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0648 - Die Stunde des Ghouls

0648 - Die Stunde des Ghouls

Titel: 0648 - Die Stunde des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eben noch nicht aufgefallen ist. Du bist ein Ghoul.«
    Prompt begann der Hunger in Destinato zu wühlen. Er stöhnte auf.
    »Du hättest nicht hierher kommen sollen«, sagte Ombre. »Damit hast du dein eigenes Todesurteil unterschrieben.«
    »Ich bin wichtig für dich«, stieß Destinato hastig hervor. »Du brauchst meine Hilfe, wenn du Lucifuge Rofocale finden und töten willst. Nur ich kann dir den Weg zeigen.«
    »Da sei dir nicht so sicher.« Der Schatten griff unter seine Jeansjacke, zog eine großkalibrige Pistole hervor und zog den Schlitten zurück. »Nur ein toter Dämon ist ein guter Dämon. Fahr zur…«
    »Warte«, keuchte Destinato. »Du weißt, daß du mich mit einer Pistole nicht erschießen kannst. Du willst mich nur erschrecken.«
    »Mit dieser hier schon. Pyrophoritgeschosse, falls dir das etwas sagt. Die fackeln dich munter ab.« Er krümmte den Zeigefinger um den Abzug der Waffe.
    »Warte«, schrie Destinato. »Schieß nicht. Du brauchst mich wirklich.«
    »Ich wüßte nicht, wozu. Es interessiert mich nicht einmal, wo Lucifuge Rofocale steckt. Ich brauche nur zu warten, bis er seinen Unterschlupf wieder verläßt und mir in die Falle geht. Ende der Vorstellung, Leichenfresser.«
    »Warte«, flehte Destinato zum dritten Mal. »Er ist verletzt, geschwächt. Die Gelegenheit ist jetzt günstig. Du solltest sie nutzen und ihn ermorden, nicht mich.«
    »Ich ermorde niemanden«, sagte Ombre kalt. »Das habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getan.«
    »Aber du hast Dämonen getötet.«
    »Dämonen ermordet man nicht. Man beseitigt sie«, erwiderte der Schatten. »Ermorden kann man nur Menschen, aber zu dieser Gattung gehört ihr nicht. Man ermordet ja auch keine Schmeißfliegen. Ihr seid Schädlinge, Bestien, mehr nicht. Ihr hetzt und quält und vernichtet Menschen. Aus reinem Vergnügen. Ihr seid schlimmer als Tiere.«
    »Aber ich bin auf deiner Seite, Ombre«, ächzte der Ghoul. »Denke daran, daß auch Professor Zamorra schon oft mit Dämonen zusammengearbeitet hat, wenn es gemeinsamen Interessen diente.«
    »Erstens hat er allenfalls mit Asmodis zusammengearbeitet, und das auch nicht freiwillig, sondern unter Zwang. Und zweitens wüßte ich nicht, was für gemeinsame Interessen wir beide haben sollten. Die Unterhaltung ist beendet.«
    Er krümmte den Zeigefinger noch weiter - und schoß doch nicht.
    »Mit dir stimmt doch was nicht, Leichenfresser«, sagte er. »Mein Amulett spricht nicht auf dich an, und du machst keine Anstalten, über mich herzufallen. Wieso eigentlich nicht?«
    »Ich sagte doch, daß ich auf deiner Seite bin…«
    »Halt den Mund«, sagte Ombre. Blitzschnell hatte er die handtellergroße Silberscheibe von der Halskette gelöst und stieß sie dem Ghoul in den Menschenmund seiner Tarngestalt. Unwillkürlich biß er zu.
    Rasender Schmerz durchfuhr ihn. Ein seltsames, silbriges Licht hüllte ihn ein.
    Dann wurde alles dunkel um ihn herum.
    Mit spöttischem Lächeln beugte sich die dunkle Gestalt des Jägers über ihn. »Dann wollen wir doch mal sehen, welche Geheimnisse in dir stecken…«
    ***
    Serpio Zapas gab Vollgas. Die Räder drehten durch, griffen dann und katapultierten den Wagen vorwärts. Der bullige Hubraum des großen Motors erzeugte ein gewaltiges Drehmoment. Trotz seines hohen Gewichtes wurde der Straßenkreuzer zum Geschoß.
    Die unheimlichen Gestalten, die den Weg versperrten, wurden beiseite katapultiert.
    Es gab zwei, drei dumpfe Schläge, als sie vom Kühler des Wagens erfaßt wurden. Einer landete auf der Motorhaube, das Gesicht direkt vor der Frontscheibe. Serpio sah seltsam funkelnde Augen und ein riesiges Maul in einer glibberigen Masse; ein Maul wie das eines Haifischs, gespickt mit unglaublich vielen spitzen Zähnen.
    Der Ghoul holte aus, um die Scheibe mit einem Fausthieb zu zerschmettern.
    Serpio kurbelte am Lenkrad, machte dabei eine Vollbremsung und gab sofort wieder Gas. Der Ghoul rutschte seitwärts ab. Serpio jagte den Wagen über die holperige Straße, daß er in den Federn krachte, immer wieder tief eintauchte und manchmal mit den Innenkotflügeln auf den Rädern aufsetzte.
    Es war ihm egal. Er wollte überleben, wollte davonkommen.
    Von einem Augenblick zum anderen war ihm klar, daß Jesúsa nicht fantasiert hatte. Diese Ungeheuer waren keine Menschen. Es waren wirklich mörderische Bestien, und es war ihm klar, daß sie ihn und Jesúsa nicht davonkommen lassen wollten. Aus welchem Grund auch immer.
    Der Wagen war schneller als die Ghouls. Sie

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