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0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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funktionierte, legten die Giftgaswolken oft kilometerlange Strecken zurück, bevor sie sich auflösten und unschädlich wurden.
    Croyoro wußte aber auch eine spezielle Ursache für die Giftgasentwicklung zu nennen. Er sagte, daß sich in der Tiefe, also in den untersten Regionen der Sub-Stadt, oft Risse und Spalten öffneten und die tödlichen Gase aus dem Planeteninnern in die Wohngebiete einströmten.
    „Nur Verrückte und Verbrecher, die das Tageslicht scheuen, ziehen sich bis in die vulkanischen Gebiete zurück", sagte Croyoro und warf Rhodan einen bezeichnenden Blick zu.
    „Und manchem Verräter bleibt der Weg in die Hölle nicht erspart", fügte Rhodan hinzu.
    Sie waren einen ganzen Tag unterwegs, bis sie in eine Tiefe von dreitausend Metern gelangten. Hier gab es keine Wasserautomaten und keine Münz-Sauerstofftanks mehr. Aber sie fanden ein Wesen, das aussah wie eine aufrecht gehende Schildkröte, das ihnen für einen angemessenen Preis seine Zelle vermietete. Obwohl der Raum einen eigenen Luftschacht hatte und die Tür versperrbar war, hielt einer von ihnen ständig Wache.
    Das hatte ihnen der ängstliche Croyoro geraten.
    Nachdem sie ausgeruht waren, machten sie sich wieder auf den Weg und liefen den Ycras geradewegs in die Arme.
     
    8.
     
    „Fast reiner Sauerstoff, Herr", sagte der aussätzige Raytaner beschwörend und jonglierte mit der sechzig Zentimeter durchmessenden Blase, während er neben Rhodan herlief.
    „Verschwinde", herrschte ihn Rhodan an.
    Aber der Aussätzige wich nicht von seiner Seite.
    „Ganz billig, Herr. Sie werden es nicht bereuen. Als Yaanstroner sind Sie an diese stickige Atmosphäre nicht gewöhnt, Herr. Sie brauchen Sauerstoff!"
    Sie befanden sich in einem der Haupttunnels. Früher einmal mochte es sich um eine Geschäftsstraße gehandelt haben. Aber die Portale der Geschäfte waren verwahrlost, verfallen. In den schlecht beleuchteten Lokalen drängten sich Wesen der verschiedensten Abstammung. Sie lagen in Stockbetten mit vier bis fünf Etagen, krochen über den Boden, um nach Abfällen zu suchen, saßen bloß da und pafften seltsam geformte Pfeifen, denen grünlicher Dunst entstieg, oder starrten durch die unregelmäßig flimmernden Energiebarrieren in den Tunnel auf die bewaffneten Fremden hinaus.
    Croyoro hatte ihnen geraten, die Waffen schußbereit zu halten, um die Bewohner der Tief-Stadt abzuschrecken. Er hatte Rhodan angefleht, ihm wenigstens einen Lähmstab zu überlassen, war aber auf taube Ohren gestoßen.
    „Sie haben uns schon einmal verraten, Croyoro", sagte Rhodan, „und werden es wieder tun, wenn sich Ihnen eine Gelegenheit bietet."
    „Sie irren, Hactschyten..."
    „Sollte ich mich tatsächlich irren, dann um so besser für Sie.
    Wenn Sie uns sicher zum Dschent Rayton Deschenedo bringen, dann schenke ich Ihnen das Leben."
    Croyoro machte eine hilflose Geste, als wolle er damit sagen, daß es schier unmöglich sei, lebend durch diese Elendsviertel zu kommen. Hier lebte fast ausschließlich der Abschaum dieses Planeten, Gehirnpfuscher, Ceynach-Verbrecher und Wasservergifter...
    „Das sind drei tiefe Atemzüge fast reiner Sauerstoff", offerierte der Aussätzige seine Luftblase wieder. „Mit Ventil, sehen Sie, Herr!"
    „Schilnitin, schaffen Sie mir diesen aufdringlichen Burschen vom Hals", sagte Rhodan wütend.
    Als der Aussätzige sah, wie der Duynter seinen Lähmstab auf ihn richtete, zog er sich eilig zurück. Als er in Sicherheit war, verfluchte er die Fremden.
    Überall im Tunnel hockten Händler, die ein Sammelsurium der seltsamsten Waren anboten, die Rhodan jemals gesehen hatte.
    Man konnte hier alles bekommen, selbst Waffen und Wasser.
    Rhodan bezweifelte jedoch, daß die Waffen funktionierten und daß das Wasser genießbar war.
    Wasser war ihr vordringlichstes Problem; obwohl sie sich beim letzten Wasserautomaten vor dem Abstieg in die Dreitausender-Etage jeder einige Schlucke geleistet hatten, quälte sie der Durst.
    Aber Rhodan wagte es nicht, seinen Durst bei einem der nicht gerade vertrauenerweckend wirkenden Händler zu stillen.
    „Wann werden wir am Ziel sein?" fragte Rhodan ihren Führer.
    Croyoro zuckte die Achseln, während er sich ängstlich nach den düsteren Gestalten umblickte, die sie aus den Löchern der Wohnblöcke, durch die unruhig flimmernden Energiebarrieren der Lokale und aus dem Gestänge unter der Tunneldecke anstarrten.
    „Der Weg ist weit", sagte er ausweichend. „Wenn wir die Rohrbahn benützen würden, wären wir

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