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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gryf trocken fest. »Fast wie in alten Zeiten, wie? Wir haben ja früher schon ein paarmal in dieser Zusammensetzung die Welt gerettet, warum also nicht gerade wieder?«
    »Ihr seid zu dritt«, sagte Merlin. »Ich selbst darf nicht eingreifen. Mein Versprechen hindert mich daran. Daher werdet ihr in den Zauberwald gehen müssen, um die Hexe zu entfernen.«
    »Zauberwald? Hexe?« Ted wurde mißtrauisch. »Merlin, du meinst doch nicht etwa Broceliande…?«
    Merlin nickte.
    »Auch du warst schon einmal hier«, sagte er. »Deshalb bist du einer der wenigen, die als Helfer in Frage kommen.«
    Ted nickte bedächtig.
    Es lag lange zurück. Fast zwei Jahrzehnte. Damals hatte er Merlin zum ersten Mal gesehen. Damals hatte er Zamorra und die anderen noch nicht einmal gekannt - mit Ausnahme von Gryf und Sir Bryont Saris.
    »Wenn wir zu dritt sind, haben wir der Baba Yaga vielleicht wirklich etwas entgegenzusetzen«, sagte der Druide. »Wir sollten deshalb gemeinsam agieren.«
    »Baba Yaga?« stieß Ted hervor. »Das alte russische Hutzelweibchen ist hier?«
    »Unterschätz' die Alte nicht«, warnte Gryf sofort. »Sie hat dich schneller umgebracht, als du deinen Vornamen aussprechen kannst. Wenn du Glück hast. Mit etwas Pech läßt sie dich ein Jahrhundert lang sterben.«
    »Zamorra hatte doch schon einige Male mit ihr zu tun«, sagte Ted. »Und er ist immer heil davongekommen.«
    »In der Ukraine gibt es einen Silbermond-Druiden, der sich nur noch furchtsam verkriecht und am liebsten gar nicht mehr leben möchte, weil er vor vier oder fünf Jahrhunderten mal mit Baba Yaga zusammgerasselt ist. Seitdem hält der arme Teufel Sergej sich versteckt - sofern er überhaupt noch lebt. Ich habe nie gewagt, Kontakt mit ihm aufzunehmen; dann würde er sich bestimmt umbringen.«
    »Klar, wer dich sieht«, grinste Ted und kassierte dafür einen schmerzhaften Rippenstoß des zurückgrinsenden Druiden.
    Aber schnell wurden sie beide wieder ernst.
    »Mit deinem Dhyarra-Kristall könnten wir die Hexe vielleicht…«, begann Gryf.
    »Den habe ich…«, stieß Ted verblüfft hervor und griff automatisch in seine Tasche. »Den habe ich gar nicht bei mir! Der befindet sich zu Hause im Handkoffer und…«
    »Du dürftest ihn ohnehin nicht einsetzen«, sagte Merlin leise. »Seine Magie verträgt sich nicht mit der des Zauberwaldes. Sie ist zu gewaltig und zu fremd. Deshalb ist es gut, wenn du den Sternenstein nicht bei dir trägst. So kommst du nicht in Versuchung, ihn zu benutzen.«
    »Ich glaub', ich brauche ’nen Stift und Papier. Ich will meine Kündigung schreiben«, ächzte Gryf. »Ohne die Kristallmagie sind wir aufgeschmissen.«
    »Nein«, widersprach Merlin. »Ihr könntet sie nicht verwenden. Sie würde zu viel zerstören. Außerdem habt ihr es nur mit der Baba Yaga zu tun. Dämonen können Broceliande nicht betreten.«
    »Das wäre ja auch noch schöner«, murrte der Druide. »Und wie stellst du dir jetzt unser Vorgehen vor, oh großer Myrddhin Emrys?«
    Aber Merlin antwortete nicht.
    Seine Augen waren geschlossen.
    Von einem Augenblick zum anderen schien er sehr weit weg zu sein…
    ***
    Zamorra hob Zeitschau und Halbtrance auf. »Merlin also«, murmelte er. »Merlin hat Ted zu sich geholt. Aber warum?«
    Carlotta sah ihn fragend an. »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, gestand sie. »Du bist es doch, der Merlin kennt. Wenn du es nicht weißt?«
    Zamorra faßte das, was er gesehen hatte, in Worte. »Zuletzt sagte Ted noch: Okay. Ich sage eben Carlotta Bescheid. Na, die wird sich… Tja, und dann war er verschwunden. Möchte wissen, wie Merlin das diesmal getrickst hat. Er hat Ted ja nicht mal berührt! Sollte der alte Bursche noch Teleport-Möglichkeiten in der Trickkiste haben, von denen unsereiner nichts weiß?«
    Die Schwarzhaarige hob abwehrend die Hände.
    »Frag mich nicht so was. Ich bin schon froh, daß Ted mir wenigstens noch etwas sagen wollte. Und deinem Merlin drehe ich den Hals um. So wichtig kann doch gar nichts sein, daß man jemanden einfach so entführt.«
    »Manchmal schon«, sagte Zamorra leise. »Es gibt hin und wieder Dinge, die sofort erledigt werden müssen, ob man will oder nicht. Wahrscheinlich gehört dieser Fall dazu. Wenn ich nur wüßte, worum es geht! Normalerweise kommt Merlin doch erstmal zu mir, wenn er Hilfe braucht.«
    »Vielleicht hast du ihm einmal zu oft gesagt, daß du vorher wissen willst, worum es geht«, warf Nicole ein, die gerade wieder hereinkam. »Deswegen probiert er es bei dir gar

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