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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Deshalb sind wir den anderen Weg gegangen. Den sicheren Weg. Und deshalb werde ich euch auch nicht in Stygias Palast teleportieren können. Ihr müßt selbst eindringen. Ich kann euch begleiten, aber ich kann euch nicht teleportieren. Oder…«, lauernd sah er Zamorra an, »du müßtest das Amulett abschalten oder hier zurücklassen.«
    Zamorra tippte sich an die Stirn.
    »Vergiß es«, sagte er. »Erzähle uns lieber, was wir in Stygias Palast zu erwarten haben. Du warst doch bestimmt selbst schon dort. Es gibt einen Thronsaal mit Feuerwänden. Es gibt Korridore, es gibt Kerker und Folterkammern. Die kennen wir, dort waren wir schon. Aber dort werden wir Stygia und das 6. Amulett ja wohl kaum finden. Gibt es einen Ort, an dem sie sich bevorzugt aufhält? Wo sind ihre privaten Gemächer, in die sie sich zurückzieht, wenn sie ausruhen will? Und welche Wege führen dorthin?«
    Horgon grinste nicht mehr. Er war sehr ernst geworden.
    Er begann wieder zu zeichnen. Diesmal war es der Grundriß des Palastes, den er in den Boden furchte.
    »Hier ist der Thronsaal«, sagte er. »Und dort - müßte es zu ihren Gemächern gehen…«
    Nicole hob den Kopf und sah sich um.
    Sie hatte plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden!
    ***
    Cordu hatte es geschafft. Als der Drache ihm jenen kräftigen Stoß versetzte, hatte er sich bewußtlos gestellt. Er hatte gehofft, daß das kleine, fette Ungeheuer darauf hereinfallen würde - und es hatte funktioniert!
    Der Drache hatte sich von ihm abgewandt, hatte ihn für ungefährlich gehalten und sich dafür um das Weltentor gekümmert.
    Natürlich erfolglos.
    Niemand konnte es mehr durchschreiten. Es war blockiert. Dafür hatte Cordu gesorgt. Für das eigentliche Öffnen war in Wirklichkeit Horgon verantwortlich. Natürlich hatten sie den Menschen vorgelogen, es sei einfacher und stabiler, wenn die Magie von zwei Seiten zugleich wirksam wurde. Das war Unsinn. Horgon hatte das Tor geöffnet, und Cordu hatte dafür gesorgt, daß es aus dieser Richtung nur einmal benutzt werden konnte.
    Er wollte verhindern, daß Zamorra noch weitere Verstärkung erhielt und die Gelegenheit nutzte, zusammen mit seinen Komplizen eine größere Kampfaktion in den Schwefelklüften durchzuführen. Denn das war absolut nicht im Sinne der beiden Frostdämonen. Aber es lag nahe, daß Zamorra so etwas versuchen würde. Schließlich war er ein absoluter Feind der Dunkelmächte.
    Dem mußte vorgebeugt werden.
    Und nun zeigte sich, daß Cordu sehr wohl daran getan hatte, das Weltentor zu sperren. Denn ausgerechnet dieser Drache wollte dem Dämonenjäger jetzt folgen!
    Erfreulicherweise schaffte er das nicht.
    Aber Cordu nutzte die Gelegenheit, in welcher der Drache versuchte, das Tor zu durchschreiten. Im gleichen Moment, als er hindurchtrat, ohne es benutzen zu können, sprang Cordu auf und versetzte sich mit Zauberspruch und mehrfacher Drehung um die eigene Achse blitzschnell in die Hölle zurück.
    Dort war er sicher - zumindest vor dem Zugriff des Drachen.
    Der konnte ihn jetzt zu nichts mehr zwingen.
    Weder dazu, das Tor wieder zu öffnen, falls er darauf kam, daß Cordu die Sperre eingebaut hatte, noch dazu, den Drachen in die Schwefelklüfte mitzunehmen.
    Sollte die fette Bestie zusehen, wie sie jetzt zurechtkam. Zamorra helfen konnte sie nun auf keinen Fall!
    Cordu überlegte, ob er sich von der anderen Seite her dem Drachen zeigen und ihm spöttisch zuwinken sollte. Denn die Sicht funktionierte nach wie vor; das Tor existierte ja.
    Doch er entschied sich dagegen.
    Wozu das Ungeheuer unnötig reizen?
    Cordu überlegte, wo Zamorra und Horgon sich inzwischen befinden mochten, und machte sich auf den Weg, ihnen unauffällig zu folgen.
    Vielleicht mußte er ja noch eingreifen. Oder er konnte etwas erfahren, das Stygia interessierte…
    ***
    Zamorra sah auf. »Was ist los?« fragte er.
    »Jemand ist in der Nähe«, raunte Nicole. »Ich versuche ihn zu finden. Wenn wir belauscht werden und der Lauscher uns an Stygia verrät, sind wir jetzt schon erledigt.«
    Sie nahm den Blaster wieder von der Magnetplatte des Gürtels.
    Auch Horgon zeigte jetzt Unruhe.
    Fehlt bloß noch, daß er darum bittet, von uns beschützt zu werden, dachte Zamorra.
    Nicole winkte ihm zu, sich nicht ablenken zu lassen, und entfernte sich von ihnen. Sie begann nach dem Lauscher zu suchen, den sie in der Nähe vermutete. Möglicherweise schreckte sie ihn allein durch ihre Suche schon so weit auf, daß er die Flucht ergriff. Besser wäre es

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