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0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Picknickkorb und die Mädchen, die sich mit uns auf die Decke setzten.
    Ich schaute den Weg zurück, den wir genommen hatten. Die Böschung sah aus dieser Perspektive steiler aus, als sie es tatsächlich war. Der Rolls hatte eine Spur hinterlassen. An manchen Stellen sah es aus, als hätte sich ein Panzer seinen Weg gebahnt.
    Maitland lehnte am Fahrzeug. Sicherlich mit weichen Knien, während Halifax ins Leere starrte.
    Auf ihn kam es mir an. Bisher hatte ich die Folgen des Übels kennengelernt, ohne allerdings mehr über seine Quelle zu wissen. Und die war mir wichtig.
    »Sind Sie okay, Halifax?«
    Er schaute hoch. »Mach mich nicht an, Bulle. Mach mich verdammt noch mal nicht an!«
    Bei ihm roch es nach Gewalt. Die Anstaltskleidung trug er nicht mehr, dafür eine grüne Parkajacke, die wie das Oberteil eines Kampfanzugs bei ihm wirkte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Irgendwie scheinen Sie mir von der Rolle zu sein, Meister.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Es kommt auf Sie an.«
    »Ach nein.«
    »Sie werden mich dorthin führen, wo für Sie alles begonnen hat. Ist das klar?«
    »Ich soll wieder zurück in den Wald?« Er lachte laut. »Das glauben Sie doch selbst nicht.«
    »Und ob ich das glaube.«
    Sir Edgar stand mir bei. »Hör zu, Halifax. Wenn wir das Übel ausrotten wollen, müssen wir es an der Wurzel packen. Hast du verstanden? An der Wurzel.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    Halifax grinste, wobei er schmale Augen bekam. »Ihr könnt reden, was ihr wollt, aber nicht mit dem Bullen. Ich mag ihn nicht, er soll mir vom Hals bleiben. Außerdem möchte ich in die Stadt, weil ich dort einige Leute treffen will, die bestimmt schon auf mich warten.«
    »Ihre Freunde?«
    »Ja, Sinclair, meine Kameraden aus früheren Zeiten. Was meinst du, Bulle, wie wir die auffrischen werden. Wenn du das siehst, bekommst du Tränen, das verspreche ich dir.«
    »Wir werden sehen. Jedenfalls gibt es keine andere Möglichkeit. Ich muß den Baum finden.«
    »Ich kann Ihnen ja den Weg beschreiben.«
    »Zu zweit finden wir ihn schneller.«
    Halifax kaute auf seiner Unterlippe. Wahrscheinlich überlegte er, wie er vorgehen sollte. Wenn ich von seiner Haltung ausging, so roch diese nach Gewalt.
    »Du gehst oder fährst mit ihm!« bestimmte sein Onkel. »Ich will, daß dieser verfluchte Spuk ein Ende hat, verstehst du? Da kannst du dich auf den Kopf stellen, ich will es so.«
    »Und meine Freunde?«
    »Habe ich die eingeladen?«
    »Wir waren immer zusammen.«
    »Dann werdet ihr euch eben trennen. Für dich wird bald ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Sei froh, daß ich dir diese Chance biete.«
    »Ich scheiße darauf!«
    Sir Edgar holte tief Luft. »Das sagst du nicht noch einmal, Junge. Ich habe es diesmal überhört.« Er wandte sich an mich. »Fahren Sie, Sinclair, und nehmen Sie den Rolls.«
    »Wie kommen Sie wieder in ihr Haus?«
    Er winkte ab. »Zur Not kann Maitland mich tragen. Ich will, daß dem Spuk ein Ende gemacht wird. Bisher haben wir nur die blauen Geister gesehen. Schauen Sie sich die Schädel an. Vielleicht können Sie die Dinger zerhacken. Kommen Sie mit einem Rolls zurecht?«
    »Ich fuhr mal einen alten Bentley.«
    »Gut.«
    Den gleichen Weg zurückzufahren, war nicht gut. Wir mußten ein Stück am Fluß entlang, bis dorthin, wo die Uferböschung abflachte. Da kamen wir dann glatt hoch.
    Maitland bekam einen traurigen Gesichtsausdruck, als er sah, wie ich in seinen geliebten Wagen stieg. Halifax zögerte noch. Sein Onkel pfiff ihn noch einmal an.
    Erst dann stieg er ein.
    Ich hatte den Motor bereits angelassen. Er war überhaupt nicht zu hören.
    Von der linken Seite her warf mir Halifax einen bösen Blick zu. »Weißt du, was ich mir wünsche, Bulle?«
    »Nein, aber ich kann es mir denken.«
    »Genau das. Die Geister sollen mal in dich hineinfahren. Nur dann kannst du ermessen, wie es mir ergangen ist.«
    Ich gab keine Antwort, sondern fuhr los…
    ***
    Blazer aß wieder Peppers, hatte fiebrige Augen bekommen und stand unter Dampf. »In diesem Kaff will ich was aufmischen, aber mit der großen Mischmaschine. Ich muß was gegen meinen Frust tun. Das war vielleicht ein Gefühl, als der verdammte Chink mir seine Kanone an den Schädel drückte.«
    »Harmlos war der nicht«, gab selbst der glatzköpfige Arnie zu. »Der bestimmt nicht.«
    »Das glaube ich auch.«
    Creep fuhr. Auch seine Gedanken drehten sich um das Erlebte. Er hatte sich jedoch besser in der Gewalt. »Ich habe auch über den Chink

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