Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
abgestreift.
    Ich löste meinen Schal, damit sie in etwa den Gesichtsausdruck erkennen konnten.
    Suko stand auf. »Was ist passiert?«
    »Schaut es euch an.« Ich drehte mich auf der Stelle und ging nach draußen.
    Eine Minute später erlebten Suko und ich, wie ein Russe aus der Haut fahren und fluchen konnte. Wladimir Golenkow hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen. In seiner wilden Wut trat er gegen die klumpigen Reifen, brüllte sich fast die Seele aus dem Leib und starrte uns aus weit geöffneten Augen an. »Das darf doch nicht wahr sein. Verdammte Scheiße, jetzt haben sie uns erwischt.«
    »Nur den Wagen«, schwächte ich ab.
    »Reicht das nicht?«
    »Wir leben, Wladimir. Das ist besser, wenn du verstehst. Mach keinen Ärger und…«
    »Ich will aber Ärger machen.« Wieder trat er gegen den Wagen.
    Suko und ich standen zusammen. Der Inspektor stellte natürlich Fragen, die ich nur mit einem Heben meiner Schultern beantworten konnte. »Es tut mir schrecklich leid, aber ich habe nichts davon mitbekommen. Erst als sich der Lack löste und bestimmte Geräusche dabei abgab, da fiel es mir auf. Ich schaltete die Lampe ein und sah die Blase.«
    »Der Hubschrauber, John, nur er kann die Blase abgeworfen haben. Ein Beweis, daß man etwas gemerkt hat, damit sie wissen, wer ihnen auf den Fersen ist.«
    »Das kannst du mal laut sagen.«
    »Hast du schon überlegt, wie es weitergehen soll?«
    »Noch nicht. Ich denke, daß wir hier relativ geschützt sind. Die Hütte ist uns geblieben. In ihr die Nacht zu verbringen, ist besser als durch die Dunkelheit zu irren.«
    »Das stimmt sogar.«
    »Was willst du dann mehr?«
    Suko lachte. »Die Typen, die mit Mordblasen werfen.«
    Wladimir Golenkow hatte sich ausgetobt. Selten zuvor hatte ich ihn so wütend blicken sehen. »Da haben wir alle geschlafen«, keuchte er. »Jeder ist schuldig.«
    Auf seine Bemerkung ging ich nicht ein. »Wir sollten versuchen, den Landeplatz und damit den Hubschrauber selbst zu finden.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Nein, wir verbringen die Stunden schon in der Hütte. Bei Tagesanbruch brechen wir auf…«
    »Ha, haha…« Er stand da und lachte. »John, du bist ein Phantast. Wohin sollen wir denn brechen?«
    »In ein Klo«, grinste Suko, doch der Russe ging auf den Scherz nicht ein.
    »Wißt ihr eigentlich, in welch einer Landschaft wir hier hocken? Das ist zwar nicht Sibirien, aber die Wälder an der finnischen Grenze sind mehr als einsam. Hier kannst du monatelang suchen, ohne etwas zu finden.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Weshalb schlägst du es dann vor?«
    »Weil du nachdenken sollst. Setz dich mit einer der Stationen in Verbindung. Von dort wird doch auch der Luftraum per Radar überwacht. Da muß es möglich sein, etwas über den Flug des Hubschraubers zu erfahren. Sie werden ihn bestimmt auf dem Schirm gesehen haben.«
    Der KGB-Mann schaute mich zuerst an, dann hämmerte er mir seine Hände auf die Schultern. »Du bist doch nicht so dumm, wie ich dachte, Freund von der Insel. Wärst du nicht schon beim Yard, hätte ich dich längst für unseren Verein vorgeschlagen.«
    »Laß mal lieber, London gefällt mir besser.«
    »Kann ich verstehen.« Er eilte in die Hütte.
    Suko schaute ihm nach. »Den hat es ganz schön erwischt«, meinte er. »Das muß ein Schock gewesen sein.«
    »Und ob. War es für ihn ja auch. Ich ärgere mir einen Pinn in den Hintern, daß ich nicht vorher darauf geachtet habe.«
    »Denk daran, daß sich die verfluchten Blasen lautlos bewegen können, Alter.«
    »Das ist auch mein einziger Trost.«
    Suko schlenderte vor bis zur Hütte; ich folgte ihm langsamer. Bevor ich das baufällige Ding betrat, warf ich noch einen Blick zurück.
    Auf der Lichtung tat sich nichts. Nur der zerstörte Wagen stand dort, als sollte er von einem Container abtransportiert werden.
    Wladimir sprach hektisch in das Mikro. Die Verständigung war nicht gut. Schließlich zischte er einen Fluch, unterbrach die Verbindung und starrte uns an.
    »Erfolg gehabt?«
    »Was heißt Erfolg. Sie haben eine Aufzeichnung, nur für Sekunden war sie zu sehen.«
    »Und wo flog der Hubschrauber hin?«
    »Das möchte ich auch gern wissen. Sie haben geschlafen, die Burschen, hielten den Punkt für eine Täuschung, weil weiter im Norden tiefer Nebel über der Landschaft liegt. Der stört noch immer die Geräte.« Golenkow stand auf. »Von den Kameraden habe ich nicht viel erfahren können. Tut mir leid.«
    »Dann müssen wir eben selbst suchen«, meinte Suko.
    »Morgen –

Weitere Kostenlose Bücher