0636 - Der Raytscha stirbt
sollten damit rechnen, daß Akolte-Tun Sie richtig informiert hat."
„Wir werden uns nicht überraschen lassen, Toraschtyn."
Das Gesicht des Mato Pravt verhärtete sich, und seine goldfarbenen Augen bekamen einen kalten Glanz.
Wieder lief ein kodifizierter Funkspruch von Akolte-Tun ein.
Ruhig wartete Heltamosch ab, bis er im Klartext vor ihm lag.
„Akolte-Tun teilt mit, daß zahlreiche Offiziere zu den Extremisten stehen, bei weitem jedoch nicht alle. Die Extremistenanhänger werden uns angreifen."
Er verließ Rhodan und ging zum Kommandanten, um ihm die letzten Befehle zu erteilen. Dann kehrte er zurück.
Auf einem der großen Ortungsschirme wurden fünf Raumschiffe erkennbar, die sich der PRYHNT mit hoher Geschwindigkeit näherten.
„Heltamosch", sagte Rhodan. „Sie sollten sich zurückziehen und auf einen Kampf verzichten."
Der Mato Pravt blickte ihn überrascht an.
„Das kann ich nicht, Toraschtyn. Ich würde mein Gesicht verlieren. Noch bin ich der rechtmäßige Mato Pravt. Niemand hat mir offiziell mitgeteilt, daß sich etwas geändert hat. Ich darf mich nicht zurückziehen und einem anderen das Feld überlassen."
„Das ist aus Ihrer Sicht richtig", entgegnete Rhodan, der den Ortungsschirm nicht aus den Augen ließ. „Dennoch wäre es politisch klüger, sich nicht auf den Kampf einzulassen."
„Warum?" fragte Heltamosch schroff.
„Der Extremistenführer Maytschetan ist mir als äußerst gerissen und rücksichtslos geschildert worden."
„Das ist richtig, Toraschtyn. Aber was wollen Sie damit sagen?"
„Maytchetan wird behaupten, daß Sie sich mit brutaler Gewalt durchsetzen und alle Ihnen unangenehmen Offiziere aus dem Weg räumen wollen, wenn Sie das Feuer erwidern. Er wird Sie anklagen und versuchen, Sie vor aller Öffentlichkeit zu entehren.
Das wäre der beste Weg, seinem Kandidaten zum Durchbruch zu verhelfen, zumal Sie sich gegen eine solche Anklage nicht wehren können, solange Sie nicht auf Rayt sind."
Heltamosch stieß den Atem pfeifend durch die Zähne aus.
„Das wird er niemals tun, Toraschtyn. So etwas ist noch niemals in der Geschichte des Naupaumschen Raytschats geschehen. Damit würde Maytschetan gegen alle guten Sitten verstoßen."
„Und Erfolg haben, weil sich niemand vorstellen kann, daß er so etwas macht, ohne im Recht zu sein."
Heltamosch wurde unsicher. Er blickte sich suchend nach seinen Beratern um, aber niemand von ihnen befand sich in unmittelbarer Nähe.
„Bitte, hören Sie auf mich, Heltamosch", drängte Rhodan.
-Der Mato Pravt machte eine abwehrende Geste.
„Ich kann nicht, Toraschtyn. Ich bin der Mato Pravt. Ich muß mein Recht wahren - unter allen Umständen.
Ich wäre ehrlos, wenn ich mich jetzt zurückziehen würde.
Niemand würde mir noch Achtung entgegenbringen."
„Maytschetan kennt Sie sehr genau, Heltamosch", sagte Rhodan. „Eben deshalb kann er jeden Ihrer Schritte vorausberechnen und Sie entsprechend in die Enge treiben."
„Ich, tue, was ich tun muß", schloß der Mto Pravt die Diskussion. „Ich schätze Ihren Rat, Toraschtyn, aber ich kann ihn nicht immer befolgen."
Er drehte sich um und ging auf den Kommandanten zu.
Er setzte sich in seinen Sessel an einem Sonderpult neben dem Kommandanten. Seine Hände glitten geschickt über die Schaltungen. Die Bildschirme vor ihm erhellten sich. Rhodan erkannte uniformierte Gestalten auf ihnen. Sie wurden von einem hartkantigen, energischen Gesicht verdrängt.
„Hier spricht Heltamosch, der rechtmäßige Mato Pravt des Naupaumschen Raytschats", sagte der Erbe Offpanokats mit mächtiger Stimme. „Sie verlegen mir mit Ihren Schiffen den Weg nach Rayt. Ich fordere Sie auf, mir unverzüglich auszuweichen.
Wenn Sie meinem Befehl nicht sofort folgen, werde ich das Feuer auf Sie eröffnen."
Der Kommandant, der den Pulk der angreifenden Schiffe anführte, hob abwehrend die Hand.
„Sie sind Heltamosch", erwiderte er. „Ich erkenne Sie wieder.
Aber Sie sind nicht der Mato Pravt. Das ist Pyneykschol. Er ist von Offpanokat als Nachfolger benannt worden, und er verbietet Ihnen, auf Rayt zu landen" Der Offizier, der unzweifelhaft zu den Extremisten gehörte, beobachtete Heltamosch mit wachen Augen. Ihm entging nicht, daß seine Worte den Regierungs- und Flottenchef vom Eveltaat-System schockierten.
„Sie sehen, die Lage hat sich entscheidend verändert, Heltamosch. Befolgen Sie den Befehl des Mato Pravt und verlassen Sie das Pastrayv-System sofort. Tun Sie es nicht, eröffnen wir das Feuer
Weitere Kostenlose Bücher