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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit seinem Opfer ansteuerte.
    Die zwanzig Soldaten fegten durch das Palasttor, über die Brücke und durch das Kastell. Niemand hielt sie auf. Funken stoben unter den Hufen der großen Pferde auf, als sie rasend schnell davonjagten, schneller als so manches andere Pferd. Es waren besondere Züchtungen. Nichts kam ihnen gleich. Mit diesen Sturmrössern war es den Soldaten möglich, die Strecke in der Hälfte der Zeit zurückzulegen, die andere benötigten.
    Dennoch hatte der Zauberer einen beachtlichen Vorsprung…
    ***
    »Ich fürchte, wir schaffen es nicht mehr«, sagte Teri und hielt das Einhorn an. Sie strich sich durch das goldene Haar. »Er ist zu weit entfernt, und er kennt hier jeden Fußbreit des Geländes, während wir uns vorsichtig vorantasten müssen.«
    »Vorsichtig tasten nennst du das?« knurrte Calderone mißmutig. »Wir hätten schon zehnmal tot sein können, abgerutscht und in den Schluchten zerschmettert.«
    »Du kannst jederzeit umkehren«, sagte Zamorra trocken.
    Calderone schnaubte verächtlich. »Ich will dem Zauberer einen Dolch ins Herz stoßen«, sagte er.
    »Dann beschwere dich nicht«, brummte der Sklave. »Was ist, Teri? Geht es nicht mehr?« Er deutete auf den Wolf, der hechelnd vor ihnen lag. Er atmete hastig und schwer.
    »Er verliert die Spur immer öfter«, sagte Teri leise. »Da ist nichts zu machen. Hier gibt es nur noch Gestein.«
    Zamorra nickte. Schon lange hatten sie die Wälder hinter sich gelassen. Hier oben wuchs nichts mehr. Es war auch kühler geworden.
    »Noch zwei Stunden«, sagte Calderone.
    »Was ist dann?« fauchte Zamorra.
    »Morgendämmerung.«
    »Dann sehen wir unseren Weg wenigstens wieder richtig«, sagte Zamorra.
    »Wir müssen ihn noch in der Dunkelheit finden, oder wir finden ihn nie mehr«, sagte Teri. »Frage mich nicht, woher - ich weiß es einfach.«
    »Närrisches Mädchen«, brummte Calderone.
    Plötzlich brachte er sein Pferd zwischen Zamorra und Teri. »Merkt ihr eigentlich nichts?« fragte er. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wo der Bursche hin will.«
    »Wohin?« fragte Zamorra.
    »Zum Felsentempel.«
    »Woher hast du denn die Erkenntnis?« fragte der Sklave.
    Calderone grinste ölig. »Es muß einfach so sein. Alles andere ergäbe keinen Sinn. Es gibt hier in den Felsen einen Tempel. Niemand weiß, von wem und für wen er einst errichtet wurde. Es versucht auch niemand, nachzuforschen. Das Böse haust in dem Felsentempel, vielleicht seit tausend, vielleicht auch seit tausend mal tausend Jahren. Ich gehe jede Wette ein, daß unser Freund dorthin will.«
    Teri nickte. »Das kann zutreffen. Ich erinnere mich. Es gibt diesen Tempel. Er ist keine Legende.«
    »Aber was will der Knabe dort, wenn der Tempel so vom Bösen erfüllt und gefährlich ist, daß sich niemand hintraut?«
    »Er ist ein Zauberer, Zamorra! Sagt das nicht alles?« Calderone räusperte sich. »Wenn er zum Felsentempel will, dann sollten wir uns wirklich beeilen. Dann stimmt die Ahnung dieser goldhaarigen Närrin, daß wir ihn später nie mehr finden.«
    Teri schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wo genau sich dieser Felsentempel befindet! Er mag direkt vor uns liegen, vielleicht aber auch irgendwo sonst zwischen den Felsen oder in Schluchten…«
    »Ich weiß, wo wir ihn finden«, erklärte Calderone. »Ich führe euch.«
    Und schon ritt er an. Die beiden anderen und der Wolf folgten ihm. Der halsbrecherische Ritt über schmale Felspfade ging weiter.
    ***
    Um diese Zeit erreichte Aaraa den Felsentempel.
    Entgeistert starrte Patricia auf die riesige schwarze Felswand, die vor ihnen aufragte. Der schmale Weg endete direkt vor dem Fels. Sie sah nach oben. Gut fünf Mannslängen weiter oben gähnte eine riesige Öffnung. Sie war wie das Maul in einem gewaltigen Schädel. Selbst lange, spitze Zähne waren angedeutet. Darüber eine Art Nasenöffnung, und abermals etwas höher zwei riesige Augenhöhlen.
    Patricia erschauerte. Der Tempel flößte ihr Furcht ein.
    Das also war das Ende ihres Weges!
    Aaraa stieg von seinem Pferd und trat auf dem schmalen Pfad neben dem Tier her bis an die Felswand. Er schlug mit der flachen Hand dreimal dagegen, und jedes Mal sagte er ein Zauberwort, das Patricia nicht verstand.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Plötzlich gab es einen Weg, der schräg und steil an der Felswand empor führte, hinauf zu dem steinernen Maul, Der Zauberer schritt bereits den steilen Weg hinauf, sein Pferd und das des Mädchens folgten sofort. Patricia versuchte vergeblich, ihr Tier

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