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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Santor, der ihm aus Sorge um seine Tochter die Klinge an die Kehle setzen wollte.
    Sekunden später wußte Santor auch, warum Magnus es sich leisten konnte, so ruhig zu sein.
    Die weißen Soldaten mit den Rohren waren eigentlich noch viel zu weit entfernt, um in das Geschehen eingreifen zu können. Dennoch taten sie es. Mit häßlichem Pfeifen zischten Schwertklingen von rechts und links dicht vor Santor vorbei, kreuzten ihre Bahnen direkt vor seinem Gesicht und rasten weiter!
    Santor prallte zurück.
    Wieder das Zischen! Wieder die Klingen, die haarscharf vor ihm hersausten und ihn eindringlich warnten, auch nur noch einen Schritt weiter zu gehen!
    Er sah nach rechts.
    Da wußte er, was das für Rohre waren.
    Sie arbeiteten wie Katapulte und verschossen Schwertklingen, keine Bolzen oder Steine. Santor fragte sich, wie das möglich war, da er keinen Spannmechanismus erkennen konnte. Aber die Dinger waren höchst wirkungsvoll. Der weißgepanzerte Soldat, den er ansah, schoß gleich zwei Klingen hintereinander aus seiner Waffe ab. Sie zuckten auf Santor zu und zwangen ihn, zurückzuweichen.
    Er murmelte eine Verwünschung.
    Wie viele Klingen mochte jedes dieser Rohre in sich bergen und abschießen können? Und offenbar konnte man mit diesen Waffen sehr gut zielen!
    Er fuhr herum. Während der wenigen Augenblicke, die er abgelenkt war, stürmten die fünf Soldaten von der anderen Seite auf ihn zu.
    »Packt ihn«, wiederholte der Kaiser mit frostigem Lächeln.
    Santor flankte über den Tisch und stieß ihn den Männern entgegen. Der Yeti-Leopard kroch aus der Kampfzone, um in Ruhe seine Wunden lecken zu können. Er war an der folgenden Auseinandersetzung äußerst uninteressiert.
    Die fünf Männer stürmten heran. Santor sprang noch weiter zurück, fast bis in die Mitte des Saales, und ließ sein Schwert wirbeln. Jetzt hatte er niemanden im Rücken. Die Weißen drangen von vorn im Halbkreis auf ihn ein. Sie hoben jetzt ihre weißen Rohre, und plötzlich zuckten wiederum Klingen aus ihnen hervor, die aber diesmal nicht abgeschossen wurden, sondern als eine Art Schwertlanze eine Verlängerung der Rohre bildeten. Damit kämpften sie jetzt wie mit Schwertern!
    Santor wurde immer weiter zurückgedrängt. Einmal schaffte er es, mit seiner Klinge einen weißen Panzer zu berühren. Es klang nicht wie Eisen, sondern das Material war unter dem Hieb nachgiebig wie Leder, aber es ließ sich nicht einmal ritzen, obgleich Santor alle Kraft in den Hieb gelegt hatte und sein Schwert scharf genug war, einem Gegner ohne größere Anstrengung den Kopf abzuschlagen.
    Bei der weißen, weichen Rüstung drang es nicht durch!
    Höhnisches, schnarrendes Lachen erfolgte. Wieder ein heftiger Ruck, dann segelte Santors Schwert durch die Luft. Als er zum Dolch greifen wollte, berührten ihn Klingen von drei Seiten.
    »Mach keinen Unsinn, Dominus! Der Kaiser will dich lebend«, schnarrte einer der Weißen unter seinem Helmvisier hervor.
    Santor erstarrte. Es hatte jetzt ohnehin keinen Sinn mehr, sich weiter zur Wehr zu setzen. Wenn er weiter kämpfte, töteten sie ihn. Gab er sich aber erst einmal geschlagen, hatte er später vielleicht noch eine Chance.
    Er schluckte. An den Weißen vorbei sah er zum Thronsessel. Dort rieb sich Magnus die Hände.
    »Tja, mein lieber Dominus. Ganz so schlau scheinst du doch nicht zu sein… aber so geht es den Menschen. Glaubst du mir wirklich nicht, wenn ich dir jetzt verrate, daß sie sich tatsächlich nicht hier befindet?«
    Santor starrte ihn finster an.
    »Das glaube ich«, knurrte er. »So schnell wie ich können die Entführer nie sein.«
    Magnus lächelte. »Aber sie wird hierher gebracht«, sagte er. »Wie mag sie dir wohl als Kaiserin gefallen, Dominus?«
    Santor stockte der Atem.
    Was behauptete Magnus da? Zur Kaiserin wollte er Patricia machen? Dieser schleimige Widerling? Santor ballte die Fäuste. Um ein Haar hätte er die Klingen übersehen, die ihn immer noch bedrohten, und wäre erneut auf den Kaiser zugestürmt.
    »Du nicht, Hund«, brüllte er. »Du wirst sie nicht bekommen!«
    Magnus lachte. Er klatschte in die Hände.
    »Man schaffe ihn fort«, befahl er. »In den Kerker mit diesem Narren, der glaubte, sich dem Willen seines Kaisers widersetzen zu können. Musik! Wo sind die Tanzmädchen? Einen Medikus für den Leoparden!«
    Rauhe Fäuste packten Santor, zerrten ihm den Dolch aus der Scheide und tasteten ihn rasch, aber geschickt nach weiteren, verborgenen Waffen ab. Es gab keine. Santor pflegte

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