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062 - Ytanga, die Seelenechse

062 - Ytanga, die Seelenechse

Titel: 062 - Ytanga, die Seelenechse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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O'Shea beförderte sie mit einem Tritt weit zurück.
    Gleichzeitig traf seine Faust die rote Fratze des Copiloten. Mack torkelte nach hinten. Der Gangsterboß setzte augenblicklich nach. Zwei weitere Schläge warfen Mack gegen die Wand, es folgten ein Tritt und ein Rammstoß mit dem Knie. O'Shea schien es tatsächlich schaffen zu können.
    Am meisten glaubte er selbst an seinen Sieg. Den Konterschlägen des Copiloten entging er fast mühelos. Er konnte nicht wissen, daß Daniel Mack mit ihm spielte.
    O'Shea sollte hoffen und mit einem Triumph rechnen. Um so mehr würde er innerlich zusammenbrechen, wenn er erkennen mußte, daß er seinen besessenen Gegnern nicht gewachsen war.
    Der Gangsterboß packte seinen schwarzblütigen Widersacher an der Kehle und drückte zu.
    »Gus!« kreischte Barbara Reddy wieder.
    O'Shea drehte sich mit dem Copiloten blitzschnell um und rammte ihn gegen die Stewardeß, die ihn attackieren wollte.
    Und dann ging Mack plötzlich voll aus sich heraus. Seine Krallen schlitzten O'Sheas Jackett auf, zerfetzten den Stoff und ritzten seine Haut.
    O'Sheas Augen traten weit hervor und er schrie laut auf, doch Mack ließ ihn nicht los. Jetzt packte auch die Teufelsstewardeß zu, und O'Shea brüllte noch lauter.
    Auch Barbara schrie. Sie preßte ihre Hände auf die fahlen Wangen und verfolgte entsetzt, was die Schwarzblütler mit ihrem Freund machten.
    »Mein Gott, sie bringen ihn um!« kreischte sie außer sich vor Angst. »Das dürft ihr nicht! Laßt ihn! Ihr dürft ihn nicht töten!«
    Sie wußte nicht mehr, was sie tat, begriff nur, daß sie Gus beistehen mußte, daß er Hilfe brauchte. Mit ihren kleinen Fäusten schlug sie auf die beiden Teufel ein.
    Ein dichter Tränenschleier hing vor ihren Augen. Sie sah nichts mehr, war bereit, auch zu sterben, wenn diese grausamen Bestien Gus töteten.
    Ein Stoß warf sie zurück. Die Männer und Frauen hielten sie fest, damit sie sich nicht noch einmal für O'Shea einsetzte.
    »Laßt mich los!« schrie sie und versuchte sich freizukämpfen. »Laßt mich zu ihm! Ich muß Gus helfen!«
    Doch zu viele Hände hielten sie. Man ließ sie nicht mehr zu Gus O'Shea, der in aller Augen ohnedies verloren war.
    Schwer angeschlagen brach der Gangsterboß zusammen.
    Mack und die Stewardeß rissen ihn wieder hoch und schleiften ihn die Stufen hinauf.
    »Gus!« schrie Barbara Reddy herzzerreißend. »Ihr dürft ihn mir nicht nehmen! Wo bringt ihr ihn hin?«
    Die beiden Teufel kümmerten sich nicht um das Mädchen. Sie verließen mit O'Shea das Erdloch, das Bambusgitter senkte sich wieder, und die Schrecklichen verschwanden im undurchdringlichen Nebel.
    »Guuus!« schrie Barbara mit ersterbender Stimme. »Wenn ihr ihn tötet, dann laßt mich mit ihm sterben!«
    Die vielen Hände ließen sie los.
    Sie sank zu Boden, weinte haltlos und stieß immer wieder verzweifelt hervor: »Gus… o Gus… Er wollte mich heiraten… Ich sollte seine Frau werden… o Gus…«
    ***
    Ich lehnte an der feuchtkalten Wand des Erdlochs, war eingesperrt mit neun fremden Menschen, deren Gesichter mir nur aus dem Flugzeug bekannt waren. Ich wußte nicht, ob Vicky Bonney noch lebte und was aus Mr. Silver geworden war.
    Ein widerstandsfähiges Bambusgitter hinderte uns daran, das Erdloch zu verlassen. Sechs Männer und drei Frauen teilten mein Schicksal. Die Frauen weinten. Die Männer starrten ratlos vor sich hin.
    Mir war klar, daß wir raus mußten, und es stand für mich fest, daß ich Vicky suchen würde, sobald wir frei waren.
    Einer der Passagiere dachte wie ich. Er hatte mir seinen Namen genannt. Mel Wyman hieß er und war Trainer eines Fußballvereins der zweiten englischen Division.
    Ein Mann, der wie ich bereit war, den Stier bei den Hörnern zu packen.
    »Ich will hier nicht warten, bis etwas mit uns passiert, Mr. Ballard. Ich bin dafür, daß wir die Initiative ergreifen.«
    »Einverstanden. Besitzen Sie ein Taschenmesser?«
    »Ja.«
    »Dann helfen Sie mir mal beim Gitter.«
    Wyman zückte sein Messer und folgte mir.
    Dort, wo sich die Bambusstäbe kreuzten, wurden sie von Lederriemen zusammengehalten, und diesen rückten wir mit unseren Messern zuleibe.
    »Wenn ich das mal erzähle, wird man mich in eine Irrenanstalt stecken«, sagte Mel Wyman.
    »Dann ist es wohl besser, wenn Sie's für sich behalten«, erwiderte ich und widmete mich bereits dem zweiten Bambuskreuz.
    »Hoffentlich nützt es was, daß wir hier wie die Verrückten schneiden… Haben Sie eine Erklärung dafür, wieso sich

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