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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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andere Weise.
    Er sah Horgon bereits, lange bevor Zamorra und Nicole auf ihn aufmerksam wurden. Er bedauerte, daß er nicht alles hören konnte, was jenseits des Tores gesprochen wurde, aber irgendwo hatten auch seine Sinneswahrnehmungen ihre Grenzen. Einige Worte konnte er aufschnappen, andere wiederum nicht. Horgon, fand Fooly, war ein Schwätzer. Er versuchte mit seinem Gerede lediglich, Zamorras und Nicoles Aufmerksamkeit einzuschläfern.
    Was versprach er sich davon?
    Fooly schüttelte Cordu und wies auf das Weltentor. »Du kennst den da«, fauchte er. »Was hat der vor? Ist das eine Falle für den Chef? Rede schon, oder ich heize dir ein!« Er schnob wieder eine Feuerwolke dicht an dem Dämon vorbei.
    »Nein!« schrie Cordu auf.
    Fooly grinste. Er wußte jetzt, wie er mit diesem Dämon umzugehen hatte. Der fürchtete die Hitze und das Feuer. Kein Wunder, war doch die Kälte seine spezielle Magie. Blieb die Frage, wie solche Dämonen sich in der Hölle halten konnten, der man doch nachsagte, ein recht heißer Ort im Universum zu sein.
    Aber vielleicht war es so, wie Zamorra immer sagte, und es gab auch Kältezonen in den Schwefelklüften. Gebiete, in denen sich Dämonen wie Cordu oder Horgon bei niedrigen Temperaturen wohl fühlen konnten.
    »Keine Falle«, keuchte Cordu. »Im Gegenteil. Jener, den du siehst, wird Zamorra helfen, zu Stygia zu gelangen.«
    »Sicher. Aber ob tot oder lebendig, das ist eine andere Sache, nicht wahr, du Lauser?«
    »Wenn wir Zamorra töten wollten, hätten wir das längst getan«, stieß Cordu hervor. »Wir brauchen seine Hilfe. Warum sollten wir ihm da Schaden zufügen wollen?«
    »Wer weiß?« orakelte der Drache. »Es sollte dir aber klar sein, daß dein Schicksal eng mit dem des Chefs und Mademoiselle Nicoles verbunden ist. Stößt ihnen etwas zu, wird dir das gleiche zustoßen. Darauf kannst du dich verlassen. Übrigens hätte ich da mal 'ne ganz dumme Frage, Freundchen.«
    Der Dämon wand sich, konnte aber den Griff nicht lösen, mit dem der Jungdrache ihn festhielt.
    »Nun hör doch endlich auf, so herumzuzappeln«, grummelte Fooly. »Beantworte lieber meine Frage.«
    »Wenn du sie mir endlich stellst…«
    »Ach so. Habe ich das noch nicht? Ach, ich werde alt und vergeßlich.« Wieder schnob Fooly eine Feuerwolke dicht an dem Kälte-Dämon vorbei. »Na ja, ihr habt hier umständlich und unter großem Kraftaufwand ein künstliches Weltentor eingerichtet, nur damit der Chef die Hölle erreichen kann. Hätte es da nicht einen viel einfacheren Weg gegeben? Zum Beispiel, ihn bei der Hand zu nehmen und sich mittels magischer Kraft direkt mit ihm zusammen in die Hölle zu versetzen?«
    »Verdammt«, erwiderte der Dämon erschrocken.
    »Also doch«, stellte Fooly fest. »Ihr zieht da eine ganz üble Schweinerei durch. Na warte, Freundchen. Ihr habt die Rechnung ohne den Wirt und ohne den Finanzminister gemacht.«
    Er versetzte dem Dämon einen kräftigen Hieb.
    Cordu taumelte zurück und stürzte zu Boden. Reglos blieb er in der Nähe des Cadillac liegen.
    »Schätze, ich werde dem Chef helfen müssen«, brummte der Drache. »Ohne mich kommen die zwei doch nie wieder aus dieser Falle raus.«
    Und schon watschelte er auf das Weltentor zu, um den beiden Menschen in die Hölle zu folgen.
    ***
    Natürlich wußte Stygia bereits, daß ihre Feinde im Anmarsch waren.
    Horgon wagte es also tatsächlich!
    Zusammen mit einem aus seiner Sippe hatte er wahrhaftig Zamorra und dessen Begleiterin hierhergeholt!
    Die Fürstin der Finsternis wußte, daß sie jetzt sehr vorsichtig agieren mußte. Denn Zamorra war gefährlich. Sie waren schon öfters aneinandergeraten, und keiner von ihnen hatte einen wirklichen Sieg erringen können. Aber das konnte sich rasch ändern -auch zu ihren Ungunsten!
    Sie nahm die Meldung eines Irrwischs' entgegen und befahl ihm und einigen anderen, Zamorra auf seinem Weg durch die Schwefelklüfte sorgsam zu beobachten und ihr alles detailliert zu berichten. Wenn sie wußte, welchen Weg der Gegner nahm, konnte sie ihm an einem geeigneten Ort eine tödliche Falle stellen.
    Vielleicht hatte er zum ersten Mal in seinem Leben einen Fehler begangen!
    Kurz spielte die Dämonenfürstin mit dem Gedanken, jetzt einige der Erzdämonen oder gar Lucifuge Rofocale auf die Eindringlinge aufmerksam zu machen und mit der Nase auf Horgons Verrat zu stoßen.
    Sie würden sich von ihm offen distanzieren müssen, diese räudigen Verschwörer. Und sie würden selbst Maßnahmen gegen ihn

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