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0623 - Markt der Gehirne

Titel: 0623 - Markt der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwebte darin. Es war nicht festzustellen, ob es einem Yaanztroner oder einem anderen Wesen gehört hatte. Jetzt war es unbrauchbar, sonst hätte es nicht hier unten in den Katakomben gestanden.
    „Du siehst mich an, Bordin", sagte das Gehirn. „Du hast mich gefunden."
    Rhodan wäre am liebsten geflohen, doch irgend etwas ließ ihn stehen bleiben und zuhören.
    „Du mußt mich hier herausholen, Bordin!" Die Stimme klang beschwörend. „Ich gehöre nicht hierher. Hilf mir!"
    Aus einem Lautsprecher in der Nähe klang irres Gelächter.
    „Er gehört nicht hierher!" schrie eine andere Stimme. „Der arme Wayschron gehört nicht hierher."
    „Ich kann dir nicht helfen", sagte Rhodan unbehaglich.
    „Das ist ein öffentliches Gebäude", sagte das Gehirn, das Wayschron hieß. „Jeder, der es für richtig hält, kann von hier Gehirne mitnehmen."
    „Kranke Gehirne!" sang jemand. „Kranke Gehirne mitnehmen!
    Kranke Gehirne mitnehmen!"
    Rhodan preßte beide Hände gegen die Ohren.
    „Ruhe!" befahl er.
    „Du siehst, daß ich klein bin", sagte das Wayschron-Gehirn, als er die Arme wieder sinken ließ. „Du könntest mich noch in deinem Körper aufnehmen. Ich würde alles für dich tun."
    Dieses Gehirn schien völlig in Ordnung zu sein. Rhodan fragte sich, warum es hier unten auf sein Ende warten mußte. Warum half man diesem Gehirn nicht?
    „Wir würden zusammen Kinder umbringen", fuhr das Gehirn fort. „Das würde uns Spaß machen. Du mußt mich hier herausholen, Bordin."
    Oh, nein! dachte Rhodan entsetzt.
    Er konnte nicht länger stehen bleiben, sondern floh vor den Stimmen der Gehirne auf die andere Seite des Raumes. Aber sie verfolgten ihn, der Lärm der Lautsprecher war überall. Rhodan fand eine Nische und verkroch sich darin. Aber auch hier hörte er die Stimmen. Er sprang wieder auf und stürmte durch einen tunnelartigen Durchgang in den nächsten Raum.
    Auch hier waren die Stimmen. Rhodan sah vierzehn Regalreihen mit Behältern darauf. Rhodan wich in den Tunnel zurück. Hier war der Lärm gerade noch erträglich.
    Rhodan-Tecto lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und atmete schwer. Er hätte niemals hierher kommen dürfen.
    Jeder, der sich hier unten aufhielt, mußte früher oder später ebenfalls wahnsinnig werden.
    Nachdem er sich beruhigt hatte, betrat Rhodan den nächsten Raum. Obwohl er sich dagegen gewappnet hatte, schlug der Lärm erneut über ihm zusammen und ließ ihn zurückweichen. Er zwang sich jedoch zum Weitergehen. Irgendwo hier unten mußte es auch Räumlichkeiten geben, in denen keine Gehirne aufbewahrt wurden. Wieder wurde nach ihm gerufen, aber er ignorierte die Hilfeschreie. Es war sinnlos, wenn er mit dem einen oder anderen Gehirn sprach. Helfen konnte er niemand. Er selbst brauchte dringend Hilfe.
    Links und rechts von ihm waren Regale mit Behältern darauf. Er rannte und erreichte die andere Seite des Raumes. Vor ihm lag ein tunnelartiger Durchgang, dahinter ein anderer Raum mit Gehirnen darin.
    Rhodan ging weiter.
    Endlich gelangte er in eine leere Halle, die in verkleinerter Form alles enthielt, was er oben bereits gesehen hatte. Hier jedoch waren an den Wänden Lautsprecher angebracht, die die Stimmen der Gehirne aus den anderen Räumen übertrugen.
    Rhodan-Tecto trat hinter die Brücke. Wie er erwartet hatte, fand er auch dort eine Treppe, die noch tiefer in die Katakomben führte.
    Vielleicht fand er dort unten die erhoffte Ruhe.
    Er sehnte sich nach Schlaf. Wenn er keine Ruhe finden konnte, würde er zusammenbrechen. Jeder Schwächeanfall konnte jedoch das Ende seiner Flucht bedeuten.
    „Wo bist du, ES?" flüsterte Rhodan verzweifelt. „Du läßt es zu, daß ich von Anti-ES auf diese Weise gequält werde. Kannst du mir nicht helfen, oder willst du es nicht?"
    Doch ES blieb stumm. Die Stimme, die sich schon so oft gemeldet hatte, sprach nicht in seinem Gehirn.
    Vielleicht gab es kein ES mehr. Es war denkbar, daß ES seinen Kampf gegen Anti-ES verloren hatte.
    Der Bordin-Körper mit dem menschlichen Gehirn torkelte die Treppe hinab...
     
    12.
     
    Manchmal schienen im Nichts Grenzen sichtbar zu werden; es war, als begänne die Dunkelheit zu schrumpfen. Dieser Vorgang ließ ES manchmal vermuten, daß auch das Nichts nur eine Illusion war, die es sich mit Anti-ES teilte.
    Im Augenblick jedoch hatte ES keine Zeit, um sich solchen philosophischen Betrachtungen hinzugeben.
    ES wandte sich an Anti-ES.
    „Ich kann diesen Vorgang nicht akzeptieren. Du hast dich wiederum nicht an

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