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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle herumging, sich manchmal etwas vorbeugte, wieder aufrichtete, ein paar Schritte machte…
    Aber daran störte er sich nicht. Mochten sie von ihm halten, was sie wollten. Er wollte nur absolut sichergehen, daß nicht er es war, der einer Täuschung erlag.
    Er ging auch noch ein paar Minuten weiter in die Vergangenheit zurück, bis an die Waschanlage heran. Die war ständig in Betrieb, so daß er nur für einen Moment in die Kabine gehen konnte, während gerade ein Auto hinaus- und das nächste hineingefahren wurde. Er bemühte sich, in der kurzen ihm zur Verfügung stehenden Zeit so viel wie möglich zu erkennen. Was natürlich bei wirbelnden Waschdüsen um das Auto des Staatsanwalts herum auch nicht sehr viel erbrachte. Bedauerlicherweise konnte er in diesem Moment nicht ins Innere des Wagens sehen.
    Aber er konnte schrittweise immer weiter zurückgehen, bis zu dem Punkt der Fahrzeugübergabe, und noch weiter bis zu dem Moment, da O’Donaghue das Truck Stop-Gelände erreichte.
    Während der ganzen Zeit gab es keine Möglichkeit, wie jemand eine Schlange ins Auto geschmuggelt haben könnte.
    Aber wenn es eine Halluzination war, woher kam sie? Was hatte sie ausgelöst - oder wer ?
    Zamorra beendete sein Experiment. Vielleicht erbrachten die Gespräche mit dem Personal etwas mehr. Wenn nicht, mußte er noch einmal mit dem Staatsanwalt selbst reden. Genauer gesagt, das konnte Nicole erledigen, die ja ohnehin nahe an ihm dran war.
    In der Zwischenzeit hatte Monica Peters das weißbestrapste Mädchen aufgetrieben, das Ranga Ghoyashars Truck aufgetankt und hier und da ein wenig Chrom poliert hatte. Zufällig hatte sie auch mit Kamikaze-Kitty zu tun gehabt, aber bei beiden Fahrzeugen war ihr nichts Besonderes aufgefallen, außer daß die Trucker-Ladys natürlich keine Extra-Scheine lockergemacht hatten, und auch der Inder war knauserig gewesen.
    Beinahe erwartungsvoll sah Susan, wie sie sich nennen ließ, Zamorra an. »Um euren Hubschrauber würde ich mich auch gern mal kümmern. Mit was wird denn der betankt?«
    »Den Power-Treibstoff habt ihr hier garantiert nicht vorrätig«, schmunzelte der Dämonenjäger. Er drückte Susan zwanzig Dollar in die Hand. »Als Ausgleich«, erklärte er. »Ausziehen mußt du dich dafür allerdings nicht unbedingt.«
    »Aber das gehört doch zum Service, Mann«, strahlte Susan ihn munter an. »Oder machst du dir nichts aus Frauen?«
    »Der Service, den ich jetzt erwarte, besteht darin, daß du mir zeigst, wo du die Trucks abgefertigt hast, mir erzählst, wie genau sie aufs Gelände gefahren sind, wo sie zwischenzeitlich vielleicht geparkt wurden, wo und wann sie wieder davonfuhren… kurzum alles. Dafür sind die zwanzig Greenbacks.«
    Eine halbe Stunde später konnte sich abermals der Zeitschau widmen konnte.
    Allmählich merkte er die Anstrengung, die damit verbunden war. Immerhin lagen die Geschehnisse schon einige Stunden zurück, und die einzelnen Beobachtungsanstrengungen addierten sich.
    In beiden Fällen kam Zamorra aber zum gleichen Ergebnis: Es gab keine Kobras. Die betroffenen Menschen mußten Halluzinationen erlegen sein. Hier auf dem Truck Stop waren keine Ssacah-Ableger in die Fahrzeuge gebracht worden.
    Zamorra und die Telepathin suchten wieder das Café auf. Zamorra orderte einen starken Kaffee. »Hast du zwischendurch schon mal versucht, Kontakt mit Nicole aufzunehmen?« fragte er.
    Monica Peters schüttelte den Kopf. »Dreimal, aber ich bekam keine Verbindung. Sie hält sich nach wie vor abgeschirmt. Vielleicht habe ich auch einfach die Momente verpaßt, in denen sie selbst Verbindung aufzunehmen versuchte. Das Problem ist ja, daß sie eher passiv ist im Gegensatz zu meinen Fähigkeiten.«
    »Versuch’s einfach noch mal«, schlug Zamorra vor. »Langsam möchte ich doch mal wissen, ob wenigstens sie Erfolg hat, wenn hier schon nichts herauszufinden ist.«
    Monica seufzte.
    »Ja, Chef«, murmelte sie und schloß die Augen, um sich auf Nicole Duval zu konzentrieren.
    ***
    Nicole griff blitzschnell zu und hatte dabei unwahrscheinliches Glück, mit dem sie nicht einmal wirklich gerechnet hatte. Sie verwirrte die Messing-Kobra mit einer Bewegung der anderen Hand, nach der das Biest prompt stieß, und während Nicole mit jener Hand auswich, griff sie mit rechts zu, bekam die unterarmlange Messing-Kobra am Schwanz zu fassen und riß sie aus dem Auto.
    Wie alle Schlangen, hatte auch dieses dämonische Biest nicht die Kraft, am Schwanz nach unten hängend den Körper gegen

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