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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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zurückkomme.“
    Er sah Elisabeth kurz an. „Auf bald .“
    „Seien Sie vorsichtig!“ rief ihm Piwnjew nach. „Halten Sie sich stets an Marthas Fußspuren!“
    Jensen nickte ohne sich umzudrehen und ging schnell vom Haus weg. Er sah sehr kraftvoll und sicher aus, ließ den Strahl der Taschenlampe auf den glitzernden Schnee fallen und stieg in Marthas Fußstapfen.
    In der Ferne sah man Martha mit dem Abstieg kämpfen.
    „Wenn sie nicht mehr weiterkann, so würde das Jensens Aufgabe erheblich erleichtern“, stellte Piwnjew fest.
    „Machen Sie sich keine Sorgen um ihn“, meinte Cramer. „Jensen ist jung und gesund, und er wird keine Schwierigkeiten haben. So, können wir nun diese verdammte Tür schließen?“
    Montanelli warf die schwere Tür ins Schloß, und plötzlich regierten im Haus wieder die Wärme und die Stille.
    „Schieben Sie nicht den Riegel vor“, warnte Elisabeth.
    „Oh, es tut mir leid!“ entschuldigte sich Montanelli. „Das war eine reine Reflexbewegung!“ Er schob den schmiedeeisernen Riegel wieder zurück.
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrten, murmelte er: „Gift oder nicht, ich muß etwas essen. Wer riskiert sein Leben zusammen mit mir?“
    „Ich“, sagte Cramer. „Was sage ich da! Wir alle! Wir haben doch beschlossen, alle gemeinsam zu essen und zu trinken, oder?“
    Elisabeth sah Piwnjew an; er schien außer ihr der einzige zu sein, der sich um Marthas und Jensens Rückkehr sorgte. Montanelli undCramer zeigten übertriebenen Optimismus und ließen es sich nicht anmerken, wenn sie in Sorge um die beiden draußen im Schnee waren.
    Plötzlich fiel, ihr Mitsubishi ein. „Fangen Sie ohne mich mit dem Essen an. Ich muß unserem armen Kranken eine Suppe machen.“
    „Natürlich!“ rief Montanelli. „Der Arme wird glauben, wir haben ihn vergessen! Na, glücklicherweise haben wir Sie, Mademoiselle Sourbier.“
    „Es wäre gesünder für sie, wäre sie anderswo“, bemerkte Piwnjew bissig. „Glauben Sie, Montanelli, daß Saturn seine Pläne aufgegeben hat?“
    Sie schloß die Küchentür hinter sich und hörte, wie die drei Männer im Wohnzimmer zu diskutieren begannen. Elisabeth kramte in den Schränken und Kästchen und fand einen Beutel Suppe, den sie innerhalb von fünf Minuten zubereitete. Sie goß die heiße Flüssigkeit in einen tiefen Teller und stellte ihn auf ein Tablett, zusammen mit einem Löffel und einer Serviette.
    Dann ging sie ins Wohnzimmer.
    Die drei Männer um den Tisch betrachteten eingehend eine Flasche. Piwnjew hielt einen Korkenzieher, und Cramer zündete eine Zigarette an.
    „Die sieht mir aus, als wäre sie in Ordnung“, sagte Montanelli. „Auch wenn Saturn das Gift mit einer Injektionsspritze in den Wein gebracht hätte, müßte man den Nadelstich erkennen.“
    „Also soll ich die Flasche öffnen?“ fragte Piwnjew.
    Elisabeth ging die breite Treppe hinauf und zögerte auf dem Treppenabsatz, sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Sie hielt sich mit einer Hand am Geländer fest und warf einen Blick nach unten. Piwnjew öffnete eben mit geübter Hand die Flasche, während Cramer und Montanelli gespannt zusahen.
    Sie nahmen die gleichen Positionen ein wie vorhin, aber trotzdem hatte Elisabeth das Gefühl, als ob irgend etwas sich verändert hätte. Sie überblickte das große Zimmer und ließ ihren Blick von einem Ende des Raumes zum anderen schweifen. Plötzlich bemerkte sie mit einem Schock, daß die Leiche Professor Bergers verschwunden war.
    Sie schrie auf.
    „Was haben Sie?“ rief Piwnjew von unten.
    „Berger“, stammelte Elisabeth. „Wo ist Bergers Leiche?“
    „Jensen und ich haben ihn in sein Zimmer getragen, als Sie alle an der offenen Tür standen“, sagte Cramer. „Nur keine Aufregung, Miß. Ein Toter läuft niemals von allein davon.“
    Elisabeth nickte, und die drei Männer wandten ihre Aufmerksamkeit wieder der Flasche zu.
    Sie versuchte vergeblich das Beben in ihrem Inneren zu unterdrücken und ging langsam zu Mitsubishis Zimmertür. Sie hatte das schreckliche Gefühl, daß ein entsetzliches Schauspiel im Zimmer des Japaners sie erwartete, und daß von irgendwoher ein Paar unbekannte Augen sie beobachteten. Fast wollte sie wieder umkehren, aber sie nahm ihren Mut zusammen und öffnete die Tür.
    Im Zimmer war es hell, und Mitsubishi las. Er sah sie über die Brille hinweg an und sagte: „Ich habe Sie schon mit Ungeduld erwartet, Mademoiselle!“
    Er schien guter Laune, und seine schwarzen Augen strahlten. Elisabeth trat

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