0627 - Die Hölle von Maczadosch
paralysiert", antwortete Norschbet. „Wenn sie zu sich kommen, werden wir schon längst fort sein. Sie sind für uns uninteressant, deshalb lassen wir sie hier."
Norschbet zog sich zurück.
Rhodan blieb allein. Aber es entging ihm nicht, daß ständig zwei Ycras mit schußbereiten Lähmstäben in seiner Nähe waren.
Die Zeit verging nur schleppend. Norschbet wurde immer nervöser, weil der Panzerwagen nicht eintraf. Er beruhigte sich erst, als er einen Funkspruch erhielt, in dem ihm versichert wurde, daß das Fahrzeug bereits unterwegs war.
Aber bevor der Panzerwagen noch eintraf, kam Croyoro zu sich. Als er die Männer in Uniformen als Extremisten erkannte, atmete er erleichtert auf.
„Endlich habt ihr die Verbrecher gestellt", rief er seinen Befreiern zu. „Wißt ihr, welchen Fang ihr gemacht habt? Der Yaanztroner ist Hactschyten, der Wasservergifter. Ich habe ihm schon einmal eine Falle gestellt, aber er entkam und nahm mich als Geisel mit.
„Bist du der Verräter Croyoro"" fragte Norschbet.
„Ja, ich bin Croyoro", antwortete der Raytaner etwas irritiert.
„Man wird dir den Prozeß wegen Wasserdiebstahls machen", sagte Norschbet.
Croyoro sank in sich zusammen. Er unternahm noch einen weiteren Versuch, sich bei dem Anführer der Ycras ins rechte Licht zu setzen, aber einer der Wachtposten wies ihn mit der Waffe in die Schranken.
Croyoro gesellte sich zu Rhodan.
„Ich habe Ihnen ein Geschäft vorzuschlagen, Hactschyten", raunte er ihm zu. Und als er Rhodans angewiderten Gesichtsausdruck sah, fuhr er schnell fort: „Sie erinnern sich daran, daß ich von einem uralten Stadtplan gesprochen habe, Hactschyten, nicht wahr? Ich habe den Plan bei mir. Auf ihm sind auch alle wichtigen Straßen und Anlagen der Sub-Stadt eingezeichnet, deshalb konnte ich Sie so sicher führen."
„Sicher ist gut", meinte Rhodan spöttisch. Aber sein Interesse war geweckt.
„Sie können den Plan haben, Hactschyten", fuhr Croyoro fort und drückte ihm ein fünf mal fünf Zentimeter großes Päckchen in die Hand, das aus einer vielfach zusammengelegten Folie bestand. „Ich überlasse Ihnen den Plan auf Vertrauen. Ich verlange nur, daß Sie an mich denken werden, was immer auch geschieht. Ich weiß, daß Ycranter sehr viel von Ihnen hält, obwohl er Sie in der Öffentlichkeit als Verbrecher abgestempelt hat. Vielleicht könnten Sie bei ihm für mich ein Wort einlegen..."
Gerade als Rhodan den Plan in der Tasche verschwinden ließ, rief der Raytaner an den Ortungsgeräten: „Der Panzerwagen ist eingetroffen."
„Werden Sie mir helfen, Hactschyten?" fragte Croyoro verzweifelt.
„Ich werde tun, was in meiner Macht liegt", versprach Rhodan widerwillig.
Die Ycras bauten die Schutzschirme ab und trugen die technischen Anlagen in den Tunnel hinaus. Durch den Eingang sah Rhodan ein zylinderförmiges Fahrzeug, das zehn Meter lang war und etwa vier Meter durchmaß. Es schwebte auf Antigravfeldern und bestand aus Kettengliedern, so daß es wie eine überdimensionale Raupe anmutete.
Das Schott war aufgegangen, und die Ycras brachten ihre Geräte an Bord. Zehn Mann hatten mit schußbereiten Waffen Aufstellung genommen; die vier Waffentürme des Panzerfahrzeuges rotierten drohend. Rhodan konnte sich nicht vorstellen, daß irgendeine Gruppe einen Überfall wagen würde.
Dennoch kam es dazu.
Einer der Ycras brach plötzlich ohne ersichtlichen Grund zusammen.
„Giftgas!"
Rhodan stellte mit grimmiger Genugtuung fest, daß die Ycras an alles gedacht hatten, nur daran nicht, daß sie noch kurz vor ihrem Rückzug in eine Giftgaswolke geraten könnten.
Die Männer, die mit schußbereiten Waffen Posten standen, brachen wie vom Blitz gefällt zusammen. Einer wollte sich gerade in das Panzerfahrzeug retten, aber da glitt das Schott zu und klemmte ihn ein - so konnte das Giftgas auch in das Fahrzeug eindringen.
Rhodan wurde von den Ycras nicht mehr beachtet, die nur noch an sich selbst dachten. Einer von ihnen hatte eine der von Rhodan und seinen Gefährten benutzten Sauerstoffflaschen entdeckt und an sich genommen. Gerade als er die Atemmaske in den Mund klemmen wollte, traf ihn Rhodans Faustschlag.
Rhodan gelang es, die Atemmaske anzulegen, bevor ihn der Giftstrom erreichte.
Er erinnerte sich der beiden Duynter, die immer noch paralysiert waren, und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Aber er kam nicht weit.
Plötzlich tauchten verwilderte Gestalten mit Gasmasken auf, drangen in den Panzerwagen und in den provisorischen Stützpunkt der
Weitere Kostenlose Bücher