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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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Wir müssen ihn sobald wie möglich unschädlich machen!“
    Montanelli lachte ein freundloses Lachen. „Interessant. Bitte, Jensen, der Vortritt sei Ihnen gestattet. Ich bin nur neugierig, wie Sie es anstellen werden, Saturn zur Strecke zu bringen! Berger war ohne Zweifel derjenige, dem wir die besten Chancen zubilligten, mit dem Monster fertig zu werden, und er hat Schiffbruch erlitten.“
    Jensen blickte Montanelli durch halbgeschlossene Lider an. „Sie waren es doch, der Berger den Whisky eingoß, oder?“
    „Keine Verdächtigungen bitte!“ verwahrte sich Montanelli. „Mademoiselle Sourbier kann bezeugen, daß die Idee, einen Aperitif zu nehmen, von Berger selbst kam. Ich nahm eben eine Flasche heraus, und ich schenkte nur deshalb Whisky ein, weil wir alle vorher auch Whisky getrunken haben. Aber ich wette, alle drei Flaschen in der Bar sind vergiftet!“
    „Seltsam, daß Sie dessen so sicher sind!“
    John Cramer fuhr energisch dazwischen. „Beginnen Sie doch nicht zu streiten, meine Herren! Wenn wir überleben wollen, dann müssen wir vereint bleiben, unter allen Umständen, das wissen Sie doch. Von jetzt an essen und trinken wir gemeinsam und beobachten einander dabei, so daß Saturn einer eventuellen gemeinsamen Vergiftung nicht entgehen kann. Werfen wir erst diese Flaschen weg …“
    „Nicht gleich“, protestierte Piwnjew. „Wir können in Tauerns Laboratorien feststellen, um welches Gift es sich handelt.“
    „Und wozu, wenn ich fragen darf?“ fragte Montanelli. „Wenn er gezwungen ist, mit uns gemeinsam die gleichen Speisen und Getränke zu sich zu nehmen, wird Saturn sich zu einer anderen Mordart entschließen müssen!“
    „Aber wir wollten doch auf alle Fälle die Laboratorien besuchen, oder?“ fragte Piwnjew.
    Der Italiener seufzte hörbar. „Jensen und Sie sind hinter mir her, nicht wahr? Was wollen Sie denn mit einer Analyse anfangen? Ich bin nicht dagegen, die Laboratorien zu untersuchen, und wenn Sie unbedingt wollen, machen Sie Ihre verdammte Analyse. Aber ich bin gegen unnötige Zeitverschwendung, das ist alles. Wenn Sie etwas tun wollen, was wirklich hilft, dann sehen Sie sich vor! Schauen Sie nach vorn und nach hinten, bevor Sie einen Schritt tun. Saturn nimmt die geringste Gelegenheit wahr, um zu töten, und wir müssen ihm diese Gelegenheit nicht auf dem Servierteller präsentieren. Was denken Sie davon, Mademoiselle Sourbier?“
    Elisabeth trocknete sich die Tränen ab und sagte: „Kurz bevor er starb, sagte mir der Professor, daß er Martha verdächtigte. Er meinte, ihre Anwesenheit hier wäre nicht leicht erklärbar, außerdem wäre sie in der Küche gewesen, als Tauern ermordet wurde, und sie ist groß und stark …“
    Piwnjew schrak auf. „Das Gift! Im Lauf des Abends hätte sie genügend Gelegenheit gehabt, das Gift in die Flaschen zu bringen! Und da sie weder mit uns ißt noch trinkt, riskierte sie gar nichts!“
    „Moment, Moment!“ rief Montanelli. „Dr. Tauern sagte deutlich, daß Saturn einer von uns wäre!“
    „Genau“, sagte Jensen. „Tauern erklärte wörtlich: ‚Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß einer dieser fünf Männer Saturn ist.“
    „Aber wenn Berger Martha verdächtigte, dann geschah das gewiß nicht ohne Grund“, meinte Cramer nachdenklich. „Wir wollen uns einmal mit ihr unterhalten.“
    Er ging in die Küche, und alle folgten ihm.
    „Sieh einer an!“ rief er. „Sie ist nicht da!“
    „Suchen wir sie also“, beschloß Piwnjew.
    Sie durchsuchten das ganze Haus ohne Erfolg. Dann kehrten sie in das Wohnzimmer zurück, wo sie Professor Bergers Leiche auf dem Diwan vorfanden. Bevor sie das Wohnzimmer verlassen hatten, war Berger im Eßzimmer gelegen.
    Elisabeth wurde blaß und schwankte leicht.
    Jensen stützte sie und sagte: „Keine Aufregung, Mademoiselle! Das ist Marthas Werk!“
    Elisabeth sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Aber sie ist doch nicht im Haus!“
    „Offensichtlich schon. Es war ihr ein leichtes, vor uns von Zimmer zu Zimmer zu fliehen und ins Wohnzimmer zu kommen, während wir oben im Stockwerk waren … Martha! Martha! Antworten Sie!“
    Montanelli warf ihm einen verdrossenen Blick zu und ging zur Haustür. Er öffnete sie und sah hinaus. Sofort drangen der Wind und die Kälte ins Haus.
    „Kommen Sie alle!“ rief Montanelli.
    Alle liefen zu ihm und sahen hinaus. Es hatte aufgehört zu schneien, und in dem hellerleuchteten Viereck, das durch die Haustür hinaus auf die weiße Schneedecke fiel, sah man ganz

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