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0623 - Markt der Gehirne

Titel: 0623 - Markt der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich die Sperren geschlossen hatten. Er mußte vor eine Kamera treten, die sein Identifikationsschildchen auf der Brust aufnahm. Erst danach öffnete sich die Sperre.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß die Speisehäuser ständig von der Polizei kontrolliert wurden. Früher oder später würden seine Verfolger erfahren, wo er sich mit Nahrung versorgt hatte. Die Suche würde auf diesen Stadtteil ausgedehnt werden.
    Rhodan mußte aus diesem Gebiet verschwinden.
    Die Straße war verlassen. Rhodan rannte davon. Er wurde das Gefühl nicht los, daß er sich in einem Gebiet befand, das von den Bürgern Nopaloors gemieden wurde. Obwohl es Nacht war, hätte die Straße belebter sein müssen.
    Das Tecto-Gehirnfragment lieferte nur unklare Informationen.
    Irgendwo in der Nähe mußte sich ein unheimliches, von allen Yaanztronern gemiedenes Bauwerk befinden. Dort wurden nach Tectos Informationen verunglückte und zur Verpflanzung ungeeignete Gehirne aufbewahrt.
    Rhodan war erschöpft. Er wußte, daß er den Raumhafen in diesem Zustand nicht erreichen konnte.
    Er brauchte ein sicheres Versteck, wo er sich ausruhen konnte.
    Er schreckte auf, als er schnelle Schritte hörte. Ein paar Meter vor ihm rannte eine dürre, in Lumpen gehüllte Gestalt über die Straße. Dieses Wesen schien ebenfalls auf der Flucht zu sein. Es bedeutete keine Gefahr für Rhodan.
    Hoch über ihm tauchten die Lichter von Scheinwerfern auf.
    Eine Patrouille! schoß es Rhodan durch den Kopf.
    Er verbarg sich in einem Torbogen und wartete, bis die Lichter verschwunden waren. Wahrscheinlich war seine Furcht übertrieben, denn er brauchte nicht zu befürchten, daß alle Polizisten hinter ihm her waren. Was er gesehen hatte, waren wahrscheinlich nur die Fluggleiter einer Routinestreife gewesen.
    Rhodan erreichte eine Lichtsäule, an der ein Bordin lehnte.
    Zunächst glaubte Rhodan, das Wesen wäre hier eingeschlafen, dann sah er, daß der Bordin sich bewegte. Die Augen des Fremden waren weit aufgerissen und starrten ins Leere.
    Sie haben sein Gehirn gestohlen! erfuhr Rhodan von Tecto.
    Wahrscheinlich haben sie ihm ein krankes Gehirnfragment dafür eingepflanzt und ihn dann einfach hier auf die Straße gelegt.
    Rhodan beugte sich zu dem Bordin hinab.
    „Verstehen Sie mich?"
    Das Wesen reagierte nicht. Es sah Rhodan-Tecto nicht einmal an.
    Das Tecto-Gehirn berichtete, daß viele Yaanztroner wegen begangener Verbrechen kein neues Gehirn erhielten, wenn die Zeit dafür gekommen war. Deshalb kam es immer wieder zu Gehirndiebstählen.
    Rhodan war erschüttert.
    Auf Yaanzar geschahen Dinge, die unmenschlich waren.
    Rhodan packte den Bordin mit beiden Händen und schüttelte ihn.
    „Hier können Sie nicht bleiben! Kennen Sie jemand, der Ihnen helfen würde?"
    Die leeren Augen bewegten sich, sahen ihn an.
    Rhodan glaubte Interesse im Blick des anderen aufflackern zu sehen, doch das dauerte nur einen Sekundenbruchteil, dann war alles vorüber.
    Er wird sterben! dachte Rhodan. Immerhin wird sein Gehirn in einem anderen Körper weiterleben. Im Körper eines Verbrechers.
    Am Ende der Straße wurden Lichter sichtbar. Alarmiert richtete Rhodan sich auf und rannte davon.
    Die Straße mündete auf einen großen Platz, wo ein festungsähnliches Bauwerk stand. Es wurde von ein paar am Nachthimmel schwebenden Leuchtsäulen angestrahlt, aber seine dunkelgrauen Wände schienen das Licht in sich aufzusaugen.
    Aus dem Komplex ragten mehrere Türme, deren Spitzen in der Dunkelheit verschwanden. Der Boden rings um das Bauwerk war rissig und uneben.
    Rhodan holte tief Atem.
    Das war das Haus der verunglückten Gehirne. Dort wurden alle Gehirne aufbewahrt, die keine Chance mehr hatten, in einen Körper eingepflanzt zu werden.
    Eine Stätte des Wahnsinns und der Verzweiflung. Rhodan wunderte sich nicht, daß es hier so still war. Kein Yaanztroner wollte hier leben, wo die Schwächen des Systems offenbar wurden.
    Rhodans Entschluß jedoch stand fest. Er würde in dieses Bauwerk eindringen. Dort würde man ihn nicht suchen. Er hoffte, daß er endlich ein paar Stunden ausruhen konnte. Er brauchte dringend Erholung, um seine Flucht dann mit neuer Kraft fortsetzen zu können.
    Rhodan nahm an, daß nur Wissenschaftler und offizielle Beauftragte hierher kamen. Sogar Diebe und Kriminelle mieden diesen Platz, denn wer würde schon ein verunglücktes Gehirn stehlen?
    Rhodan-Tecto überquerte den Platz und näherte sich dem unheimlichen Gebäude.
     
    10.
     
    „Wir sind der Ansicht, daß Sie

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