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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückzuerobern. Er saß noch nicht ganz, als Corinne bereits losfuhr. »Was, zum Teufel, ist das für eine verrückte Schaltung?« stieß sie angesichts des dünnen Hebels an der Lenksäule hervor, fand aber den Vorwärtsgang schnell.
    Der Wagen schoß wieder auf den Feldweg zurück.
    »Darf ich mir die Frage erlauben, ob Sie wahnsinnig geworden sind, Mademoiselle?« entfuhr es Raffael.
    »Häh?« machte Corinne.
    Sie fuhr direkt auf den Geflügelten zu!
    »Du bist wahnsinnig!« keuchte Bertrand. »Charlotte und ich möchten aussteigen und erst noch ein paar Kinder in die Welt setzen als Ersatz für uns, ehe du uns umbringst…«
    »Aussteigen und Blümchenpflücken während der Fahrt ist strengstens verboten«, zitierte Corinne ein Warnschild aus der gemütlich-langsamen Anfangszeit der Eisenbahn.
    »Paß auf - da liegt der Professor!« schrie Charlotte.
    Da hatte der Wagen bereits den Zauberkreis erreicht.
    Jagte haarscharf an dem am Boden liegenden Zamorra vorbei.
    Im letzten Moment schien der Geflügelte etwas zu bemerken; die ganze Zeit über hatte er nicht auf seine Umgebung geachtet. .
    Jetzt wandte er sich um.
    Zu spät.
    Es gab einen dumpfen Schlag, und er wurde durch die Luft gewirbelt…
    Jetzt erst trat Corinne auf die Bremse. Der Wagen tauchte vorn tief ein, die Insassen wurden vorwärtsgestoßen. Als Ruhe einkehrte, erklärte Raffael etwas kurzatmig:
    »Oh, oh… ich fürchte, das wird Mademoiselle Nicole gar nicht gefallen…«
    ***
    Teri fand kein Versteck, das ihr geeignet erschien. Höhlen gab es hier nicht, und alles andere kam nicht in Frage.
    Aber wenn sie dem Dunklen Lord wirklich entkommen wollte, dann bestimmt nicht, indem sie nur einfach durch die Landschaft rannte. Er würde sie rasch aufspüren.
    Immer wieder versuchte sie, per zeitlosem Sprung zu entkommen. Aber so weit sie sich auch vom Ausgangspunkt ihrer Flucht entfernte, so lange sie auch schon nichts mehr vom Lord spürte - die Blockierung ihrer Fähigkeiten hielt nach wie vor an.
    Sie mußte sich also damit abfinden, daß sie es über kurz oder lang wieder mit ihren beiden Gegnern zu tun bekommen würde.
    Jetzt mußte sie versuchen, zumindest dem Dunklen Lord eine Falle zu stellen. Das war ihre einzige Chance.
    Aber wie sollte sie das anstellen?
    Sie wußte nicht einmal, wo sie sich befand. Die Landschaft war ihr völlig fremd. Und sie wußte so gut wie nichts über den Lord oder über Lamyron. Merlin, der Geheimniskrämer, hatte sie im Ungewissen gelassen, und Zamorra hatte sie auch nicht gerade mit Informationen überschütten können. Bei ihm war es aber keine Absicht gewesen; die Dinge hatten sich einfach zu schnell entwickelt.
    Sie überlegte, was sie tun konnte.
    Lamyron, der Heimatlose, auf der Suche nach einem Weg zurück in seine Welt.
    Der Dunkle Lord, eine unsagbar bösartige Entität, die sowohl Zamorra als auch Merlin an den Kragen wollte!
    Lamyron war relativ ungefährlich, entschied Teri. Wichtig war es, den Lord zu packen. Aber wie sollte sie das anstellen? Er war ihr unendlich überlegen. Er blockierte ihre Magie. Sie konnte nur mit den Mitteln eines normalen Menschen gegen ihn Vorgehen, gegen ein Wesen, dem das Unmögliche möglich war.
    Aber noch während sie verzweifelt überlegte und sich ihr kein Weg aufzeigen wollte, kehrte der Unheimliche zurück.
    Der Dunkle Lord hatte sie wiedergefunden…
    Er war da!
    Er materialisierte aus dem Nichts vor ihr, um sofort mit seinen unwahrscheinlich starken Para-Kräften nach ihr zu greifen…
    ***
    Nicole wußte, daß sie den Kampf verloren hatte.
    Das Schlimme daran war, daß sie alles bei völlig klarem Verstand erfaßte, nur konnte sie nicht das geringste dagegen tun. Der Dunkle Lord nahm sie unter seine Kontrolle. Er ließ sie diese Kontrolle erkennen, aber er zeigte ihr zugleich auch ihre Ohnmacht.
    Er hatte dazugelernt!
    Oder er hatte damals nur einen Teil seines Könnens gezeigt!
    Sie sah, wie der Unheimliche den Zauberkreis durchbrach.
    Vielleicht kostete es ihn viel Kraft. Immerhin flammte ein greller Blitz auf, der Nicole blendete. Er war noch viel heller als die Sonne, und sie hatte keine Möglichkeit gehabt, sich darauf vorzubereiten. Von einem Moment zum anderen konnte sie nichts mehr sehen. Hatte das grelle Licht ihr das Sehvermögen geraubt? War sie blind geworden?
    Nur das nicht! dachte sie. Nicht mehr sehen zu können, war einer ihrer schlimmsten Alpträume. Noch furchtbarer war nur die Vorstellung, sich nicht mehr bewegen zu können, gelähmt von der

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