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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein furchtbarer Schrei, aber er war trotzdem schlimm.
    Wir hörten ihn. Während ich wie unter Strom stand und mich nicht bewegte, fing Branco an zu zittern, und in seinem Gesicht wechselten die Gefühle innerhalb von Sekunden.
    Angst, Verzweiflung, Überraschung, Ungläubigkeit - diese Skala zeichnete sich dort ab. Er hielt den Mund offen, als wollte er etwas sagen, seinen rechten Arm ausgestreckt, wobei mich die Spitzen der Finger noch berührten.
    Von den anderen Zigeunern erfolgte ebenfalls keine Reaktion. Sie warteten ab, ob sich der Schrei wohl wiederholen würde, was jedoch nicht der Fall war. Abrupt endete er.
    Ich rüttelte Branco an der Schulter. »Wo, zum Henker, finde ich deine Schwester?«
    »Sie - sie ist…«
    »Wo?«
    Er drehte sich um und deutete in eine bestimmte Richtung. Da konnte jeder Gegenstand mit gemeint sein. Es hatte für mich keinen Sinn, hier stehen zu bleiben, ich musste weg und hetzte mit langen Sätzen quer durch das Lager, vorbei an den Männern und Frauen, die ebenfalls in die Richtung schauten.
    Neben einem Wohnwagen stand ein junger Mann. Er hatte sein Messer gezogen und den Kopf gedreht. In den Augen funkelte es. Er sah so aus, als würde er Bescheid wissen.
    Ich sprach ihn an. »Tamara - wo?« Ich konnte seine Sprache nicht, deshalb die wenigen Worte, wobei ich hoffte, dass er mich trotzdem verstanden hatte.
    Er bewegte seine Hand mit dem Messer und hätte mich beinahe erwischt, wenn ich nicht so hastig zurückgesprungen wäre. Die Spitze zeigte zwischen zwei Zelte. Ich hoffte, dort richtig zu sein.
    Schlangengleich wand ich mich unter den tief hängenden Zweigen eines Baumes her, bevor ich das Ziel erreichte.
    Es war ein kleines Zelt. Wäsche hing neben dem Eingang an einer Leine und bewegte sich träge im Wind.
    Ich sah von Tamara nichts und hörte auch nichts von ihr. Diese beiden Tatsachen ließen das Schlimmste befürchten. Mit der Silberkugel-Beretta in der rechten Hand huschte ich durch den offenen Eingang und fand mich im Innern des Zeltes wieder, wo ich zunächst nichts sah, dann das leise Stöhnen hörte, meine Lampe hervorholte und den Strahl direkt auf die Quelle des schlimmen Geräuschs wandern ließ.
    Tamara lag auf mehreren Decken oder Teppichen. Nicht auf dem Rücken, dafür auf der Seite. Die Hände hielt sie gegen den Leib gepresst, das Blut aber sickerte aus ihrer Schulter, wo sich eine tiefe Wunde befand, die ihrer Form nach wie ein Keil aussah und von einem Beil hätte stammen können.
    In mir krampfte sich einiges zusammen, aber Tamara lebte, das war im Moment wichtig. Neben dem Lager kniete ich mich nieder. Sie sah aus wie ein Gespenst, fürchterlich bleich und schweißnass. Das Blut hatte ein Kopfkissen getränkt und dort rote Flecken hinterlassen.
    »Was ist geschehen?«
    »Vater«, keuchte sie. »Kam - hat Beil. Trat mich in Magen - schlug dann zu.«
    »Wo ist er?«
    »Weg!«
    »Danke.« Ich streichelte über ihren Kopf. »Keine Sorge, du schaffst es, Mädchen.«
    So schnell wie möglich lief ich wieder nach draußen, wo auch Tamaras Bruder eingetroffen war. Ich erklärte ihm mit wenigen Worten, was sich ereignet hatte, kümmerte mich aber nicht um sein entsetztes Gesicht, sondern bat ihn, sich um die Schwester zu kümmern.
    »Aber der Vater!«
    »Den suche ich!«
    »Wo denn?«
    »Im Lager ist er nicht mehr, das weiß ich mittlerweile. Er muss sich in der Gegend aufhalten.«
    Trotz meiner Eile dachte ich klar und logisch. Da der Zombie im Lager nicht gesehen worden war, musste er den kürzesten Weg genommen haben, um zu verschwinden.
    Den ging ich auch.
    Hinter dem Zelt fand ich das freie Gelände. Das heißt, es wurde von einer Buschreihe umzäunt. Um mich als Ziel anzubieten, ließ ich die Lampe brennen, obwohl mir verdammt unwohl bei der Sache war, denn einem aus der Dunkelheit geschleuderten Beil konnte ich kaum ausweichen. Die Buschreihe erschien mir interessant. Vielleicht gab es dort eine Stelle, wo die lebende Leiche sie durchbrochen hatte.
    Der Lampenkegel glitt von rechts nach links über die Zweige, die sich ineinander verhakt hatten wie die Glieder einer Kette.
    Dann kam er.
    Wo er gelauert hatte, bekam ich nicht so genau mit. Irgendwo hinter dem Gebüsch wohl, denn plötzlich splitterten die Zweige, von einer wahren Brachialgewalt zerstört. Sie wirbelten mir sogar entgegen. Ihnen folgte die scheußliche Gestalt mit dem käsegelben Gesicht, den weit offen stehenden Augen und dem runden Loch, das einmal der Mund gewesen war.
    Der Zombie trug

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