0636 - Der Raytscha stirbt
derartigen Fall gehört zu haben."
„Einmal ist immer das erstemal", bemerkte Zeno.
Heltamosch blickte ihn irritiert an.
„Ich verstehe nicht, wie Maytschetan mit einem derart wahnwitzigen Plan an die Macht kommen will", sagte er. „Damit kann er sich nicht durchsetzen. Nur ein Wort von Offpanokat könnte seinem Kandidaten zur Macht verhelfen. Offpanokat aber würde niemals einen Extremisten als Nachfolger bestimmen."
„Vielleicht hat man ihn gezwungen, sagte Rhodan.
Heltamosch schüttelte den Kopf.
„Einen Sterbenden kann man nicht zwingen. Nein, ich glaube nicht, daß Akolte-Tun die Wahrheit berichtet hat."
„Sie zweifeln an Ihrem besten Mann?; fragte Rhodan überrascht. „Sie glauben eher, daß ein Vertrauter wie Akolte-Tun lügt, als daß Sie die Möglichkeit eines Gegenkandidaten akzeptieren?"
„Ich habe nicht behauptet, daß Akolte-Tun die Unwahrheit gesagt hat", erwiderte Heltamosch heftig. Ich bin davon überzeugt, daß man ihn getäuscht hat."
„Zu welchem Zweck?"
„Das kann ich jetzt noch nicht sagen."
„Weil Sie die Wahrheit nicht sehen wollen."
„Verstehen Sie doch, Toraschtyn, Maytschetan kann mich nicht so einfach absetzen. Die Mächtigen dieser Galaxis stehen auf meiner Seite."
„Ich frage mich, was noch geschehen muß, bis Sie begreifen, daß sich etwas Ungeheuerliches tatsächlich ereignet hat. „ „Morgen sind wir auf Rayt. Dann werde ich alles erfahren, was ich wissen muß."
„Vorher sollten wir noch eine kleine Pause machen", sagte Rhodan.
„Warum?"
„Ich habe von Ihren Offizieren erfahren, daß wir auf unserem Wege zum Pastrayv-System in die Nähe einer großen Funkrelaisstation kommen."
„Das mag sein. Warum erwähnen Sie das, Toraschtyn?"
„Weil wir diese Station anfliegen sollten, um einen wichtigen Befehl von Ihnen an Ihre Flotte abzustrahlen."
Heltamosch schien überrascht zu sein.
„Sie verlangen von mir, daß ich Rayt mit meiner Flotte anfliege?" -Er schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht tun, Toraschtyn.
Mit einer derartigen Demonstration würde ich zuviel zerstören.
Wenn sich mir die Flotte des Raytschats entgegenstellt, die sehr viel mächtiger ist als meine, wird es zu einem Kampf kommen, in dem ich nur unterliegen kann. Nein, Gewalt können wir uns nicht leisten. Ich bin enttäuscht, Toraschtyn."
Rhodan hob abwehrend die Hände.
„Vielleicht etwas zu früh, Heltamosch", entgegnete er.
„Sie haben mich nicht zu Ende kommen lassen. Meine Absicht ist es nicht, die Flotte nach Rayt zu rufen, sondern in die Nähe des Planeten Yaanzar zu bestellen."
Jetzt war der Mato Pravt verblüfft.
„Das müssen Sie mir erklären, Toraschtyn."
„Ich fürchte, das kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie würden mich nicht verstehen. Vertrauen Sie mir?"
Heltamosch blickte ihn forschend an.
„Ja-das tue ich", antwortete er langsam.
„Wenn Sie mir vertrauen, dann schicken Sie Ihre Flotte auf Warteposition in ein Raumgebiet in der Nähe von Yaanzar.
Ich verspreche Ihnen, daß ich Ihnen rechtzeitig eine Erklärung abgeben werde."
„ich muß darüber nachdenken."
Wiederum blickte er Rhodan an. Dieser erhob sich und gab Zeno und Gayt-Coor ein Zeichen. Sie ließen Heltamosch allein.
„Ich finde, Sie haben uns lange genug auf die Folter gespannt", sagte der Petraczer, als sie über den Hauptgang zum Zentrallift an den Robotern vorbeigingen, die Ehrenwache für Heltamosch hielten.
„Das ist auch meine Meinung", fügte Zeno, der Accalaurie, hinzu. „Es wird Zeit, uns einzuweihen."
Toraschtyn blickte die beiden Freunde an.
„Es gibt doch nur eine Möglichkeit, die ganze Macht für Heltamosch zu gewinnen. Sind Sie nicht schon längst darauf gekommen?"
Zeno, der in dieser Galaxis ebenso fremd war wie Rhodan, erwiderte: „Ich fürchte, daß Sie die Heimatflotte des Mato Pravt einsetzen wollen. Dieser Gedanke gefällt mir nicht, weil ich nicht glaube, daß Heltamosch auf solche Art um seine Macht kämpfen wird."
„Tatäschlich!" Rhodan stellte sich überrascht. „Die Flotte gibt es ja auch noch. Und Sie meinen, ich als Terraner könnte mit einer in dieser Galaxis fremden Mentalität eine Strategie entwickeln, mit der sich die größere Flotte des gesamten Raytschat schlagen läßt? Nicht schlecht, aber an eine derartige Lösung habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Also - leider falsch, Zeno.
Und was meinen Sie, Gayt-Coor?"
Das echsenartige Wesen rollte mit den mächtigen Schultern.
Die Facettenaugen starrten Rhodan an.
„Wenn
Weitere Kostenlose Bücher