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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuckenden Lichtschein. Es war mir egal, was Morley vorhatte, ich wollte nur endlich an dieses angebliche Massengrab herankommen und machte mir schon jetzt meine Gedanken, während ich den Kopf gesenkt hatte, um mich gegen den Schneeregen einigermaßen im Gesicht zu schützen. Sollte Morley tatsächlich recht behalten, stellte sich natürlich die Frage, wer die Puppen in den Sumpf hineingeschafft hatte und wie es möglich war, daß sie bluteten, wenn man auf die einstach. Für Schaufensterpuppen war eine derartige Reaktion mehr als ungewöhnlich.
    Noch schwankte der Boden. Bei jedem Schritt mußte ich befürchten, in einem heimtückischen Loch zu versinken. Ich durfte nicht daran denken, was sich rechts und links des schmalen Pfads befand.
    Da würde uns der Sumpf regelrecht aufsaugen und uns nie mehr freigeben, wenn wir hineinglitten.
    An das monotone Klatschen der Tropfen auf meine Kleidung hatte ich mich längst gewöhnt. In der Nähe stand eine Gruppe von Bäumen, die der Wind beutelte und deren Astwerk er zittern ließ.
    Ich sah, wie sich Morley unter einigen Ästen hinwegbückte und kleiner wurde.
    Wenig später hatte auch ich den Rand der Senke erreicht und rutschte ihn hinab.
    Dieser Flecken mußte tatsächlich von einer Laune der Natur geschaffen worden sein.
    Morley erwartete uns. Er schwenkte die Sturmlaterne wie ein mächtiges Pendel, so daß ihr Schein manchmal über ihn streifte und dann wieder am Boden entlangglitt.
    »Wir sind da!« sagte er.
    Suko nickte. »Das sehe ich. Jetzt möchten wir gern die Puppen sehen.«
    Morley grinste breit und leuchtete in das nasse Gesicht meines Freundes. »Keine Sorge, die kriegt ihr schon zu sehen. Aber macht euch auf etwas gefaßt.«
    »Wie viele Puppen sind es denn?«
    »Mindestens sieben.«
    »Haben Sie die nicht gezählt?«
    »Nein, ich holte mir nur eine raus.«
    »Und woher haben Sie gewußt, daß die Puppe mit Blut gefüllt war?« fragte ich leise.
    Er lachte kichernd. »Zufall, Sinclair, reiner Zufall. Ich untersuchte ihre Augen. Dahinter war das Blut, es drückte die Augäpfel nach vorn, und die rote Flüssigkeit trat hervor.«
    »Okay, jetzt zeigen Sie uns die Puppen.«
    »Klar doch.« Er drehte sich um und ging einige Schritte vor. Suko und ich hatten unsere Lampen hervorgeholt. Das Halogenlicht stach scharf durch die Finsternis und ließ die durch die Strahlen fallenden Regentropfen wie kleine Diamanten schimmern, bevor sie in den feuchten Grasboden hineinklatschten.
    Wir leuchteten in verschiedene Richtungen, ohne allerdings die Puppen entdecken zu können. Nur Wasserpfützen und Gras schimmerten bleich.
    »Wo sind sie denn?« fragte ich.
    Rick Morley ließ die Laterne heftiger schwanken. »Seien Sie nicht so ungeduldig, Mann. Ich habe euch gesagt, daß sie hier sind. Einen Moment noch.«
    Wir gingen hinter ihm her. Er wandte sich nach rechts, und es sah so aus, als wollte er die Mulde wieder verlassen, aber er blieb stehen und beugte sich nach vorn.
    »Hier!«
    Suko und ich rahmten ihn ein. Wir hielten unsere Lampen so, daß ihre Strahlen gegen den Hang fallen konnten – und sahen, daß der Mann nicht gelogen hatte.
    Vor uns lagen die Puppen.
    Sie sahen schmutzig und gleichzeitig wie gewaschen aus. Es kam immer darauf an, wo sie der Regen getroffen hatte. Im rechten Winkel zum Hang hin hatte man sie vergraben gehabt. In den aufgewühlten kleinen Mulden hatte sich Regenwasser gesammelt und bekam durch unser Licht eine blasse Oberfläche.
    »Das sind sie«, sagte Morley.
    Wir schwiegen so lange, bis wir gemeinsam vorgingen und uns den Puppen entgegenbückten.
    Ich klopfte mit dem Fingerknöchel gegen einen schlanken Oberschenkel, um herauszufinden, ob er hohl klang. Das war schlecht zu hören, denn der Regen trommelte einfach zu stark und übertönte deshalb die meisten Geräusche.
    Suko hatte eine Puppe am Knöchel gefaßt und zerrte sie zu sich heran. Der Regen drang überall hin, er lief nicht nur über die Puppen, auch unsere Gesichter zeichnete er in langen Strömen nach.
    Ich zerrte ebenfalls eine Puppe zu mir heran und stellte sie aufrecht.
    Die Haut war naß, sie hätte auch kalt sein müssen, was nicht, der Fall war. Mir kam sie ungewöhnlich warm vor, als würde die Puppe von innen her mit Leben erfüllt sein.
    Ich hielt sie mit einer Hand fest und leuchtete direkt gegen ihr Gesicht.
    Es war starr, leblos, auch die Augen waren geschlossen, und der Mund stand halboffen.
    Morley wartete nicht weit entfernt. »Und diese Puppe haben Sie mit dem

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