Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
blitzschnell zurück.
    Keine Sekunde zu früh, einen Augenblick später zerfetzte die Garbe dann die Stille vor der Gastwirtschaft.
    Kugeln hieben in die Wand, verschonten auch die Fenster nicht. Wie kleine Geschosse spritzten die Glassplitter in den Gastraum und überschütteten die auf dem Boden liegenden Gäste mit einem Regen.
    Nur Sekunden dauerte der Spuk, dann wurde es schlagartig still. Das Zuschlagen der Wagentüren hörte auch Suko, der hochschwang und durch ein Fensterloch schaute.
    Der Wagen raste davon. Creep fuhr nicht. Er hatte das Fenster der Beifahrertür nach unten gekurbelt und winkte mit seiner Maschinenpistole. Es war eine drohende Abschiedsgebärde.
    Suko zog sich wieder zurück. Als er sich umdrehte, hörte er Wilma Lanes Stimme durch die Stille geistern. Die Wirtin war hinter der Theke hervorgekommen. Ihre Schürze besaß einige Flecken. »Da kommt noch etwas auf uns zu. Der Teufel persönlich hat seine verdammten Boten geschickt. Die geben nicht auf, die nicht!«
    Keiner der Gäste antwortete. Einige waren damit beschäftigt, die Splitter aus ihrer Kleidung zu ziehen. Sie taten es mit totenbleichen Gesichtern.
    Ernstlich verletzt worden war niemand, aber diese Kerle hätten, wäre es ihnen möglich gewesen, Kleinholz aus der Kneipe gemacht.
    Ein älterer Mann schlurfte zur Theke. »Jetzt brauche ich erst mal einen Schluck.«
    Niemand verwehrte ihm den Whisky. Suko hob die schwere Waffe des Anführers auf und steckte sie kopfschüttelnd ein. »Die reißt faustgroße Löcher«, sagte er zu Wilma gewandt, bevor er das Thema wechselte. »Grundlos sind die nicht hier erschienen. Ich habe Ihre Unterhaltung teilweise gehört. Der Name Halifax fiel. Können Sie sich vorstellen, was die Männer mit ihm zu tun haben?«
    Wilma hob die Schultern. Noch immer war sie bleich. »Das sind vielleicht Freunde von ihm.«
    »Nette Freunde.«
    Sie lächelte wissend. »Halifax war auch kein Mensch, der zu den toleranten gezählt hätte. Ein Stänkerer, ein Schläger. Wir waren froh, als er vor einigen Jahren verschwand.«
    »Wohin?«
    »In die Fremde«, sagte der Mann, der einen Whisky getrunken hatte. »Man sprach von der Legion oder einem anderen Söldnerheer. Genau hat niemand gefragt, denn Sir Edgar hat stets seine Hand über Halifax gehalten, und der hat Einfluß.«
    »Dann muß der Neffe möglicherweise auf sein Geheiß zurückgekehrt sein«, meinte Suko. »Aber weshalb geriet er in die Anstalt?«
    »Das wissen Sie doch bestimmt. Sie sind seinetwegen gekommen, nehme ich an.« Wilma hatte Suko durchschaut.
    »Die Sache mit seiner Krankheit.«
    »Man spricht von einem schlimmen Vorgang. Von Geistern und so«, meldete sich jemand. »Aber das können wir alles vergessen. Hier geht es um andere Dinge. Die drei Hundesöhne sind viel gefährlicher, die werden bestimmt in die Stadt fahren und dort die Sau rauslassen.«
    »Da müßte ich hin«, meinte Suko. Er war sehr nachdenklich geworden. Eigentlich hatte er sich mit John treffen wollen, doch die Ereignisse hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Wahrscheinlich liegen die beiden Ereignisse parallel und würden sich irgendwann einmal treffen.
    Das wäre am besten gewesen.
    Wilma Lane lächelte. »Sie haben keinen Wagen - oder?«
    »Nein, ein Freund setzte mich ab.« Mehr erklärte der Inspektor der Wirtin nicht.
    »Wollen Sie zu Fuß laufen?«
    »Bestimmt nicht. Ein Taxi…«
    »Nehmen Sie mein Fahrzeug. Ich stelle es Ihnen leihweise für die nächsten Tage zur Verfügung. Ich habe noch ein Rad…«
    »Das kann ich auch nehmen.«
    »Nein, nein, es ist besser, wenn Sie motorisiert sind.« Wilma Lane hielt den Schlüssel bereits in der Hand.
    Er nahm ihn entgegen und bedankte sich. Wilma ging noch mit ihm. Die Einschläge der Geschosse waren deutlich in der Hauswand zu sehen. An einigen Stellen wirkte sie, als stünde sie inmitten eines Kriegsschauplatzes. Der Wagen stand in einer Garage. Ein Holzschuppen von dem Teile des Dachs fehlten.
    »Der Sturm hat es weggeblasen, aber mein Auto ist nicht beschädigt worden.«
    Es war ein älterer Ford, ohne Kat, aber mit einigem Rost versehen. Als Suko hinter dem Lenkrad saß, sank er ziemlich tief in den Sitz und federte noch nach.
    »Dann viel Glück«, wünschte Wilma, »und geben Sie auf sich acht. Mit diesen Halunken ist nicht zu spaßen.«
    »Das weiß ich. Jedenfalls werde ich zu Ihnen zurückkehren. Ich will unbedingt ihre Tacos probieren.«
    »Klar.« Sie lachte breit, und ihre Augen funkelten. »Dann aber

Weitere Kostenlose Bücher