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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Hose und ein Hemd. Beide Kleidungsstücke waren schmutzig, das Hemd zeigte an gewissen Stellen Risse. Das Beil hatte er auch noch. In der rechten Hand hielt er es. Den Griff dabei so hart umklammert, dass die Knöchelspitzen hervorstachen.
    Als er zuschlug, warf ich mich nach hinten.
    Gleichzeitig flammten in meinem Rücken mehrere Scheinwerfer auf, die das fürchterliche Geschehen beleuchteten wie auf einer Bühne, und als Drama liefen die folgenden Sekunden auch ab.
    Der erste Hieb hatte mich verfehlt.
    Auch deshalb, weil der Zombie nicht mit dem Widerstand der restlichen Zweige gerechnet hatte und sich beim Fall darin verhakte.
    Das Beil hieb mit seiner scharfen Klinge ziemlich dicht vor meinen Fußspitzen in den Boden.
    Ich lag auf dem Rücken. Als sich der Zombie wieder aufrichtete, dies unter den erschreckten Schreien der Zuschauer, drückte ich ab. Die blasse Mündungsflamme wurde vom grellen Licht der Scheinwerfer verschluckt. Sie war überhaupt nicht zu sehen gewesen, aber das geweihte Geschoss hieb voll ins Zentrum.
    Der Zombie schrie nicht. Er fing die Kugel auf. Er flog auch nicht zurück, aber auf seiner Brust war nicht nur ein Loch entstanden, die Wunde sonderte auch einen grünlichen Rauch ab, der vor dem Körper als dicke Wolke hertrieb.
    Dann fiel er hin. Rücklings hinein in die Zweige, die unter seinem Gewicht federten, auch weiterhin brachen, den Körper trotzdem in einer gewissen Schräglage hielten, denn er sah aus, als hätte er die Hacken in den Boden gestemmt.
    An ihm bewegte sich nichts mehr.
    Kein Bein, keine Hand, keine Wimper. Er war endgültig tot, aber er hielt trotzdem noch das Beil fest, und aus der Wunde drang der Rauch in leise zischenden Wolken.
    Ich stand auf und drehte mich um. Gegen die Mauer der Neugierigen fiel mein Blick.
    Niemand sprach ein Wort. Der Schrecken hatte die Zigeuner stumm werden lassen.
    Wie ein Schlafwandler trat Branco vor. Er ging an mir vorbei. Neben seinem Vater sank er nieder.
    Was sollte ich noch sagen? Er hatte alles mitbekommen! Er hatte gesehen, dass Zombies tatsächlich existieren und keine Erfindung irgendwelcher Autoren und Filmemacher waren.
    Über der Leiche war er zusammengesunken. Ich konnte ihn von der Seite her ansehen, sah auch sein nasses Gesicht, auf dem die Tränen Spuren hinterlassen hatten.
    Er sprach nicht, er weinte nur, und ein alter Mann trat vor und bekreuzigte sich. Sein graues Haar sah aus wie alt gewordener Schnee.
    »Er war untot, nicht?«, redete er mich in der deutschen Sprache an. »Das ist richtig.«
    »Sind die alten Riten wieder aus der Tiefe der Verdammnis in diese Welt gelangt?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe eher den Eindruck, dass ihr euch ein anderes Lager suchen solltet. Dieses hier ist nicht gut für euch, das kannst du mir glauben.«
    »Ja, der Satan hat sein Zeichen hinterlassen.«
    »Leider.«
    Er nickte mir zu und sagte: »Du hast ihn getötet. Du hast einen Zombie dieser Welt entrissen.« Mit seiner faltigen Hand deutete er auf meine Beretta. »Ist es eine besondere Waffe?«
    Ich nickte. »Sie wird mit geweihten Silberkugeln geladen.«
    »Aha.« Auch er nickte. »Dann bist du ein besonderer Mensch, denn wer besitzt schon eine Pistole mit geweihten Silberkugeln.«
    »Es ist meine Arbeit, die schwarzmagischen Kräfte zu bekämpfen.«
    Der alte Mann widersprach. »Nein, das ist keine Arbeit, das ist eine Berufung.«
    »Auch.«
    Branco bewegte sich wieder. Er stand sehr langsam auf, den Blick zu Boden gerichtet. Starrer konnte man nicht schauen. In seinem Innern musste eine Hölle aus Schmerz und Angst toben.
    Dann sprach er mich an. »Er war eine lebende Leiche, aber jemand muss ihn dazu gemacht haben.«
    »Du kennst dich aus«, murmelte er, dann öffnete er den Mund noch weiter und hauchte ein Wort so leise, dass nur ich es hören konnte, kein anderer. »Wer?«
    »Ich weiß es nicht genau…«
    »Der Teufel?«
    Eine gute Frage. Ich wusste nur nicht, ob ich nicken oder sie verneinen sollte. »Das kann ich dir wirklich nicht sagen. Wir sind einem Dämon auf der Spur.«
    »Nicht dem Teufel?«
    »Er heißt Baphomet!«
    Branco überlegte. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wo er den Namen schon einmal gehört hatte. Dann hob er die Schultern. »Es ist ein verfluchtes Stück Erde, wir hätten hier nicht lagern sollen.«
    »Weshalb habt ihr es getan?«
    »Mein Vater wollte es so. Ja, er hat sich diesen Platz ausgesucht, aus welchen Gründen auch immer. Wahrscheinlich suchte er sogar den Kontakt mit dem

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