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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen und hielt sich an deren Rand auf. Die Windstöße packten die Laterne und ließen sie schwanken.
    Mich beschlich ein ungutes Gefühl.
    Ich kam nicht mehr dazu, noch einmal nach Morley zu rufen, denn urplötzlich explodierte die Welt um uns her in gleißenden Lichtstrahlen, und eine dünne, hohe, scharfe Männerstimme schrie: »Keine Bewegung, sonst seid ihr tot!«
    ***
    Das wollten wir auf keinen Fall sein, blieben stocksteif stehen, als wären wir mit dem Boden verwachsen und hörten Morleys leises Lachen und wie er sich freute.
    »Wir sind Idioten!« keuchte Suko.
    »Das kannst du wohl sagen!«
    Ich zumindest hielt die Augen nur schlitzbreit geöffnet. Dennoch war es mir nicht möglich, etwas zu erkennen. Das Licht war einfach zu grell und blendete stark. Wie die begossenen Pudel standen wir im Regen, der ununterbrochen auf uns niederrann.
    Besser hätte die Falle nicht zuschnappen können, und ich ballte vor Wut die Hände.
    Wir wußten nicht, wie viele Männer es waren, und wir wußten auch nicht, wer sich hinter dem Licht verbarg. Gegner hatten wir viele. Es brachte nichts, darüber nachzudenken.
    Sekunden vergingen, bis jemand einen Befehl gab. Es war der Mann mit der gleichen Stimme. »So, ihr Bullen! Ihr werdet jetzt die Hände heben und nicht einmal mit den Augen zwinkern. Alles andere übernehmen wir.«
    »Darf ich fragen, wer ihr seid?«
    Die Stimme produzierte ein widerliches Lachen. »Bestimmt keine Freunde von euch!«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und jetzt hoch mit den Pfoten, Sinclair, sonst werden wir euch durchlöchern.«
    Uns blieb nichts anderes übrig, als den Befehlen zu gehorchen.
    Auch wenn ich die Augen weit aufgerissen hätte, zu erkennen war nichts. Nur dieses verdammte Licht.
    Dafür hörten wir etwas.
    Durch das Aufklatschen der Regentropfen drangen die härteren Geräusche der Schritte, als die Unbekannten von verschiedenen Seiten in die Mulde liefen.
    Unsere Chancen entschwanden immer mehr. Etwas Kaltes drückte gegen meinen Nacken. Es war ein Waffenlauf. Ich fragte mich, was das wieder sollte. Arbeiteten hier Gangster mit Vampiren zusammen? Ging es um die mit Blut gefüllten Puppen?
    »Am liebsten würde ich abdrücken und dich ohne Kopf herumlaufen lassen!« sagte der Kerl hinter mir. »Aber ich habe meine Anordnungen, Bulle!«
    »Wer sind Sie?«
    »Bestimmt kein Freund.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Links neben mir stand Suko. Von dort hörte ich das typische Geräusch, als hätte jemand in einen Sandsack geschlagen.
    Das mußte allerdings Sukos Nacken gewesen sein. Daß mein Freund zu Boden ging, bekam ich nicht mit, denn gleichzeitig schien mein Kopf zu explodieren.
    Etwas packte mich vom Nacken her, wo ich getroffen worden war und schwemmte mich hinein in den verdammten Regen. Eine gewaltige schwarze Pfütze tat sich vor mir auf, die sich zu einem Trichter erweiterte, der mich schluckte.
    Dann wußte ich nichts mehr…
    ***
    Es gehörte zu den Eigenarten des Superintendenten, daß er die Nächte oft im Yard Building blieb, wenn er nicht in den Club ging oder seine Wohnung besuchte. Er kam sich dort tatsächlich wie ein Besucher vor, sein eigentliches Zuhause war eben der Club oder das Büro bei Scotland Yard.
    Diesmal saß er in seinem Büro und wußte genau, daß die Nacht noch sehr lang werden würde. Hätte er sich im Spiegel gesehen, so wäre ihm die Veränderung in seinem Gesicht bestimmt aufgefallen.
    Es sah irgendwo gezeichnet aus. Die Falten hatten sich tiefer hineingegraben, die Mundwinkel zeigten nach unten, die Augen hinter den dicken Brillengläsern besaßen die Starre von Glasbausteinen.
    Manchmal, wenn er zu seinem Glas griff, in dem sich das magenfreundliche Wasser befand, zitterten seine Hände. Dann starrte er über den Rand hinweg, und seine Blicke verloren sich, weil ihm das Büro plötzlich so weit und unendlich vorkam.
    Er wußte genau, daß er etwas Schlimmes getan hatte, etwas, das er sich selbst kaum verzeihen konnte, aber es war ihm keine andere Möglichkeit geblieben, und er hoffte nur, daß die Sache ein gutes Ende nehmen würde.
    Für alle Beteiligten, denn wenn es etwas schiefging, bekam er immer den Schwarzen Peter.
    Sir James hatte sich Sorgen gemacht. Er war von einer inneren Unruhe erfüllt, wie schon lange nicht mehr. Er hatte nachgedacht und sich sogar an seine Frau Agathe erinnert, die Lady Kassandra genannt wurde und vor Jahren einmal eine Expertin im Karussell der Agenten gewesen war. [1]
    Nein, sie hätte ihm auch nicht helfen

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