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0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Nebenraum zog sich Halifax um. Dabei unterhielt er sich mit seinem Onkel und wunderte sich darüber, daß schon soviel Zeit verstrichen war.
    »Sind die anderen denn schon da?«
    »Welche anderen?«
    Halifax gab eine unwirsche Antwort. »Meine drei Freunde aus alten Tagen.«
    Ich ging etwas näher, um besser mithören zu können.
    »Moment mal, Freunde?«
    »Ja, die Jungs aus dem Leben. Wir haben Seite an Seite im Dreck gelegen, wir haben gekämpft, jetzt ist es vorbei. Zuviel Frieden auf der Welt, verstehst du? Keiner will uns mehr haben. Als dein Angebot mich erreichte, habe ich sofort an meine Freunde gedacht.«
    »Das gefällt mir nicht, Halifax. Zumindest war dergleichen nicht abgemacht worden.«
    »Wir können sie gut gebrauchen. Das sind Spezialisten.«
    »Ich brauche keine Killer.«
    Halifax lachte. »Bei deinen Geschäften? Da bin ich mir aber nicht so sicher.«
    »Halts Maul!«
    »Jetzt gefällst du mir schon besser, Onkel.«
    »Merke dir eines. Von Geschäften reden wir später und nicht hier in der Klinik.«
    »Alles klar.«
    Sie kamen wieder zurück. Ich ging einen Schritt nach hinten und wandte mich ab. Auf keinen Fall würde ich den interessanten Teil der Unterhaltung vergessen.
    Sir Edgar wandte sich an den Professor. »Haben Sie noch irgendwelche Einwände, denn ich möchte meinen Neffen gern mitnehmen.«
    Canter hob die Schultern. »Mir als Mediziner ist zwar alles ein Rätsel, aber ich füge mich den Tatsachen. Ich erkenne kein Krankheitsbild mehr an Ihrem Neffen, das mich berechtigen würde, ihn noch länger in meiner Klinik zu lassen.«
    Sir Edgar grinste. »Das haben Sie wirklich nett gesagt, mein lieber Professor.«
    »Danke.«
    Auch ich schloß mich den beiden an. Ich konnte mir vorstellen, daß Sir Edgar mit seinem Verwandten allein sein wollte, um ihn in gewisse Geschäfte einzuweihen, allerdings würde ich da auch noch ein Wörtchen mitsprechen.
    Sir Edgars Fahrer wartete vor dem Wagen. Er stand da, als würde ihn das alles nichts angehen. Der Mützenschirm warf einen Schatten in die obere Gesichtshälfte.
    »Ich muß mich bei Ihnen bedanken, Mr. Sinclair, daß Sie so schnell und gut gehandelt haben. Sir James hat nicht gelogen, als er von seinem besten Mann sprach.«
    »Es war mein Job, Sir.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Sie können noch bis zu meinem Haus mitfahren, wo Ihr Wagen steht.«
    »Der wird nicht fahren, Onkel, der nicht!« Halifax hatte gesprochen. »Ich kenne diese Typen. Die geben nicht auf halber Strecke auf. Der hat noch was in der Hinterhand.«
    Ich lächelte schmal. »Das gerade nicht, aber Sie haben recht. Für mich ist der Fall noch nicht erledigt.«
    »Nein?« staunte Sir Edgar.
    »Ich will die Geister.«
    »Kleiner Ghostbuster, wie?« Es sollte lächerlich klingen, aber niemand lachte.
    »Nicht ganz. Bei mir geht es leider nicht so lustig zu. Aber im Ernst, ich will sie.«
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    »Hören Sie, Sinclair. Das ist mehr Ihr Problem. Es ging um meinen Neffen, den haben Sie befreit, dafür sind wir Ihnen dankbar, das ist alles klar. Aber was die komischen Geister angeht, die können Sie sich an den Hut stecken. Mit denen werden Sie kaum etwas zu tun haben, wie ich finde.«
    »Vielleicht irren Sie sich.«
    »Nein, niemals. Das können Sie mir glauben. Wie wollen Sie die Geschöpfe fangen?« Er deutete in die Luft. »Wollen Sie in die Wolken steigen, Mister? Sie können meinetwegen in den Wald gehen und die Schädel zerhacken, falls der Sturm sie nicht weggeweht hat, das ist auch alles, Mr. Sinclair.«
    »Gestatten Sie, daß ich es anders sehe.«
    »Aber es gibt keine blauen Geister mehr. Verdammt noch mal, zeigen Sie mir die fünf. Los, wo sind sie?«
    »Vielleicht schon in anderen Wirtskörpern, Sir Edgar.«
    Der Mann starrte mich an, als hätte ich ihm einen unsittlichen Antrag gemacht. »Das… das glauben Sie doch selbst nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Ihr Neffe braucht kein Einzelfall gewesen zu sein.«
    Er winkte wütend ab. »Nein, ich kann Ihrer Theorie nicht folgen. Tut mir leid.«
    »Mir ebenfalls. Sie sollten sich nur mit den Tatsachen abfinden, daß ich bleibe.«
    Tief atmete er durch. Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt. »Sie können einem ganz schön auf den Wecker gehen, verflucht noch mal. Aber wie Sie wollen. Meinetwegen jagen Sie die Geister. Nur eines möchte ich Ihnen sagen. Kommen Sie uns nicht mehr in die Quere. Für Halifax ist die Sache ausgestanden. Er wird sich jetzt um andere Dinge kümmern.«
    Der Neffe stand

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