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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spuren.«
    »Hoffentlich.«
    »Belzik hat uns angeboten, mit in seinem Wagen zu fahren. Er ist groß genug.«
    Ich wollte schon zustimmen, als sich Kaiinka erhob und ich ihren verneinenden Blick auffing, einen halben Schritt auf sie zutrat und ihr Flüstern hörte. »Fahr mit in meinem Wagen, John. Ich möchte dir etwas zeigen – bitte.«
    Die anderen beiden hatten nichts gehört. Sie wunderten sich nur, als ich erklärte, daß ich bei Kaiinka bleiben würde.
    »Feuer gefangen?« fragte Wladimir.
    »Mal sehen.«
    »Gut, wir sehen uns dann bei der nächsten Rast.«
    »Wann wird die sein?«
    Kaiinka hatte zugehört und gab die Antwort. »Vielleicht gegen Mittag, das wissen wir nicht.« Sie drehte sich um und nahm meine Hand. »Komm, im Wagen ist es warm.«
    Das war es tatsächlich, denn als sie die Tür aufzog, quoll mir eine Bullenhitze entgegen. Der Wagen wurde von einem alten Ofen beheizt, der in England schon längst aus dem Verkehr gezogen wäre.
    Ein gebogenes Ofenrohr führte hoch zum Dach, drang durch eine Lücke, so daß der Rauch in die Luft quoll.
    Ansonsten wirkte das Gefährt von innen völlig überladen. Ich wurde das Gefühl nicht los, in einem Trödlergeschäft zu stehen.
    Noch in der Tür schaute ich mich um.
    »Mach sie zu, es wird kalt.«
    »Wer fährt eigentlich den Trecker?«
    »Joschi.«
    »Ich dachte schon, daß du ihn fahren würdest.«
    »Nein, nein, das macht Joschi. Er ist ein sehr, sehr guter Freund. Er wirft mit den Messern.«
    Ich fuhr über meinen Hals. »Hoffentlich nicht auf mich.«
    Da lachte sie auf. »Kann sein, du mußt achtgeben, er ist sehr eifersüchtig.« Während der Antwort war sie aus dem dicken, schwarzen Mantel geschlüpft.
    Darunter trug sie einen dunkelroten Pullover, einen dicken Wollrock und ebenso dicke Strümpfe, die hoch bis zu den Knien reichten.
    Mit beiden Händen fuhr sie durch die dunkle Haarpracht. Hinter ihr befand sich ein dicker Vorhang. Wahrscheinlich trennte er den Wohn- und Schlafbereich, denn ein Bett sah ich nicht, nur ein altes Sofa, das ziemlich durchgesessen aussah.
    »Du brauchst nicht zu stehen, John, kannst dich auch setzen.«
    »Bitte.« Ich deutete auf das Sofa. »Dort?«
    »Oder auf dem Sitzkissen.«
    Da nahm sie dann Platz, nachdem ich sie in eine Ecke gedrückt hatte.
    Ich hatte meine dicke Jacke ausgezogen. Nach der Kälte tat die Wärme gut. Der Ofen glühte zum Glück. Neben ihm stand ein Sack mit Kohlen. Ein kleiner Tisch war ebenfalls vorhanden, ein alter Schrank aus Kunststoff auch. Wenn man ihn öffnen wollte, mußte man einen Reißverschluß nach unten ziehen und die beiden Hälften zur Seite klappen.
    Sie lächelte mich an. »Gefällt es dir hier?«
    »Es ist gemütlich.«
    »Finde ich auch, obwohl die Sachen hier nicht zueinander passen. Aber das macht mir nichts.«
    »Du lebst allein hier?«
    Sie legte den Kopf schief. »Eigentlich wohne ich mit meiner Mutter zusammen.«
    »Oh…«
    »Ja, ich werde sie dir gleich zeigen.« Bei dieser Antwort zuckten ihre Mundwinkel. Ich dachte mir nichts dabei und wollte die nächste Frage stellen, als der Motor des Treckers angelassen wurde und sich das Schütteln der Maschine auch auf den Wohnwagen übertrug.
    »Jetzt geht es weiter!« rief Kaiinka gegen den Lärm an. »Ich freue mich darüber.«
    »Wartest du auf Finnland?«
    »Ja, wegen des Quartiers. Zum erstenmal sind wir dort. Wir sind Russen, kommen aus allen Teilen des großen Reiches. Ich stamme aus der Nähe von Kiew, mein Vater war Georgier und auch Artist. Leider stürzte er ab und brach sich das Genick, ich mache aber trotzdem weiter. Das muß ich einfach, es liegt mir im Blut.«
    Sie hatte sehr schnell geredet und war während ihrer Worte nervös geworden. Kaiinka hockte vor mir auf einem Sitzkissen, die Beine angezogen, die Hände um die Knie gelegt.
    Der Trecker fuhr jetzt ruhiger. Ich hatte auch die Ketten gesehen, die seine Reifen umspannten. Mit ihrer Hilfe konnte er sich auf der eisigen Fläche gut bewegen. Nur der Wohnwagen schwankte leicht, blieb aber in der Spur.
    »Hattest du nicht etwas von deiner Mutter gesagt, Kaiinka?« fragte ich die Kleine.
    »Du willst sie wirklich sehen?«
    »Weshalb nicht?«
    Erst schaute sie mich an, dann senkte sie den Kopf und hob die Schultern. »Meinetwegen. Wenn ich es schon einmal gesagt habe, dann muß ich mich daran halten.«
    »Ist deine Mutter etwas Besonderes?« wollte ich wissen. Meine Stimme hatte spöttisch geklungen, sogar gelächelt hatte ich bei der Frage.
    Sehr ernst nickte mir

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