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0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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still. Das Summen einer Fliege wäre in dieser Ruhe schon störend gewesen.
    Bis Creep anfing zu lachen. Er hatte Suko noch nicht gesehen, denn dieser stand etwas im Schatten.
    »Habe ich da eine Ratte pfeifen hören? Habe ich das?«
    Blazer holte halbherzig Luft. »Da steht wirklich einer hinter mir, Creep.«
    »Wer denn?«
    »Ich sehe ihn nicht. Der muß vom Lokus gekommen sein.«
    »Er hätte dort bleiben sollen«, meinte der dicke Arnie. »Jetzt werden wir ihn auch allemachen. Vielleicht stopfe ich ihn dann in den Trichter, den kleinen Scheißer.«
    Suko ließ sich nicht provozieren. Für ihn war Arnie die Person, mit der er reden mußte. »Werfen Sie die Waffe weg, dann läßt sich die Lage noch wenden.«
    »Und wenn nicht?«
    »Fließt Blut!« erklärte Suko, der die Typen nicht über seine Identität aufklärte.
    Der pustel- und pockengesichtige Creep überlegte. »Wer bist du eigentlich? Auch so ein Zwerg wie die Tante hinter der Theke?«
    »Kann sein.«
    »Und du hast eine Kanone?«
    »Ja, die hat er!« keuchte Blazer. »Ich habe ihn auch nicht gehört. Der ist geschlichen wie ein Roter.«
    »Was machen wir denn da?«
    »Wirf die Kanone weg, Creep. Wir kriegen den auch anders. Denk an den Job.«
    »Blazer…«, dehnte Creep, »willst du wirklich aufgeben? Willst du das, verdammt?«
    »Nein, aber wir können uns jetzt keine Toten leisten. Noch nicht, zum Teufel.«
    Creep überlegte. Ohne seine Zielrichtung zu ändern, schaute er sich um. »Meine Güte, sitzen hier Scheißer rum. Alles kleine, miese Ärsche, und du da hinter, Blazer.«
    »Laß fallen!«
    Creep nickte. »Okay, wir haben das Gelände noch nicht genau ausgekundschaftet. Du kannst dich freuen, ich werde die Kanone aus der Hand geben.« Er hob den rechten Arm etwas an. Die Faust verschwand, seine Waffe gehorchte den Gesetzen der Erdanziehung und landete mit einem harten Geräusch auf dem Fußboden.
    »Gut!« lobte Suko.
    »Jetzt laß Blazer gehen.«
    »Sicher.« Suko versetzte dem Mann einen Stoß. Steifbeinig setzte sich der totenkopfgesichtige Blazer in Bewegung. Suko blieb ihm dabei auf den Fersen, hielt allerdings genügend Abstand, um einem plötzlichen Angriff entgegenwirken zu können.
    Wilma Lane hatte wieder die Schrotflinte hochgenommen. Sie stand da wie ein kleiner Racheengel.
    Angst verspürte sie nicht. Jedenfalls sah man ihr diese nicht an.
    »Haut ab«, sagte sie kratzig. »Haut ab, ihr verfluchten Mistkerle! Weg mit euch!«
    Keiner der Männer kümmerte sich um ihre Worte. Sie schauten nur Suko an.
    Arnie, der Fette, begann zu kichern. »Das darf doch nicht wahr sein, ein Chink, ein Gelber. Creep, stell dir das vor. Du hast vor einem Chink gekuscht.«
    Creep war blaß geworden. »Ja, Arnie, ja!« Er röhrte die Antwort. »Noch nie habe ich das getan. Ich habe die Chinks immer fertiggemacht. Ich mag keinen Gelben.«
    »Und jetzt hast du dein Fett weg!«
    Creep starrte Suko an. »Dein Gesicht, Chink, habe ich mir verdammt gut gemerkt.« Er hob den rechten Zeigefinger und drohte damit. »Ich werde es nie vergessen.«
    »Ich deines auch nicht.« Suko lächelte kalt. »Und jetzt Abmarsch, Freunde. Aber zuvor laßt ihr noch etwas Geld hier. Ohne zu bezahlen, soll niemand ein Lokal verlassen. Ich mag nämlich keine Zechpreller. Das ist halt so.«
    »Mit Blei?« hechelte Arnie.
    »Wieviel kostet der Schaden?« fragte Suko.
    »Nichts«, antwortete Wilma Lane. »Ich schenk' es ihnen. Ich will nur nicht mehr ihre dreckigen Visagen sehen.«
    »Danke für die Großzügigkeit!« spottete Creep. »Es macht richtig Spaß, wenn man nette Leute trifft.«
    Mit einer Kopfbewegung holte er seine Kumpane zusammen. »Los, wir verschwinden. Und merkt euch die Visage des Gelben, die wird bald eine andere Färbe bekommen!« Er lachte, dann ging er zur Tür, wobei er den Mittelfinger der rechten Hand in die Höhe gestreckt hatte, ein eindeutiges Zeichen.
    Sie gingen nicht wie die Verlierer, drehten sich auch nicht um. Langsam schwang die Tür hinter ihnen zu.
    Bis auf Suko blieben die Gäste auf ihren Plätzen hocken. Der Inspektor stellte sich an das Fenster und beobachtete den Abzug des gewalttätigen Trios.
    Sie schritten auf einen Geländewagen zu, der nicht weit entfernt parkte. Es sah tatsächlich so aus, als wollten sie verschwinden. An beiden Seiten öffneten sie die Türen.
    Es war Creep, der in den Wagen hineingriff, die Hand wieder vorzog und eine Waffe zeigte.
    Eine Maschinenpistole!
    Er legte an und lachte.
    »In Deckung!« rief Suko und zog sich

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