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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gelegenen
Park.
    Als Larry die
genaue Adresse kannte, ging er zum Fenster und öffnete zu Flowfields Erstaunen
einen Flügel.
    »Ich werde
Ihre Angaben sofort nachprüfen lassen, Doktor. Ein Freund von mir macht sich
bestimmt Sorgen um mich. Wie lange bin ich schon in Ihrem hübschen Haus ?«
    »Seit achtzehn
Stunden.«
    »Länger hätte
ich es auch nicht ausgehalten. Das ist schon fast zuviel .« Larry drückte den winzigen Kontaktknopf unterhalb seines PSA-Ringes. Er nahm
direkte Verbindung zum Büro von X-RAY-1 auf, schilderte kurz seine Lage, bat
darum Kunaritschew umgehend zu informieren und versprach einen umfassenden
Bericht über die bisherigen Vorkommnisse vorzubereiten.
    »Wenn die
Straßenverhältnisse gut sind, wird mein Freund in spätestens einer
Viertelstunde hier aufkreuzen«, bemerkte Larry, wandte sich wieder Flowfield
zu. »Diese Zeit können wir hervorragend nützen .«
    Durch X-RAY-1
hatte er erfahren, daß Iwan Kunaritschew in den letzten achtzehn Stunden kein
Auge geschlossen hatte. Seit Larry Brents Verschwinden aus dem Haus von Lord
Rowdan suchte der Russe verzweifelt nach einer Spur seines verschwundenen
Freundes.
    Bisher ohne
Erfolg, was Larry am eigenen Leib verspürt hatte. Iwan Kunaritschew ging von
der Überlegung aus, daß aller Wahrscheinlichkeit nach Bracziskowsky und dessen
Sekretärin entscheidendes Wissen hatten, das ihnen möglicherweise selbst nicht
bewußt geworden war.
    In Anbetracht
der versuchten Entführung oder gar eines Mordanschlages auf Sandys Leben und
Larry Brents Verschwinden hielt Iwan Kunaritschew es für eine Notwendigkeit,
Bracziskowskys Wohnung näher unter die Lupe zu nehmen. Der Russe suchte etwas,
von dessen Existenz ihm jedoch niemand eine Bestätigung geben konnte. Außer
Bracziskowsky.
    »Und nun
erzählen Sie mir alles, was Sie über Karnhoff wissen«, wandte sich Larry an
Flowfield.
    Der nervöse
Mediziner kaute auf seinen schmalen Lippen, fuhr sich durch das schüttere Haar,
das ihn älter wirken ließ, und rückte sich wieder mal unnötigerweise die Brille
zurecht, die überhaupt nicht verrutscht war.
    »Er kam vor acht
Jahren als Patient zu mir«, sagte Flowfield bereitwillig. Die Mündung der
Waffe, ständig auf ihn gerichtet, schien ihn doch einzuschüchtern. »Er erzählte
mir alles über sich, das heißt, so weit er sich noch daran erinnern konnte. Die
Veränderung war nach einer Reise, die archäologischen Studien galt,
eingetreten. Ich konnte nicht fassen, daß ein Mensch so sein konnte wie
Karnhoff zu sein vorgab. Ein Ghul ist für uns Normale etwas, was zur Not in
einem Horrorroman vorkommt. Er flößt uns Abscheu und Ekel ein, steht auf der
untersten Stufe des Lebens, sogar noch unter den Tieren. Niemand von uns glaubt
an eine solche Gestalt. Aber Karnhoff konnte mir nachweisen, daß er einer war.
Anfangs wehrte ich mich dagegen, aber dann fing mich sein Fall an zu interessieren.
Ich legte keinen Wert darauf, ihn zu heilen oder ihn hinter Schloß und Riegel
zu verbergen, um ihn von der Gesellschaft fernzuhalten. Ich wollte ihn
studieren. Aber ich stellte bald fest, daß es noch jemand gab, der Karnhoff von
früher her kannte. Dieser Mann heißt Janosz Bracziskowsky und ist durch eine
Reihe phantastischer und außergewöhnlicher Romane und Kurzgeschichten bekannt
geworden. Bracziskowsky wußte von der Veränderung. Früher war Karnhoff nicht so
gewesen. Was hat ihn zum Ghul werden lassen? Während sich Bracziskowsky mehr
für den phantastischen Hintergrund des Rätsels interessierte, wollte ich nur
das menschliche und medizinische Problem kennenlernen. Die chemischen Prozesse,
die im Körper dieses ungewöhnlichen Menschen stattfanden, all das wollte ich
wissen.
    Karnhoff
glaubte anfangs, geisteskrank zu sein. Durch einen Freund, der in Frankfurt
studierte, hatte er von mir gehört. Er wollte sich keinem Arzt in seinem Land
anvertrauen, deshalb suchte er mich auf. In Frankfurt selbst kam es vor acht
Jahren zu gespenstischen Vorfällen, die ich Ihnen in Einzelheiten nicht
wiederzugeben brauche. Sie können sich diese Dinge denken. Wie ein Maulwurf
legte sich Karnhoff in zwei großen Friedhöfen Gänge an, über die er Zugang in
die Gräber gewann. Zwei Jahre lang lebte er so, ehe wir uns trafen. Hier in
London setzte er nach seiner Ankunft sein Leben unverändert fort. Nur hin und
wieder überfiel ihn tiefe Melancholie und versuchte er, aus eigener Kraft
wieder Mensch zu werden.
    Aber dieser
Zustand dauerte nie lange. Hin und wieder auch machte

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