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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesmal einen Schrei nicht unterdrücken und spürte, wie seine Knie nachgaben. Wäre Suko nicht so schnell gewesen, er wäre gefallen. So aber hatte es der Inspektor geschafft, ihn soeben noch abzustützen.
    »Suko, tu dir, tue uns einen Gefallen und laß mich hier liegen. Ich… ich will nicht mehr weiter.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein. Du bist allein schneller. Sieh zu, daß du Hilfe holst, daß du den verdammten Zirkus einholst. Ich bin zweitrangig in diesem Spiel. Wenn es denen gelingt, die tödlichen Blasen so einzusetzen, wie sie es sich vorgestellt haben, können wir einpacken. Dann gibt es Hunderte von Leichen und Gerippen.«
    Im Prinzip hatte er recht, das wußte Suko auch. Nur konnte er es nicht übers Herz bringen und ihn zurücklassen. Das wäre in seinen Augen einem Mord gleichgekommen.
    »Wir brauchen nur ein kurzes Stück zu laufen, Towaritsch!«
    Golenkow starrte den Inspektor an. Noch immer hing der Schnee in seinem Gesicht. Er lag als Schicht auf den Augenbrauen, er klebte im Haar, nur die Lippen – schon blau gefroren – lagen frei. »Suko, die verdammte Wunde ist wieder aufgebrochen. Ich habe mich falsch bewegt.«
    »Dann binde ich sie noch einmal ab.«
    »Das hat keinen Sinn. Ich packe es nicht mehr. Ich schwitze und friere.« Er klammerte sich mit der rechten Hand an Suko fest. »Es ist das verdammte Wundfieber, das mich fertigmacht. Ich habe es einmal überlebt, schön, ein zweites Mal nicht mehr. Hier gibt es keinen Arzt. Zu Fuß schaffen wir es auch nicht, eine Militärstation zu erreichen. Suko, ich sage dir, wir hängen gemeinsam in der Scheiße.«
    »Aus der wir uns auch wieder herausziehen werden. Und wenn es an den eigenen Haaren ist.«
    »Glaubst du noch an den Nikolaus?«
    »Nein, auch nicht an Wunder. Oder manchmal jedenfalls. Die Zirkusleute sind bestimmt nicht weit gefahren. Ich habe dir doch erzählt, daß ich John sah, als ich im Graben lag. Der wird alles beobachtet und seine Konsequenzen gezogen haben.«
    »Welche?«
    »Er holt uns raus.«
    »Ja, wenn wir steifgefrorene Leichen sind. Vorher nicht, das kann ich dir schwören.«
    Suko wußte auch nicht, was er seinem russischen Freund noch sagen und wie er ihn optimistischer bekommen konnte. Im Prinzip hatte Golenkow recht. Ihre Lage war mehr als bescheiden.
    »Bleib du hier!« befahl er ihm.
    Wladimir mußte lachen. »Wie sollte ich denn verschwinden, Partner? Kriechen?«
    Suko grinste. »Dir traue ich doch alles zu.«
    »Hör auf, Mann.« Der Russe holte tief Luft. »Mich interessiert etwas ganz anderes. Wo willst du hin? Wirklich allein losmarschieren?«
    »Nein, ich halte nur nach Verfolgern Ausschau.«
    »Gehört habe ich nichts.«
    »Ich auch nicht«, murmelte Suko und fügte noch leiser ein »Man kann ja nie wissen« hinzu.
    Er hatte sich schon gedreht, als Golenkows Stimme ihn erreichte.
    »Moment noch, Partner.«
    »Hat das nicht Zeit, Wladimir?«
    »Nein, das hat es nicht. Es hat keine Zeit, denn es geht um verdammt wichtige Dinge. Ich muß sie dir jetzt sagen, Suko. Vielleicht komme ich nicht mehr dazu.«
    »Mach keinen Unsinn.«
    »Doch, Partner doch.« Er winkte den Inspektor müde herbei. »Hör mir einfach zu.«
    Suko spürte, daß es dem Freund tatsächlich um was ging. Er legte sogar seinen Kopf schräg, damit der andere nicht so laut reden mußte. »Dieser Belzik, Suko, der ist mir die ganze Zeit über schon bekannt vorgekommen. Ich wußte, daß ich sein Gesicht schon einmal gesehen habe, aber ohne Bart, verstehst du?«
    »Bis jetzt ja.«
    »Gut, dann weiter. Ich habe lange überlegt, woher ich das Gesicht kenne. Immer wieder stellte ich ihn mir ohne Bart vor, und jetzt ist es mir eingefallen. Belzik kann noch nicht lange Zirkusdirektor sein. Er hat sich auch mit anderen Dingen beschäftigt. Wir vom KGB kannten ihn ziemlich gut, wir kennen alle, die als Wissenschaftler in exponierten Stellungen bei uns im Lande arbeiten.«
    »Moment mal. Meinst du, daß…?«
    »Ja, das meine ich.« Wladimir versuchte zu nicken, was ihm wegen der Wunde schwerfiel. »Belzik ist Biologe und Archäologe gewesen, allerdings unter einem anderen Namen. Boris Belzik stimmt nicht, das ist ein Fremdname, ein Pseudonym.«
    »Und wie heißt er richtig?«
    »Ich weiß es nicht mehr, Suko. Da müßte ich in irgendwelchen Akten nachschauen. Aber ich bin fest davon überzeugt, daß er sich hinter dem Zweitnamen versteckt.«
    »Weshalb? Kannst du dir Gründe vorstellen?«
    »Nein, er ist ausgestiegen.«
    »Wonach hat er

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