräusche drangen nach außen, und er hatte mit seiner Prophezeiung recht behalten.
    Die Blase tötete ihn tatsächlich nicht. Er gehörte zu den Menschen, die ihrer mörderischen Kraft widerstanden und sich auch darüber freuten.
    Suko und der Russe hatten jetzt Platz genug, um sich zurückziehen zu können. Wladimir schüttelte dabei den Kopf. »Was können wir denn noch unternehmen, verdammt?«
    »Abhauen.«
    »Wie?«
    »Raus aus dem Wagen.« Suko warf dem Freund bereits dessen Thermojacke zu.
    Der fing sie automatisch auf, und auch Suko nahm seine Jacke. Es gelang ihm noch soeben, denn die Killerblase

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