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0623 - Markt der Gehirne

Titel: 0623 - Markt der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kannte, waren alle Überlegungen sinnlos.
    Doynschto war sicher nicht so leichtsinnig, ihm einen überragenden Körper zu geben. Der Wissenschaftler wollte experimentieren.
    Wenn Anti-ES für die Entführung seines Gehirns in diese völlig fremde Galaxis verantwortlich war, erhob sich die Frage, ob es eine solche Transplantation vorhergesehen hatte. Rhodan verwünschte seine Unfähigkeit, die Zusammenhänge richtig zu deuten. Auch deshalb brauchte er einen Körper. Er mußte endlich herausfinden, wie weit er von seiner Heimat entfernt war und ob es eine Möglichkeit zur Rückkehr gab. Rhodan wollte sich nicht damit abfinden, für alle Zeiten in einer fremden Galaxis in einem fremden Körper zu leben. Er wollte wieder er selbst sein.
    Vielleicht gab es eine Möglichkeit, in die Milchstraße zurückzukehren aber gab es auch einen Weg zurück in den eigenen Körper?
    Gewaltsam unterbrach er diese Gedanken, denn sie würden in letzter Konsequenz in den Wahnsinn führen.
    Rhodan grübelte die ganze Nacht über, so daß er völlig erschöpft war, als Spercamon und zwei unbekannte yaanztronische Mediziner am nächsten Morgen erschienen, um alles für die Transplantation vorzunehmen.
    Rhodan konnte sehen, wie die drei Wesen mit der Justierung zweier Transmitter begannen.
    Einige Zeit später erschien auch Doynschto. Er war nicht so schweigsam wie Spercamon und die beiden anderen.
    „Sie haben vermutlich nicht geschlafen", wandte er sich an Rhodan.
    „Ja", gab das Gehirn zu.
    Doynschto sah zum zweiten Eingang hinüber.
    „Ich werde Ihnen jetzt Ihren neuen Körper zeigen."
    Er berührte einige Leuchtplättchen auf einem Schaltpult. Das Gehirn konnte über seinen Sehmechanismus beobachten, daß die Tür aufglitt. Ein flaches Bett glitt herein. Das Wesen darin war unter einer Decke verborgen, aber an den Umrissen erkannte Rhodan, daß es entfernt humanoid und sehr groß war.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Er begann sich vor der bevorstehenden Transplantation zu fürchten. Aber es gab keine Möglichkeit für eine Flucht. Er war nur ein Gehirn, eingeschlossen in jenem Behälter, in dem er bereits die letzten Tage zugebracht hatte.
    Das flache Bett blieb neben dem Tisch stehen.
    „Sehr gespannt?" fragte Doynschto belustigt.
    Er schlug die Decke zurück.
    Rhodans Gehirn wurde einer neuen schrecklichen Belastungsprobe unterworfen.
    „Ein Bordin", sagte Doynschto.
    Das Wesen, das vor dem Gehirn bewußtlos auf dem Bett lag, sah aus wie ein schwarzbehaarter irdischer Riesenaffe.
     
    6.
     
    „Nein!" schrie das Gehirn. „Nein! Nein!"
    Es schwamm in einem Meer von Panik und Entsetzen, aus dem es kein Entkommen gab. Die Umgebung verschwand hinter einer milchigen Nebelwand, Stimmen und Geräusche vermischten sich zu einem bedrohlichen Summen. Das Gehirn hatte ein Gefühl, als würde es in seinem Behälter zu einer winzigen Kugel zusammenschrumpfen. Ein unermeßlicher Abgrund tat sich vor ihm auf.
    Da war Doynschtos Stimme in unmittelbarer Nähe, ruhig und bestimmt.
    „Achtung! Es kollabiert!"
    Das Gehirn spürte Bewegung. Es wurde vom Tisch hochgehoben und weggetragen.
    „Vorsichtig!" Doynschtos Stimme drang durch die Nebel und durch das Rauschen, sie war in diesen Augenblicken das einzig Wirkliche. „Wir müssen uns beeilen."
    Das Gehirn stöhnte. Unbewußt erkannte es die Ausweglosigkeit seiner Situation. Es gab nur die Flucht in den Wahnsinn. Das war dieser unermeßliche Abgrund, der lockte und Ruhe verhieß.
    „Reißen Sie sich zusammen!" schrie Doynschto. „Jedes andere Gehirn vom Markt wäre dankbar, endlich in einem neuen Körper wirken zu können."
    Das Gehirn erinnerte sich. Es dachte an die frohe Erwartung, mit der alle Gehirne in dieser riesigen Halle auf die Stunde der Transplantation hofften. Doch das Bild des schwarzen Affen schob sich wie ein übermächtiger Schatten vor diese Erinnerung.
    „Nein!" schrie das Gehirn. „Laßt mich! Ich will nicht! Es ist Wahnsinn! Laßt mich!"
    „Es verliert den Verstand!" rief Spercamon verzweifelt.
    „Unsinn!" widersprach Doynschto. „So schnell geht das nicht.
    Es ist eine Krise, die durch den Anblick des Bordin-Körpers ausgelöst wurde. Es kam zu Assoziationen, mit denen wir nicht rechnen konnten. Wir müssen uns beeilen."
    Die Bewegungen hörten auf. Das Gehirn befand sich jetzt wieder in völliger Dunkelheit. Die Stimmen kamen aus weiter Ferne.
    „Jetzt den Bordin", sagte Doynschto. „Schnell. Ich nehme an den Kontrollen Platz."
    Das Grauen schlug wie eine

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