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064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Achseln.
    »Sie entkam über die Geheimtreppe.«
    »Ich bin extra gekommen, um mir dieses Labyrinth von Gängen und Treppen einmal anzusehen. Natürlich werde ich nun kaum mehr hier wohnen. Wo mag sich Tommy Weald, dieser Idiot, jetzt herumtreiben? Er soll, wie man mir erzählt, wie wahnsinnig hinter jener Krankenschwester her sein. So ein Esel!« Derrick starrte den Inspektor an und fuhr, fast im gleichen Ton, ohne die geringste Veränderung in der Stimme, fort:
    »Ja, ich nannte sie Miss Constable - ja, Constable . . . Das war der Name, unter dem ich sie kannte. Ich verreise nun wirklich, und der Teufel soll das Gold holen, das vielleicht drüben vergraben liegt. Gold da drüben? Daß ich nicht lache! Das einzige Gold, das vorhanden ist, klebt an den Bilderrahmen.«
    »Sie waren doch längere Zeit in Südafrika, nicht wahr, Mr. Derrick? Kannten Sie dort drüben eine Miss de Villiers?«
    Nachdenklich runzelte der Gefragte die Stirn.
    »Nicht, daß ich wüßte. Es gibt dort eine Menge Leute dieses Namens. Ich war ja auch nicht lange in der Kapkolonie. Meist hielt ich mich in Tanganjika auf . .. Haben Sie noch mehr Daumenabdrücke gefunden?«
    »Nein. Ich glaube auch nicht, daß wir noch welche finden werden. Jedenfalls kümmern wir uns nicht mehr darum. Bourke und ich stimmen überein, daß sie künstlich - mit Hilfe eines Gummistempels - hervorgebracht worden sind.«
    »Eines Gummistempels?« Derrick atmete heftig. »Verdammt noch mal, wie schlau! Ob der Stempel aus meines Vaters Sammlung stammt? Eben ist mir dieser Gedanke gekommen.« »Hat man auch in Keyley versucht, bei Ihnen einzubrechen?« fragte Staines.
    »Nein, nie. Das ist es ja - sobald ich das verdammte Haus nebenan verlasse, belästigt mich kein Mensch und kein Geist mehr!«
    Die beiden besichtigten nun die Geheimtreppe. Der Hausherr schien enttäuscht zu sein.
    »Ich dachte, wer weiß was zu finden!« meinte er. »Sie werden doch den Garten bewachen und den Tunnel zumauern lassen, nicht wahr?«
    »Gewiß. Aber es wird überflüssig sein, denn die Besucherin wird den Weg kaum mehr benützen - wollen. - Hallo?« Der Inspektor drehte sich rasch um. »Wo kommst denn du her, Tommy?« wandte er sich an den Freund, der plötzlich neben ihm aufgetaucht war.
    »Ich hab' nicht viel Zeit«, sagte, eilig wie gewöhnlich, der Lord. »Guten Tag, Derrick! Haben wir wieder Besuch gehabt, was?« »Wie geht es denn der Braut?« fragte Derrick anzüglich. Tommy errötete.
    »Danke, gut. Miss Dane - hm - ist wohlauf. Danke für die freundliche Nachfrage.« Er hüstelte verlegen. »Woher wissen Sie denn von meiner Verlobung?«
    »Ich habe es in der Zeitung gelesen.«
    Staines warf dem Lord einen wütenden Blick zu.
    »Du hast es wohl einrücken lassen?«
    »Natürlich«, antwortete Tommy trotzig. »Warum sollte ich es nicht tun? Mary war damit einverstanden. Mir lag viel daran, und meine Tanten freuen sich darüber wie die Kinder.«
    »Ihr seid euch also einig geworden?«
    »Ja, wir heiraten am vierten September. Unsere Flitterwochen werden wir in Bellagio verleben. Die Hochzeit findet im engsten Kreis statt. Du sollst Brautführer sein. Dick!«
    Stand die Welt auf dem Kopf? Sein bester Freund heiratete ihm das Mädchen weg, das ihm, Dick, eine Liebeserklärung gemacht und sie bei hellichtem Tag bestätigt hatte! War er verrückt geworden? Waren es die ändern? Oder - sollte es noch eine andere Lösung geben?
    »Hol's der Teufel!« gab er laut seinen Gedanken Ausdruck. »Wen oder was denn?« erkundigte sich der Lord höflich.

20
    Endlich war Dick mit sich und seinen Gedanken allein. Doch, keine Stunde war vergangen, da platzte Tommy Weald nochmals bei ihm herein. Hastig Stürzte er in Dicks Zimmer.
    »Komm, mein Junge! Wir fahren nach Eastbourne - ja, die ganze Krankenkolonne ist jetzt dort! So nach und nach lerne ich alle englischen Seebäder kennen . ..«
    Tommy hatte sich den Verhältnissen, unter denen seine Braut vorläufig noch lebte, angepaßt wie ein Fisch dem Wasser. »Wie lange brauchen wir nach Eastbourne?«
    »Wenn der Chauffeur fährt, ein paar Stunden. Mit mir am Steuer eine und eine halbe.« Als Tommy sah, daß Dick zögerte, fügte er wie zum Anreiz hinzu: »Sie erkundigte sich gestern abend nach dir, lobte dich und sagte, sie habe dich sehr gern.«
    »Danke -.«
    »Du brauchst gar nicht so ironisch zu danken«, verwahrte sich Tommy. »Ich teile dir nur Bemerkungen mit, die wirklich gefallen sind. Dick, du mußt entschuldigen, daß ich dich bei ihr

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