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0645 - Das ewig Böse

0645 - Das ewig Böse

Titel: 0645 - Das ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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entscheiden?«
    Der Dämonenjäger nickte.
    Rekoc kratzte sich am Kopf. »Was würdest du denn sagen? Soll ich es tun?«
    Zamorra verlor langsam die Geduld. »Du weißt doch noch gar nicht, worum es geht«, sagte er bemüht ruhig.
    »Ach ja, richtig…«
    Aber ein Licht war dem Dämon immer noch nicht aufgegangen. Zamorra seufzte und erzählte ihm langsam und mit einfachen Worten von Prahil-Girads Plan, ihn und Zamorra zu dem Wesen zu schicken und es um Frieden zu bitten.
    Rekoc hörte angestrengt zu.
    Und da war er nicht allein. Ein Stück entfernt stand ein dicker, saurierartiger Dämon und starrte auf Rekoc und den Menschen. Zwar hatte er nie die Kunst des Lippenlesens erlernt, aber mit Hilfe seiner Magie sollte es kein Problem sein, zu verstehen, was sie sagten.
    Korben wob ein Muster in die Luft und stellte sich vor, was sein Zauber für ihn tun sollte. Im nächsten Moment hörte er die Stimme des Menschen, der sich Zamorra nannte.
    »Wenn wir das Wesen überzeugen können…«
    Korben lauschte. Nach einigen Minuten hob er erstaunt die Augenbrauen. Er konnte es kaum glauben, aber Loras hatte mit seinen Vermutungen voll ins Schwarze getroffen. Der Stammesführer wollte tatsächlich um Frieden bitten.
    Ein schockierender Gedanke.
    Korben hatte genug gehört. Er drehte sich um und ging zu Loras, der sich ein Stück entfernt im Wald verborgen gehalten hatte. In letzter Zeit überließ er es lieber anderen, Magie einzusetzen. Korben spekulierte, daß Loras angefangen hatte, Veränderungen an sich zu bemerken und jetzt möglichst wenig magische Aktivitäten ausüben wollte, um den Vorgang nicht noch zu beschleunigen.
    »Und?« fragte der Raubtierdämon erregt. »Was hast du herausgefunden?«
    Korben lehnte sich an einen Baumstamm, der sich unter seinem Gewicht durchzubiegen begann.
    »Der Mensch Zamorra,« sagte er nach einer Kunstpause, »und dieser Idiot Rekoc werden nach der Schlafphase aufbrechen, um das Wesen um Frieden zu bitten.«
    Loras ballte triumphierend eine Klaue zur Faust. »Ich habe es gewußt! Prahil-Girad verrät uns alle. Kein Wunder, daß er Rekoc ausgewählt hat. Der ist als einziger blöd genug, um sich auf so etwas einzulassen.«
    Er sah zu den Baumkronen auf und dachte nach. Korben stand gelangweilt neben ihm. Gleich wird er verkünden, daß sein geniales Gehirn einen Plan ausgebrütet hat, mit dem wir den Unterhändler unschädlich machen können, ohne daß Prahü-Girad uns dafür den Kopf abtrennt, dachte der Dämon, während er mit einer Pranke ein wenig Rinde aus dem Baumstamm schabte und probierte. Natürlich wird er einen Plan vorschlagen, auf den ich schon vor fünf Minuten gekommen bin.
    Loras schlug mit der Faust einen Ast ab. »Ich habe einen Plan«, sagte er lauter als nötig und sah Korben fest in die Augen. »Wir warten, bis die beiden sich weit genug vom Lager entfernt haben und bringen sie um. So kann niemand nachweisen, daß wir es gewesen sind.«
    Dacht' ich's mir doch, dachte der Saurierdämon zufrieden. Laut sagte er: »Wirklich brillant, Loras. Ein guter Plan.«
    Als Loras sich umdrehte, um den anderen von seiner großartigen Idee zu erzählen, verdrehte Korben die Augen. Er seufzte innerlich. Was tat man nicht alles für eine gute Mahlzeit…
    ***
    Tausend Jahre zuvor
    Seine Stadt brannte!
    Prahil-Girad stand am Fenster des Turms und sah hinunter auf das Chaos. Es war nicht mehr viel übrig von der schönsten Stadt, die es jemals auf San gegeben hatte. Die eleganten Türme fielen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen, als nach und nach die Magie erlosch, mit der sie erbaut worden waren. Unter ihnen stoben Menschen und magische Wesen auseinander, versuchten vergeblich, den herabfallenden Trümmerstücken zu entkommen.
    Die Straßen und Brücken, auf denen der Meisterzauberer oft bei Sonnenuntergang spazieren gegangen war und in seinen Gedanken nach neuen Zaubern geforscht hatte, waren in den Händen des Mob.
    Entsetzt beobachtete Prahil-Girad eine kleine Gruppe von Menschen, die einen Troll an einer Mauerecke in die Enge getrieben hatten. Obwohl er immer wieder geschickt den Mistgabeln und Steinen auswich, mit denen sie ihn angriffen, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn töten würden.
    In seinem Turm konzentrierte sich der Zauberer kurz, machte eine Handbewegung und hob den Troll mit Magie in die Luft. Die Menge heulte frustriert auf, als sie sah, wie ihr Opfer ihrer Reichweite entzogen wurde. In dem Chaos hatten sie keine Chance, ihm zu folgen.
    Prahil-Girad

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