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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Feuer an seiner dunklen Kleidung emporleckte, aber sofort wieder verlosch. Da machte der Lindwurm einen einzigen Schritt auf Calderone zu.
    Der reichte. Die Entfernung schrumpfte auf zwei, drei Meter zusammen. Der riesige Schädel zuckte auf den Assassinen herab. Da schleuderte Calderone beide Messer zugleich, ließ sich fallen und rollte sich zur Seite. Da, wo er gerade noch gestanden hatte, klappten mächtige Kiefer leer aufeinander. Das Ungeheuer brüllte furchterregend auf, erhob sich auf der Hinterhand und stieg ein gutes Dutzend Meter in die Höhe. Es senkte den Kopf und stieß erneut eine Flammenlohe aus, die über den Innenhof brandete und ihn nahezu einhüllte. Calderone schrie und preßte die Hände vor die Augen, um sie vor den Flammen zu schützen. Teri riß an Zamorras Hand und zerrte ihn mit sich auf den Tempeleingang zu. Der Lindwurm begann zu toben und spie einen Feuerschwall nach dem anderen aus. Calderone war nicht mehr zu sehen. Zamorra sah, daß seine Dolche in den Augen der Bestie steckten. Das geblendete Ungeheuer raste in Schmerz und Wahnsinn.
    »Calderone!« schrie Zamorra.
    Da tauchte der Assassine vor ihm auf, hetzte wie eine lebende Fackel an ihm vorbei und die Tempelstufen hinauf. Dort rollte er sich wild hin und her und erstickte die Flammen, die an seiner Kleidung züngelten. Teri und Zamorra sahen ihn entsetzt an.
    Calderone richtete sich wieder auf. »Schon gut«, knurrte er. »Ist ja nichts passiert. Nur ein paar kleine Rußflecken.«
    Die waren handfeste Brandblasen, wie Zamorra trotz der Dunkelheit erkannte. Wieder spie der Lindwurm Feuer. Calderone schüttelte sich und wies auf das Tempelportal. »Da hinein, schnell«, keuchte er. »Oder das Biest röstet uns doch noch!«
    Die Flammenwolken schlugen die Stufen empor. Der geblendete Lindwurm spie sein Feuer nach allen Seiten, um blindwütig irgendwie doch noch einen rächenden Treffer zu erzielen.
    Teri rüttelte an dem Portal, stieß es auf.
    Eine riesige Faust packte ihren Arm und riß sie ins Innere. Ihr Aufschrei verklang, als Zamorra und Calderone Seite an Seite mit gezückten Schwertern hinterdrein stürmten.
    Blitzende vierschneidige Klingen erwarteten sie und wirbelten vor ihnen einen tödlichen Stahlvorhang, der nichts Lebendes hindurchließ…
    ***
    Santor bewegte sich unbehelligt durch die Gänge, Treppen und Korridore des Kaiserpalastes. Niemand hielt ihn auf. Wahrscheinlich konnte sich auch niemand vorstellen, daß sich in der Rüstung kein kaisertreuer Soldat bewegte. Auffällig war lediglich die zweite Waffe. Aber bisher hatte niemand den Dominus danach gefragt, was er damit wollte.
    Er suchte den Kaiser.
    Der Palast war das reinste Labyrinth. Santor glaubte sich den Weg in den Keller genau eingeprägt zu haben, aber inzwischen hatte er sich mindestens fünfmal gründlich verlaufen. Und beim fünften Mal fand er auch seinen Ausgangspunkt nicht mehr wieder.
    Eine Verwünschung murmelnd, lehnte er sich an die Wand.
    Schritte klangen auf.
    Drei Weiße marschierten heran und gingen an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Santor grinste unter dem geschlossenen Visier. Die Burschen mußten doch irgendwohin unterwegs sein. Entschlossen stieß er sich von der Wand ab und schloß sich ihnen an.
    Nach zehn Schritten stoppten die drei Weißen. Der hinterste drehte sich um. Bis vier zählen konnte er wohl, weil ihm auffiel, daß hier einer zuviel war.
    »Was willst du?« schnarrte er.
    Er hält mich trotz allem für seinesgleichen! durchfuhr es Santor.
    »Ich habe zufällig den gleichen Weg wie ihr«, sagte er. Seine Stimme klang ebenso verzerrt wie die der anderen Weißen.
    »Unser Auftrag sagt nichts von einem vierten Mann«, schnarrte der Weiße vor ihm.
    Santor schluckte. »Dann laßt mich vorangehen«, verlangte er.
    Jetzt drehten sich auch die beiden anderen um. Aus den Rohren in ihren Händen schnellten die Klingen hervor.
    »Du besitzt zwei Waffen. Woher?«
    Die Klingen richteten sich auf Santor. Der Dominus versuchte es erst gar nicht mit einer Ausrede. Offenbar war die Garde des Kaisers viel straffer organisiert, als er geglaubt hatte. Zumindest die Befehlserteilung mußte so fest umrissen sein, daß jede Unregelmäßigkeit sofort bemerkt wurde.
    Santor ließ die Klingen aus seinen beiden Beutewaffen schnellen und warf sich vorwärts. Mit seinem Angriff überraschte er die beiden Männer vor ihm. Er schmetterte ihnen ihre Rohre aus den Händen, bevor sie begriffen, daß er mit beiden Waffen zugleich kämpfte. Der dritte

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