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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bilder einer schönen Welt in die kahlen Zimmer holen.
    Ein älterer Glatzkopf verließ schimpfend seine Bude und schlurfte vor ihnen her in Richtung Toilette. Die Hosenträger hingen hinten über und schleiften am Boden entlang.
    Die Treppe zum Keller bestand aus Stein und war an manchen Stellen ziemlich glatt. Beide hielten sich sicherheitshalber an dem rostigen und wackligen Eisengeländer fest, das aus der Wand ragte.
    Hier unten mussten sie ebenfalls ohne Licht auskommen, was Rick bekannt gewesen war, deshalb hatte er eine kleine Stablampe mitgenommen, deren heller Kreis sich im Rhythmus seiner Schritte bewegte und gespenstisch durch die Dunkelheit tanzte.
    Der lange Gang hinter der Treppe hatte kleine Nischen, die zu den einzelnen Verschlägen führten, denn etwas anderes waren die Kellerräume nicht.
    Britta kannte sich hier unten aus. Sie war vor allen Dingen froh, dass ihnen niemand begegnete.
    Auch jetzt führte sie Rick tief in den Keller. Zwischen den feuchten Wänden hielt sich stets ein undefinierbarer Geruch. Es stank nach Schimmel, fauligem Wasser und alten, nassen Putzlumpen.
    Der Kellerraum von Britta und ihrer Wohngemeinschaft lag weit hinten, was Rick in diesem Fall als Vorteil ansah, denn die meisten hatten keine Lust, eine derartig lange Strecke zurückzulegen.
    Der Kellerraum war schmal wie ein Handtuch. Ein Fenster gab es nicht. Was herumlag, war ein Berg von Lumpen, und dies nicht ohne Grund. Britta begann damit, die Lumpen wegzuräumen, während ihr Freund nahe der Tür Schmiere stand.
    Gestört wurden die beiden nicht, und Rick drehte sich um, als er Brittas leises Lachen hörte.
    »Hast du es?«
    »Klar doch!«
    Rick trat näher. Ihm war schon flau zumute, denn bisher war alles Theorie gewesen. Jetzt allerdings ging es um die Praxis, und deren Folgen konnte er nicht überblicken.
    Er schaltete die Lampe wieder ein und leuchtete schräg in die Tiefe. Der gelbe Kreis zielte auf ein kanisterähnliches, braungraues Gefäß, das dicht vor ihren Füßen stand.
    »Das ist es!«
    Rick Morano atmete durch die Nase ein. Er schaute auf den viereckigen Deckel, der fest auf dem Untersatz klemmte. »Das könnte auch ein Karton mit Waschpulver sein.«
    »Waschpulver ist gut…« Britta lachte.
    Rick bückte sich und schaute an dem Mädchen hoch. »Soll ich den Deckel mal öffnen? Was meinst du? Man kann ja nicht die Katze im Sack kaufen.«
    »Klar, mach ihn auf. Deswegen sind wir hier.«
    Rick fühlte sich nicht wohl, als er mit seinen Fingern über den Deckel strich, aber er wollte sich auch nicht blamieren, schließlich hatten er und Britta den Plan gemeinsam ausgeheckt.
    Da der Blechdeckel klemmte, musste er schon eine gewisse Kraft aufwenden, um ihn anhieven zu können. Zweimal fasste er nach, beinahe wäre ihm ein Fingernagel dabei abgebrochen, dann hatte er es geschafft. Er zuckte zurück, als würde er sich nicht trauen, einen Blick in den Kanister zu werfen.
    Britta sah von oben zu. »Gib mal die Lampe.«
    »Und dann?«
    »Mach schon!«
    Sie bekam sie, leuchtete lotrecht in die Tiefe und zielte dabei direkt in die Öffnung.
    Das Innere des kleinen Kanisters nahm Gestalt an. Eine dunkle Flüssigkeit schwappte dort, überdeckt von seichten Schwaden, die aussahen wie dünne, schwarze Nebelwolken.
    »Das ist das Blut«, hauchte Britta. »Das ist das Blut des Schwarzen Priesters…« Sie wollte noch etwas hinzufügen, als ihr die Worte im Hals stecken blieben, denn im Kanister begann das Blut zu brodeln…
    ***
    Rick hatte auf diesen Plan hingearbeitet. Er zuckte jedoch zurück, als er das Geräusch aus dem Kanister hörte, das für ihn wie eine unheimliche Melodie klang und sich ständig verstärkte, denn Sekunden später schon brodelte das Blut nicht mehr, da begann es bereits zu kochen.
    Mit dieser Veränderung hatte auch Britta nicht gerechnet. Bisher war sie stolz auf ihre starken Nerven gewesen. Das zählte nun nicht mehr, aber sie reagierte schneller als Rick, schnappte sich den Deckel und drückte ihn schnell auf die Öffnung.
    Das Geräusch verstummte nicht, es klang nur wesentlich leiser, wie das ferne Grummeln eines Gewitters.
    Rick Morano stand wieder auf. Er zitterte plötzlich und konnte erst beim dritten Versuch sprechen.
    »Was war das?«
    »Blut!«, hauchte Britta. »Das war Schwarzes Blut. Es hat einmal einem Priester gehört. Er verging, aber keiner dachte daran, dass sein Blut zurückbleiben würde.«
    Rick strich durch sein Haar. Er hatte sich alles anders vorgestellt, ganz

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