0649 - Killer-Vampire
Zeug, das niemand ernst nimmt.«
»Wissen Sie, wo er wohnt?« fragte Nicole interessiert.
»Ich kann Ihnen die Adresse geben, wenn Sie ihn sprechen wollen.«
Im gleichen Moment hörten sie die Sirenen,, die sich auf sie zubewegten. Offenbar war jemandem die Schießerei doch aufgefallen.
»Ich glaube, wir sollten das verschieben«, sagte Nicole und sah ihren Gefährten besorgt an. »Kannst du aufstehen?«
Zamorra nickte. »Natürlich.«
Er stützte sich auf einem der Container ab und kam schwankend auf die Beine. Einen Augenblick lang blieb er stehen, dann verschwamm die Umgebung vor seinen Augen.
Haltlos sackte er zusammen.
***
Kimura mußte sich beherrschen, um im dichten Verkehr nicht die Nerven zu verlieren. Er begriff immer noch nicht, was sich gerade abgespielt hatte.
Sie hatten sich in der Sicherheit gesonnt, unsterblich zu sein und von niemandem verletzt werden zu können.
Und jetzt waren zwei von ihnen tot, hatten sich unter den Strahlen dieser seltsamen Metallscheibe einfach aufgelöst!
Das hätte nicht passieren dürfen! Aber dennoch war es geschehen.
Kimura hatte Angst.
Der Vampir fuhr den Lieferwagen in die Garage und schloß die Tür mit Hilfe der Fernbedienung, die im Handschuhfach lag. Erst, als er sicher war, daß kein Sonnenstrahl in den Raum dringen konnte, sprang er aus seinem Wagen, stieß die Tür auf und rannte den langen Flur entlang ins Wohnzimmer. Dort saßen die sechs Vampire im Kreis über einem Lageplan und lauschten Leighs Worten.
»Takahashi und Mitsuo sind tot!« rief er und fiel vor seiner Herrin auf die Knie.
Die anderen Vampire sahen ihn entsetzt an.
Zu Kimuras Überraschung nickte Leigh nur »Ich weiß«, sagte sie ruhig. »Ich habe gefühlt, wie sie vergingen.«
Sie stand auf und sah die anderen an. »Ihr habt gerade eine wichtige Lektion gelernt. Die Waffen der Menschen können euch nichts anhaben, aber die Waffen der Magie sind anders. Sie können euch schaden und sogar töten. Wenn ihr gegen solche Waffen kämpft, müßt ihr euch schützen und dürft nicht so überheblich sein, wie die anderen es heute waren. Sie wußten, daß sie gegen einen Dämonenjäger kämpften. Trotzdem waren sie leichtsinnig. Das haben sie mit dem Tod gebüßt. Darüber solltet ihr nachdenken.«
Leigh wandte sich von ihren »Kindern« ab und verließ den Raum. Niemand sollte merken, wie erschüttert sie von den Ereignissen wirklich war. Der Tod der beiden Vampire hatte sie völlig unvorbereitet getroffen und ihren Plan empfindlich gefährdet. Ihr »Vater« hatte sie zwar vor Zamorra gewarnt, aber sie hätte nie damit gerechnet, daß der mit einer solchen Leichtigkeit mit dreien ihrer Vampire fertig werden würde.
Leigh schloß die Augen und sandte den telepathischen Ruf aus. Die Zeit war gekommen, ihren »Vater« um mehr zu bitten als nur um Informationen. Wenn es ihr allein nicht gelang, mit dem Dämonenjäger fertig zu werden und diese Stadt zu beherrschen, mußte er eben seine eigenen Armeen schicken.
Die würde niemand besiegen.
Sie bemerkte nicht, daß im Nebenraum Roberto Eric in eine Nische gezogen hatte und eindringlich auf ihn einredete.
»Eric«, flüsterte der Mexikaner, »ich habe mir Gedanken gemacht, so wie Leigh gesagt hat. Wir sollten diesen Zamorra um legen.«
Der Schwarze schüttelte den Kopf. »Leigh wird nicht zulassen, daß einer von uns angreift, nicht nach den Verlusten, die wir gerade erlitten haben.«
»Wer hat denn gesagt, daß wir angreifen?« fragte Roberto und grinste. »Wir lassen angreifen.«
»Und wer sollte das für uns erledigen?«
Roberto sah ihn an. Es war offensichtlich, daß er seine Idee für brillant hielt und sich eine entsprechende Kunstpause gewähren wollte, bevor er sie verkündete.
»Wir aktivieren die Gang. Die sollen sich die Partnerin von diesem Typen schnappen und ihn irgendwo hinlocken. Und dann…«
Er fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Kehle.
»Klasse, oder?« fügte er dann stolz hinzu.
Eric seufzte. »Nein, Roberto, das ist nicht Masse«, sagte er langsam. »Wir hatten nie was in der Gang zu sagen und haben uns schon seit Monaten nicht mehr blicken lassen. Die werden uns auslachen, wenn wir jetzt irgendwas von denen verlangen.«
Der Mexikaner grinste wieder. »Nicht, wenn wir ihnen das hier zeigen.«
Mit diesen Worten hob er ab und schwebte grinsend über dem Boden.
»Wir sagen ihnen einfach, daß wir ihnen so etwas beibringen können.«
Eric starrte ihn mit offenem Mund an. Einen Moment lang dachte er nach,
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