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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon einmal zu zahlen. Auf Wechselgeld verzichtete sie, was dem Keeper ein Grinsen entlockte.
    Im Hintergrund begann eine Frau zu tanzen. Sie hatte lange, blonde Haare und trug ein Kleid im Transparentlook. Sie stand allein und wirkte wie in sich selbst versunken. Wahrscheinlich stand sie unter Stoff. Jane gab zu, das sie eine wunderbare Figur hatte mit sehr langen Beinen.
    Morley hatte nur einmal hingeschaut und sich dann wieder seinem Bier gewidmet.
    Etwas war Jane trotzdem aufgefallen. Morley hatte öfter als gewöhnlich zur Uhr geblickt. So reagierte nur ein Mensch, der zeitlich unter Druck stand.
    Stand Morley das?
    Er holte Zigaretten hervor, zündete sich ein Stäbchen an und kippte wieder Bier in die Kehle. Dann rutschte er vom Hocker und ging.
    Nicht zum Ausgang, sondern dorthin, wo die Toilettenräume lagen.
    Jane blieb an der Theke stehen.
    Schon bald kam Morley zurück. Er schaute sich jetzt des öfteren um, sein Gang war schleichend, und wieder blickte er auf die Uhr.
    »Erwarten Sie jemand?« fragte Jane forsch.
    Zum erstenmal schaute Rick Morley sie richtig an. Seine Blicke tasteten über ihr Gesicht. »Das kann sein«, murmelte er, »aber was geht Sie das an?«
    »Ich meinte nur.«
    »Dann meinen Sie mal weiter.« Er rauchte hastig. »Hören Sie, ich habe keine Lust, mich von Ihnen anmachen zu lassen. Bin nicht in Stimmung, um eine Nummer zu schieben. Klar?«
    »Ich wollte Sie nicht anmachen.«
    »Was dann?«
    Jane lächelte herzlich. »Sie kommen mir einfach wie ein Mann vor, der einsam ist.«
    »Das täuscht.«
    »Sorry.«
    Morley winkte ab, trank wieder, drückte den Glimmstengel aus und versteifte dabei.
    Jane folgte seinem Blick. An der anderen Seite der Theke war ein Mann erschienen. Er trug einen dunklen Mantel und einen ebenfalls dunklen Hut.
    »Zahlen«, sagte Morley laut.
    Der Keeper kam, kassierte, und Jane spürte plötzlich die Spannung in ihren Gliedern. Sie hatte gesehen, wie der Mann nickte und Morley kurz zurückgrüßte.
    Für sie war alles klar. Ebenfalls für Morley, der sich umdrehte, Jane noch mit einem kalten Blick streifte und sich dann in Bewegung setzte. Er schob sich durch die Reihen der Gäste.
    Auch Jane war vom Hocker gerutscht. Das Blut floß schneller durch ihre Adern. Eine Handtasche hatte sie nicht mitgenommen, sie wollte sich durch nichts behindern lassen und löste sich von der Theke, als Rick Morley mit dem neuen Gast zusammengetroffen war.
    Dicht an der tanzenden blonden Frau ging sie vorbei, schlug einen Bogen, wich zwei zupackenden Händen aus und schaute in grinsende, vom Alkohol gerötete und vom Qualm umwehte Gesichter.
    Sie atmete erst auf, als sie den Ausgang erreichte, das Lokal verließ und noch immer die beiden Frauen davorstehen sah.
    »Na, keinen Erfolg gehabt?«
    Jane lächelte knapp. »Hört mal, da waren zwei Männer, die kurz vor mir die Bude hier verlassen haben. Wißt ihr, wo sie hingegangen sind?«
    »Willst du die beiden anmachen?«
    »Kann sein.«
    »Die sind nach links verschwunden. Beeil dich aber und sag uns, wie es gewesen ist.«
    »Klar doch.«
    Auch Jane ging in die Richtung. Leider sah sie von den Typen nichts. Sie ärgerte sich darüber, lief einige Schritte, gelangte in eine schmale Seitenstraße, mehr eine Gasse, und sah auch das Schild Sackgasse.
    Waren die Kerle hier verschwunden?
    Jane schaute nach, ging ein paar Schritte und hörte, wie eine Wagentür zuschlug.
    Das geschah auf der anderen Straßenseite, wo ein Kastenwagen parkte.
    Er fiel in der Finsternis kaum auf, weil er ebenfalls dunkel lackiert war.
    Wer im Fahrerhaus hockte, konnte Jane Collins nicht erkennen. Sie ging allerdings davon aus, daß Morley eingestiegen war.
    Jane blieb auf ihrer Seite, als sie sich an der Häuserwand entlangbewegte und auch den gegenüber abgestellten Wagen passierte. Sie wollte keinen Verdacht erregen und die Fahrbahn erst weit hinter dem Lieferwagen mit der geschlossenen Ladefläche überqueren.
    Jane drückte sich selbst die Daumen, daß sie Glück hatte und der Wagen nicht abfuhr. Hinterherlaufen würde sie nicht können.
    Alles klappte gut. Sie überquerte die Straße und hatte auch keinen Menschen gesehen. Um diese Zeit war selbst London an gewissen Stellen zu einer Oase der Stille geworden.
    Von der Rückseite her näherte sie sich dem Fahrzeug. Sie ging so, daß sich ihre Gestalt nicht in den beiden Außenspiegeln abzeichnete. Keiner sollte mißtrauisch werden.
    Wer wo saß, wußte sie nicht. Sie ging nur davon aus, daß Morley Bier

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