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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angebrochen.
    Sie leuchtete direkt auf das neue Ziel – und sah auch die dunklen Perlen, die aus dem Riß hervorgequollen waren.
    Blut!
    Rot, dick und an den Rändern bereits eingetrocknet.
    Jane Collins sagte nichts, roch nur den intensiven Geruch. Das war sehr ungewöhnlich, und sie kam zu dem Entschluß, daß mit diesem Blut einiges nicht in Ordnung war. Es stank regelrecht. Alt, faulig und auch irgendwo süßlich. Jane konnte nicht anders, sie mußte sich einfach schütteln, denn der Ekel war in ihr hochgeschossen.
    Sie klopfte gegen den Kopf der Puppe, hohl klang er nicht.
    Jane blieb knien, richtete ihren Oberkörper auf und atmete tief durch.
    Die dumpfe Luft auf der nach allen Seiten geschlossenen Ladefläche erschwerte das Atem. Sie hatte den Eindruck, als hätte man ihr den Sauerstoff genommen. Lange würde sie es nicht mehr aushalten können, das war für sie ein Gefängnis.
    Aber wer transportierte schon mit Blut gefüllte Puppen? Wer war so verrückt und fuhr sie durch die Millionenstadt London? Und – was bezweckte dieser Unbekannte damit?
    Jane wußte keine Antwort auf die entsprechenden Fragen. Rick Morley bestimmt oder der Mann, mit dem er sich getroffen hatte und dessen Bild sich Jane wieder in ihr Gedächtnis zurückrief.
    Ein Mann in dunkler Kleidung mit einem dunklen Hut, dessen Krempe einen Großteil seines Gesichts verborgen hatte, und dies bestimmt nicht grundlos.
    War dieser Mensch derjenige, der das Blut durch London transportieren ließ?
    Eine Blutreserve!
    Dieser Begriff schoß durch ihren Kopf. Ja, sie blieb dabei. Die gefüllten Puppen kamen ihr wie eine Blutreserve vor für jemand, der damit etwas anfangen konnte.
    Nur – wer kam dafür in Frage?
    Eine Frage, auf die Jane eine leichte Antwort finden konnte, wenn man so lebte wie sie und an bestimmte Dinge glaubte.
    Vampire!
    Es gab nur diese eine Möglichkeit für sie. Es waren Vampire, vielleicht ein Vampir, der sich eine gewisse Reserve angelegt hatte. Sie schaute noch einmal nach, weil ihr eine zweite Idee gekommen war.
    Diesmal leuchtete sie die Halsseiten der Puppen ab und entdeckte tatsächlich die roten Punkte oder Bißstellen.
    Da hatte sich schon jemand gelabt und neue Kraft getankt. Also mußte sie damit rechnen, auf Vampire zu treffen.
    Das war ihr von Sir James nicht gesagt worden. Möglicherweise hatte auch er nichts gewußt. Sowieso war dieser gesamte Fall für sie ein einziges Rätsel.
    Jane kam der Gedanke, die Puppen heimlich auszuladen und die Polizei zu benachrichtigen.
    Das klappte nicht mehr, denn einiges entwickelte sich weiter. Bisher war die Zeit praktisch für sie stehengeblieben, nun wurde sie durch ein Geräusch zerrissen.
    Jemand ließ den Motor an!
    Ein dröhnendes Geräusch durchdrang die Stille. Plötzlich vibrierte der Wagen, als wollte er voller Wut seine Ladefläche schütteln. Sekunden später fuhr er an.
    Der plötzliche Startvorgang warf Jane Collins zurück. Sie landete auf den Beinen einer Puppe, hörte es knirschen, dann brach die doch dünne Haut entzwei.
    Im Licht ihrer Lampe sah Jane das Blut, das aus der »Wunde« gesickert war. Es rann an den Resten der Beine entlang und bildete auf dem Boden mehrere Lachen.
    Jane schwang ihren Körper herum. Die eingeschaltete Lampe machte die Bewegung mit, und ihr Lichtkreis zielte gegen die rechte Türhälfte, die Jane nicht ganz geschlossen hatte und die deshalb während der Fahrt anfing zu zittern.
    Aussteigen oder mitfahren?
    Eine dritte Alternative gab es für Jane Collins nicht. Bei ihr siegte die Neugierde.
    Sie lief breitbeinig auf die Tür zu und zerrte sie ins Schloß. Im gleichen Augenblick fuhr der Wagen in eine Kurve. Nicht nur die Puppen wurden durcheinandergewirbelt, auch Jane konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel hin.
    Die rechte Wand der Ladefläche stoppte sie, und sie fragte sich, wohin diese Blutfracht geschafft werden sollte…
    ***
    »John?«
    Die Stimme meines Freundes drang wie durch einen dichten Nebel an meine Ohren, der sich um meinen Kopf gelegt hatte.
    »Ich bin noch da.«
    »Oder wieder da?«
    »Wahrscheinlich beides.«
    »Wie okay bist du?«
    »Das frage ich dich.«
    »Ich vermisse meine Waffen!«
    Eine Antwort bekam Suko nicht von mir, denn ich spürte plötzlich einen verdammten Stich in meiner Brust. Auf eine Fesselung hatten die Unbekannten verzichtet, aber ich vermißte meine Beretta und den Dolch. Das Kreuz besaß ich noch.
    Wer immer uns überwältig hatte, mußte ihm wohl keine Bedeutung beigemessen

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