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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dumpfe Geräusch, den erstickten Aufschrei des Ghuls, das Rieseln des Sandes…
Instinktiv reagierte er.
    Er rannte
los, lief genau unter dem herabsinkenden Sand durch, stolperte, rappelte sich
wieder auf und kroch mehr auf allen Vieren, als daß er ging, um auf die andere
Seite des Ganges zu kommen. Sein Herz pochte wie rasend. Er wußte nicht genau,
was passiert war, da er die Hand nicht vor Augen sah. Die erdrückende
Finsternis konnte einen wahnsinnig machen.
    Larry rannte
gegen Sand, hielt sich wieder links und tastete sich an der Wand entlang. Er
kam nur langsam vorwärts. Sand und Staub drangen in seine Lungen und erschwerten
das Atmen noch mehr.
    Keuchend
arbeitete er sich vorwärts, während hinter ihm weitere Erdmassen einbrachen.
    Plötzlich war
da ein Lichtstrahl vor ihm!
    Larry schlug
geblendet die Hände vor die Augen. Fremde Hände griffen nach ihm. Capitano
Enrico Frenolini und ein Begleiter waren in den unterirdischen Gang des Ghuls
gekommen.
    Larry fühlte
sich von ihnen unter die Arme gepackt und nach vorn geschleppt. Er merkte erst
jetzt, wie schwach er war, wie sehr ihm der Sauerstoffmangel und der widerliche
Geruch zugesetzt hatten.
    »Wir haben es
krachen hören. Mindestens fünf Gräber sind eingesunken«, keuchte Frenolini, der
auch kaum Luft bekam, aber noch nicht so mitgenommen war wie der Amerikaner. »Da
habe ich mir gedacht, etwas stimmt da nicht. Und wollte nach Ihnen sehen .«
    Larry nickte.
»Danke, Capitano! Aber das war leichtsinnig von Ihnen. Woher hatten Sie die
Gewißheit, daß nicht auch dieser Teil des Stollens einbricht ?«
    Frenolini
pfiff leise durch die Zähne. »Das habe ich geahnt, Signor Brent«, antwortete er,
aber seine Stimme klang nicht mehr so selbstbewußt. »Offen gestanden, darüber
habe ich nicht einen einzigen Augenblick nachgedacht. Ich spürte nur, daß Sie
in Gefahr waren, und da habe ich gehandelt .«
    Sie kamen mit
heiler Haut davon, und eine Atempause gönnten sie sich nur kurz. Es galt, die
Stelle aufzugraben, die eingesunken war. Mehrere Gräber waren verwüstet. Es war
wie ein Wunder, daß der Stollen nicht völlig zusammengebrochen war. Nach
zwanzig Minuten war die Stelle aufgegraben, wo der Ghul unter Grabstein und
Erdmassen lag.
    Franz
Karnhoff war tot!
    Der
Abtransport der Leiche erfolgte eine Viertelstunde später. Für Larry gab es
nicht viel zu erledigen. Mit der Chartermaschine, die auf Abruf für ihn
bereitstand, flog er noch am selben Abend nach London zurück. Dort traf er sich
mit Iwan Kunaritschew.
    Von dem
Russen erfuhr er, daß Chiefinspektor Higgins inzwischen seine Arbeit im
Flowfield Paradise aufgenommen hatte. Er nahm nicht nur den leitenden Arzt und
Inhaber des Sanatoriums gründlich unter die Lupe, sondern auch die Arbeiter,
Angestellten und Patienten.
    Während der
Abwesenheit von X-RAY-3 war Iwan Kunaritschew nicht untätig gewesen. Es war ihm
gelungen, den deutschen Verleger Vallinger telefonisch zu erreichen und ein
Treffen in Frankfurt zu organisieren. Larry Brent und Iwan Kunaritschew wollten
dabei sein, wenn das Manuskript aus dem Banktresor geholt wurde. Beide hofften,
daß sich Bracziskowsky noch melden würde und die Übergabe persönlich vornahm.
    Dann endlich
würden auch die Dinge zur Sprache kommen, die sie jetzt noch beschäftigten.
    Durch den Tod
des Ghuls war ihre Arbeit zu einem unerwarteten Ende gekommen. Der Fall war
abgeschlossen, aber er war nicht geklärt.
    Bevor sie
drei Tage später das Flugzeug nach Frankfurt bestiegen, hatten sie noch ein
Gespräch mit Sandy Whorne. Bracziskowsky hatte sich noch nicht zurückgemeldet.
Es gab kein Lebenszeichen von ihm.
    »Hoffen wir,
daß uns die geheime Dokumentation weiterhilft«, meinte Larry, als sie schon
über dem Kanal flogen. Sie saßen in der Bar eines Jumbos und genossen
zollfreien Whisky.
    »Vielleicht
ist dort auch vermerkt, was Bracziskowsky über die Entwicklung Karnhoffs weiß
und ob es vielleicht noch andere abscheu- und ekelerregende Wesen gibt .«
     
    ●
     
    In Frankfurt
hatten sie Glück, daß sie trotz des Nebels landen konnten und nicht nach
München oder Köln umgeleitet wurden.
    Das Wetter in
der Mainmetropole war regnerisch. Vom Flughafen bis zum Carlton-Hotel, wo sie
Vallinger treffen wollten, brauchten sie fast eine Stunde. Der Verkehr während
der Messezeit verstopfte die bis zur Grenze ihrer Leistung belasteten Straßen
völlig.
    Paul
Vallinger begrüßte die beiden Agenten. Er war Mitte Vierzig, wendig und schien
ein ausgezeichneter

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