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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frank.
    »Dass du dich auf meine Seite stellst. Ich habe dir doch gesagt, dass sie das Pfand ist. So wird es bleiben. So lange zumindest, bis ich mein Ziel erreicht habe.«
    Es gab für den Wissenschaftler keinen Ausweg. Er nickte gottergeben und flüsterte: »Ja, ich werde tun, was du verlangst. Ich werde alles tun, nur las sie am Leben!«
    Einen Moment später sanken die Flammen so schnell zusammen, als wären sie von einem kräftigen Wasserschwall ausgelöscht worden. Stille kehrte ein. Die Nachbarschaft hatte nichts bemerkt oder nichts bemerken wollen.
    Helen war zu einem Denkmal geworden. Sie starrte ins Leere. Obwohl zahlreiche Gedanken und Vermutungen durch ihren Kopf tobten, konnte sie diese nicht auf einen bestimmten Punkt konzentrieren. Die Angst saß in ihrem Körper fest wie ein dicker Klumpen aus Blei.
    Tim nickte wieder. Und diesmal fiel ihr auf, dass der Junge seinen Kopf so ungewöhnlich bewegte, als säße er locker auf dem Hals. Ihr fiel wieder ein, dass Frank vom Garrottieren gesprochen hatte. Man hatte ihn damals auf diese Art und Weise umgebracht. Das war heute noch zu sehen. Er war tot, und er lebte trotzdem. Helen wollte das nicht in den Kopf. Sie drehte beinahe durch, wenn sie länger darüber nachdachte. So etwas hatte es bisher nur im Kino gegeben.
    Tim hob den Tisch auf. Er kümmerte sich beinahe rührend um die Frau.
    »Bitte, Sie sollten sich wieder beruhigen«, redete er wie ein Erwachsener. »Es nutzt Ihnen nichts, wenn Sie sich aufregen. Sie haben Ihren Mann gehört. Er wird zu mir und damit auch zu Ihnen halten. Er ist doch wunderbar.«
    »Was soll ich denn noch alles tun?« Helen schüttelte den Kopf, als sie anfing zu weinen.
    »Ich will Ihnen das gleiche Schicksal ersparen, das mir widerfuhr. Wissen Sie, wie schlimm es ist, wenn man garrottiert wird und noch so jung an Jahren ist?«
    »Nein, aber…«
    »Sie wissen gar nichts, überhaupt nichts. Es ist ein furchtbarer Tod. Ich habe die Stadien durchlitten, es war grausam, es ist fast unmöglich, es zu beschreiben…«
    »Das glaube ich Ihnen!« keuchte Helen. »Aber damit haben wir doch nichts zu tun.«
    »Dein Mann, und jetzt auch du.« Er sprach sehr langsam und zeigte dabei ein Lächeln.
    Helen konnte sich nicht einmal mehr wundern, sie schüttelte nur den Kopf, aber Frank Conrad hatte sich wieder gefangen. Er sprach Tim direkt an.
    »Was war mit diesem Mann, der noch kommt?«
    Tim zeigte abermals sein breites Lächeln. »Er wird erscheinen, da bin ich mir sicher. Aber wir werden nicht mehr hier sein, mein Lieber.«
    »Wieso… wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Wir werden uns an den Ort begeben, wo alles begonnen hat.«
    »Nach Stonehenge?« staunte Conrad.
    »Ja.« Tim wiederholte die Worte noch zweimal. Er wollte, dass auch Helen sie behielt.
    Frank legte einen Arm um die Schulter seiner Frau, und sie drückte seine Hand. »Das ist nicht…«
    »Nur wir, Frank.«
    Conrad schloss die Augen und öffnete sie wieder. »Bleibt sie… bleibt sie etwa hier?«
    »Das dachte ich mir.«
    Conrad überlegte. Zunächst überkam ihn eine große Furcht, danach die Erleichterung, denn hier war sie besser aufgehoben als an dem schlimmen Ort Stonehenge, wo die Steine ihr Geheimnis verbargen.
    »Du wirst hier im Garten bleiben, und ich gehe mit deiner Frau ins Schlafzimmer.«
    »Wie das denn?« schrie er.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht, was du meinst, mein Freund. Ich habe andere Gründe.«
    »Welche?«
    »Das wirst du sehen.« Tim legte den Kopf wieder schief, als würde ihm der Hals schmerzen. »Nein, du wirst es nicht sehen, mein Freund. Ich werde es dir später sagen.«
    Frank Conrad begriff die Welt nicht mehr. Er ging einen Schritt vor, als er sah, dass Tim seine Frau mit einer sehr leichten Bewegung hochzog, aber er sah auch das Feuer zucken und blieb lieber stehen, bevor er in sein Unglück lief.
    »Du hast gelernt, Frank. Gratuliere. Bleib hier im Garten. Oder schaue hoch zum Fenster. Sicherlich wirst du hinter der Scheibe etwas erkennen können.«
    Dr. Conrad verstand nichts mehr. Er wusste nur, dass er hier in eine Lage geraten war, die er nicht mehr überblicken konnte. Ein anderer, ein Junge, hatte das Handeln übernommen, und er verfluchte längst die Stunde in Stonehenge, als er diese ungewöhnliche Tafel gefunden hatte.
    Während seine Frau mit Tim zum Haus ging, dachte er daran, wie alles begonnen hatte…
    ***
    Er hatte alles vergessen und war der Faszination dieser gewaltigen Steine erlegen.
    Er hatte sie nicht aus- und

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