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0636 - Der Raytscha stirbt

Titel: 0636 - Der Raytscha stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachtete den Trivideowürfel.
    Nichts änderte sich an der Szene im Oval.
    „Es hat geklappt", sagte Akolte-Tun erleichtert. „Wir haben keinen Alarm ausgelöst."
    „Sind Sie sicher?" fragte der Petraczer.
    „Ganz sicher", erwiderte einer der Techniker. „Sonst wäre hier jetzt, schon die Hölle los."
    „Gut wir arbeiten uns weiter vor", entschied der VASGA-Chef.
    „Die Wand wird bis auf eine hauchdünne Schicht abgetragen.
    Toraschtyn muß sie notfalls durchtreten können."
    „Verdammt"h sagte Zeno laut. „Da ist etwas passiert!"
    Er Starrte auf den Trivideowürfel. Gayt-Coor und Akolte-Tun fuhren herum.
     
    *
     
    Maytschetan saß auf einem der bevorzugten Plätze am Innenrand des Ovals. Er war nur etwa fünfzig Meter von dem Geschehen am Transmitter entfernt.
    Schläfrig beobachtete er, wie Oraschtan dem Hohenpriester das Gehirn übergab.
    „Jetzt ist es gleich soweit, Pyneykschol", sagte er. „Offpanokat hat ausgespielt. Er hat keine Möglichkeit mehr, die Raytschafolge zu ändern."
    Pyneykschol lächelte. Sein jugendliches Gesicht straffte sich.
    Für einen kurzen Moment wurde ein gefährliches Feuer in den Augen des Mato Pravt sichtbar. Pyneykschol war jung. Viele Jahrhunderte lagen noch vor ihm. Er wußte, daß er sich jetzt noch nicht von Maytschetan befreien durfte. Dennoch zeigte sich schon jetzt, daß er nicht mehr damit einverstanden war, die Marionette für Maytschetan zu spielen.
    Maytschetan wandte sich ihm arglos zu. Sofort änderte sich das Gesicht des Mato Pravt wieder.
    „Er übergibt das Gehirn, Maytschetan", flüsterte Pyneykschol.
    „Aber weshalb taucht dieser Priester dort auf? Das ist nicht vorgesehen!"
    Der Alte fuhr herum. Mit einem Schlage verlor er seine Gelassenheit und Ruhe. Seine Hände krallten sich um die Brüstung vor seinem Sessel. Er verengte die Augen, um besser sehen zu können, doch er war zu weit von dem Geschehen entfernt. Erregt hantierte er an dem Trivideowürfel, der vor ihm auf einem weißen Sockel stand. Er veränderte den Bildausschnitt.
    „Ich verstehe das nicht", sagte er keuchend. „Pyneykschol, gib das Alarmzeichen. Irgend etwas stimmt nicht."
     
    7.
     
    Rhodan zwang sich zur Ruhe.
    Er blickte Foh entgegen, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Mit lauter Stimme sprach er die Abschlußformel. Dann blickte er nach links zu Geque. Der Priester sah verstört und betroffen aus.
    Der Priester an seiner Rechten wich zurück, um Foh Platz zu machen.
    Foh starrte Rhodan mit zornigen Augen an. Er stellte sich neben ihn: Um ihm keine Gelegenheit zu geben, sofort etwas zu unternehmen, ging Rhodan los. Er schritt langsam und feierlich auf den Abgang zu. Der Zug der Priester folgte ihm.
    „Dafür wirst du bezahlen", raunte Foh Rhodan zu.
    Der Terraner atmete auf. Eine kleine Chance bot sich ihm noch.
    Foh war offenbar entschlossen, es hier im Oval nicht zum offenen Skandal kommen zu lassen. Dennoch mußte sein Auftritt allen Eingeweihten aufgefallen sein.
    Unmittelbar vor dem Abgang blickte Rhodan zu Oraschtan hinüber. Jetzt mußte der Funkimpuls kommen, der die Kapsel zerstörte, die sein Bewußtsein dämpfen sollte. Spätestens jetzt mußte die Wirkung einsetzen.
    Doch der Chirurg wirkte nach wie vor voll konzentriert und hellwach. Rhodan bemerkte, daß sich in seinen Augen etwas veränderte, und im gleichen Moment wußte er, daß er entlarvt war.
    Er kämpfte das Verlangen, schneller zu gehen, herunter.
    Oraschtan und ein Teil der Priester mußten sich dem Körper Offpanokats zuwenden. Ihre Aufgabe war es, ihn zu dem Endlostransmitter im Turm zu bringen.
    Aber sie taten es nicht.
    Da Foh nicht von der Seite wich, reagierten die Priester nicht, und da Oraschtan sich nicht rührte, blieb auch der Tote auf dem Sockel liegen.
    Unruhe entstand.
    Rhodan tat, als ob er von allem nichts bemerke. Er hatte den Abgang erreicht. Foh atmete schwer und laut neben ihm.
    „Glaube nur nicht, daß du mich auf diese Weise um mein Recht, Hoherpriester zu werden, bringen kannst sagte er keuchend. „Du hast einen, schweren Fehler gemacht, Yschyn!"
    Rhodans Kopf ruckte herum.
    Er war fassungslos und begriff zunächst gar nicht, was Foh gemeint hatte. Erst allmählich wurde ihm die Bedeutung seiner Worte klar. Fast hätte er aufgelacht. Er glaubte, entlarvt worden zu sein, während Foh nur um seine Karriere fürchtete, während der Priester glaubte, von ihm mit einem gemeinen Trick um seine Zukunftschancen gebracht worden zu sein..
    Grenzenlose Erleichterung erfaßte Rhodan.

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